Deep Work: Fokus als Erfolgsfaktor

Konzentrierte, ungestörte Arbeit ist eine Schlüsselkompetenz im oft hektischen Kommunikationsalltag. Cal Newport beschreibt in seinem Bestseller Deep Work, wie konzentrierte Arbeitsphasen zu höherer Produktivität, besserer Kreativität und nachhaltigem Lernen führen. Doch wie kommt man in den vielzitierten «Flow-Zustand»? Ein Blick auf ausgewählte Strategien aus «Deep Work», «Digital Minimalism» und «A World Without Email».
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Die gute Nachricht zuerst: Wir haben den Weg zum konzentrierten Arbeiten selbst in der Hand – das ist auch gleichzeitig die Hürde. Wir müssen uns aktiv für Deep Work entscheiden, um davon profitieren zu können.

Die Prinzipien des Deep Work

  • Arbeitsphilosophie wählen: Entscheiden Sie, wie und wann Deep Work in den Arbeitsalltag integriert wird – ob durch feste Blöcke, tägliche Rituale oder intensive Arbeitswochen.
  • Ablenkungen eliminieren: Digitale Detox-Strategien umsetzen, soziale Medien nur in fixen Zeitfenstern nutzen und unnötige Meetings vermeiden.
  • Rituale und Routinen entwickeln: Feste Zeitfenster für konzentrierte Arbeit etablieren, den Arbeitsplatz für jede Aufgabe kurz vorbereiten und klare Ziele setzen.
  • Erfolg messbar machen: Fortschritte durch Selbstkontrolle überprüfen, fokussierte Stunden tracken und realistische Ziele definieren.

Sechs Tipps für Kommunikationsprofis

  • Feste Fokuszeiten schaffen: Regelmässige Zeitfenster für Deep Work ohne Meetings oder Ablenkungen im Kalender blockieren.
  • Digitale Störungen reduzieren: Benachrichtigungen deaktivieren, E-Mails nur zu bestimmten Zeiten – z. B. zweimal am Tag – bearbeiten, Kultur des zeitverzögerten Antwortens fördern.
  • Gezielte Kreativphasen nutzen: Bewusst definierte Zeitfenster für kreative oder anspruchsvolle Aufgaben wie Kampagnenentwicklung oder Strategiearbeit einplanen – passend zur individuellen besten Arbeitszeit, am Morgen oder am Nachmittag.
  • Strukturierte Arbeitsabläufe etablieren: Eigene Routinen ausprobieren und entwickeln, Workflows klar definieren und Multitasking vermeiden.
  • Soziale Medien bewusst nutzen: Statt permanenter Online-Präsenz gezielte Zeitfenster für Social Media setzen, um Ablenkungen zu minimieren. Das Smartphone stumm in die Schublade legen oder in der Tasche lassen.
  • Effiziente E-Mail-Kommunikation fördern: E-Mails bewusst nur zu festen Zeiten bearbeiten, klare Betreffzeilen und strukturierte Inhalte nutzen, um unnötige Rückfragen zu vermeiden. Mit Wikis arbeiten oder Notizen teilen.

Wer sich die Fähigkeit aneignet, konzentriert und ohne Ablenkung zu arbeiten, steigert nicht nur seine Effizienz, sondern verbessert auch die Qualität seiner Ergebnisse. Jede:r von uns hat über den Tag gesehen und individuell besonders produktive Zeiten, die sich hervorragend für Deep Work eignen. Letztlich geht es nicht nur darum, die eigene Produktivität zu erhöhen, sondern auch darum, den Multitasking-Stress zu reduzieren und dadurch einen entspannteren Alltag zu erreichen.

Schrittweise Kulturveränderung

In Unternehmenskulturen, in der ständige Erreichbarkeit und schnellen Reaktionszeiten die Norm sind, kann die Umsetzung von Deep Work herausfordernd sein. Es hilft, Veränderungen schrittweise einzuführen und seinen Kolleg:innen und Vorgesetzten zu kommunizieren. Klare Absprachen, transparente Zeitblöcke für fokussierte Arbeit und eine bewusste Balance zwischen Erreichbarkeit und produktiven Phasen schaffen Akzeptanz. Zudem kann die Einführung von asynchronen Kommunikationsformen oder gezielten Team-Fokuszeiten dazu beitragen, eine Kultur zu fördern, die konzentriertes Arbeiten ermöglicht, ohne den Teamgeist oder die Zusammenarbeit zu beeinträchtigen.

 

Titelbild: Shiva Smyth auf Pexels

 

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