ZPRG Event Corporate Video: darauf kommt es an bei Konzept und Produktion

Video ist DAS Format unserer Zeit – und bietet vielfältige Möglichkeiten in Inhalt und Form. Vom 15-sekündigen TikTok-Video bis hin zum hochprofessionellen Corporate-Image-Movie. Wie trifft man die hohen Erwartungen des Publikums? Unsere Take-aways aus dem Event der Zürcher Public Relations Gesellschaft (ZPRG).
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400 Stunden Videomaterial werden pro Minute auf YouTube hochgeladen. Jeden Tag werden auf der Plattform 1 Milliarde Stunden Videos gestreamt. Das Format Bewegtbild beherrscht unsere Zeit und wird wohl auch so schnell nicht verschwinden.

Am gestrigen Event der Zürcher Public Relations Gesellschaft (ZPRG) teilte Referent Felix Courvoisier, Creative Producer und Inhaber der Seed Audio-Visual Communication AG seine Expertise und gab Einblicke in seine Arbeit.

Welcher Film passt zu meinem Unternehmen?
«Eine gute Alternative zu einem Film ist kein Film», Courvoisier wies einleitend auf das wichtige «Warum» am Projektanfang hin. Die Gesamtstrategie prägt jedes Social-Media-Video, den Imagefilm oder den internen CEO-Vlog und gibt Rahmenbedingungen vor für ein gutes Produkt. Die Zielgruppe selber sei Profi im Beurteilen von Filmen und merkt, wenn zu viele Abstriche gemacht wurden.

Wie wird ein Film gut?
Die Königsfrage «Wie machen wir einen guten Film?» beantwortet Courvoisier auf zwei Dimensionen:

  1. Ein guter Prozess schafft gute Voraussetzungen.
    Bei der Planung könne bereits eine gute und äusserst wichtige Grundlage gelegt werden. Je genauer diese ausfalle, desto reibungsloser verlaufe die Produktion. Dabei bilden die Kommunikationsstrategie sowie die Frage nach dem späteren Einsatz des Films die Basis. Ausgehend von diesen zwei Faktoren wird ein Briefing entwickelt, worauf die Konzeptions- und Kreationsphase folgt. Nach deren Finalisierung wird ein Drehbuch geschrieben und der Film im Anschluss produziert.
  2. Inhaltliche Ebene: 5 Elemente
    Auf der inhaltlichen Ebene nennt Courvoisier 5 Elemente, die man bei der Konzeption eines Films im Kopf haben sollte. Dazu jeweils ein Praxisbeispiel:

    • Etwas zu sagen haben: Auch hier prägt das elementare «Warum». Welche Botschaft soll der Film beinhalten? Ist sie relevant für unsere Zielgruppe? Was werden wir bei ihr damit bewegen und ist der Film das richtige Medium dafür?
      Beispiel: NYT – The Truth Is Worth It: Perseverance
    • Fokus: Die relevante Botschaft herausschälen und alles unwichtige weglassen. Was ist die Essenz, was soll mein Publikum nach dem Film wissen?
      Beispiel: Dove – You’re more beautiful than you think
    • Überraschen: Der Wunsch «Wir wollen einen Film mit Wow-Effekt» zielt auf Überraschung. Dies kann mit einem bewussten Umgang mit Erwartungen erfolgen und einer stilistischen Abweichung von der Corporate Language.
      Beispiel: ETH Zürich: Bereit?
    • Geschichten erzählen: Geschichten geben mit ihrer Struktur dem Film seinen roten Faden und werden im episodischen Gedächtnis  – im Langzeitgedächtnis – abgespeichert. Die Kommunikation in Geschichten funktioniert nachhaltig.
      Beispiel: The Montreal Children’s Hospital Foundation: Two Little Brats for Life
    • Emotionale Kraft nutzen: Kein anderes Medium transportiert Emotionen so gut und einfach. Es gilt die emotionale Komponente sichtbar zu machen – wie berühren wir das Publikum bei seinen Urbedürfnissen?
      Beispiel: TV 2 – All That We Share

Nach Qualität streben
Kritisch sein! Diese Botschaft gab Felix Courvoisier dem Publikum mit auf den Weg. Und immer nach der bestmöglichen Qualität streben. Es gäbe nichts schlimmeres als ein internes CEO-Video, bei dem einem als Mitarbeiter:in der CEO leid täte. Hier spiele auch die Wahl des Formats eine Rolle, ein offenes Gespräch sei häufig authentischer als eine auswendig gelernte Videobotschaft.

Lust am nächsten ZPRG-Anlass dabei zu sein? Hier findest du eine Übersicht über die nächsten Events.

Weiterführende Informationen:

Foto von Sam McGhee auf Unsplash

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