Auch nach über 10 Jahren Gezwitscher – Twitter wird noch immer unterschätzt. Die Nutzerzahlen sind zwar nicht jene von Facebook. Aber im Business-Alltag ist Twitter schnell, praktisch und vielfältig. Wir haben unseren «Leitfaden Twitter» überarbeitet und zeigen hier
- Warum man Twitter richtig seriös betreiben sollte
- Wie man den grössten Nutzen daraus zieht
- Welche Tools beim Twittern helfen und motivieren
Twitter wird von Medien gerne als Quelle referenziert. Trotzdem haben viele – auch Kommunikations-Profis – noch Hemmungen in der Anwendung. Dabei kann dieser Kanal weit mehr als Links schleudern.
Powertool Twitter – die schnelle, transparente Alternative
Im Journalismus hat Twitter einen festen Platz eingenommen, das zeigen auch die Aussagen in unserer neuen Studie «Journalisten im Web» (erscheint 2017). Die 140-Zeichen-Posts helfen als Seismograph für die Themensuche, Brücke zu Quellen und Reichweiten-Generator für Inhalte. Was bedeutet das für die Organisations-Kommunikation? Wer Twitter vernachlässigt, verpasst etwas:
Echtzeit-Monitoring mit Zusatzwert
Bei Facebook serviert der Algorithmus «meine» Inhalte. Twitter hingegen lässt im Feed chronologisch die Tweets der Community fliessen. Mit Suchwörtern oder ganzen Wortkombinationen filtere ich meine Recherchen oder grenze sie auf Nutzerlisten ein. Tools wie Tweetdeck (mehr siehe unten) sorgen für Übersicht.
Reichweite für Blogs und Inhaltsplattformen
Sie pflegen Blogs, YouTube-Channels, Fotosammlungen bei Flickr? Twitter wird gerne unterschätzt als wichtiger Info-Hub (neben der E-Mail-Inbox) . Viele Journalisten öffnen morgens ihr Tweetdeck noch vor dem Agentur-Ticker. Und gehören damit bestenfalls zu Ihrem Publikum für aufwändig produzierte Grafiken, Bilder oder Texte.
Vernetzung und Übersicht
Es heisst: «Auf Facebook folgst du den Leuten aus deiner Schule – auf Twitter jenen, mit denen Du gerne zur Schule gegangen wärst.» Ob für den Corporate-Account oder ganz persönlich: Die gezielte Erweiterung und Pflege des Netzwerkes birgt viel Potenzial. Und sobald die Übersicht leidet, verhelfen Listen und Tools zu mehr Fokus.
Diese Anstösse zum Twittern gelten für Corporate- oder persönliche Präsenzen. Oder zur Motivation von Experten, Meinungsmachern oder Führungsleuten bei Ihnen in der Organisation.
Der gepflegte Twitter-Account und richtig gute Tweets
Unseren «Leitfaden Twitter» (erstmals erschienen 2009) haben wir wieder aufgefrischt. Er bringt viele Tipps, Regeln und Links zur Planung, Aufbau und Pflege von Twitter. Ergänzend hier drei der wichtigsten Tipps für gute Tweets:
- Mehrwert im Tweet und nicht im Link
Die 140-Zeichen-Begrenzung wird immer wieder diskutiert. Und kürzlich sogar angepasst: Fotos, Videos oder zitierte Tweets werden jetzt nicht mehr voll angerechnet. Noch immer sind die Zeichen aber knapp. Es gewinnt, wer eine vollständige, in sich geschlossene, knackige Aussage macht. Ein «Wow» mit Link verärgert oder verwirrt das Publikum.
- Bilder und Grafik
Im vorbeifliessenden Infostrom fallen Bilder und Grafiken auf – und gewinnen mit steigendem Info- oder Anreizwert an Attraktivität. Auch hier: Gibt es den Infonutzen im Bild selber, spart man für den Follower Klicks und Zeit. - Timing und Mass
Wer kennt das nicht: Mal ist man einsilbig, mal inspiriert und mitteilsam. Bleiben Sie trotzdem im Mass – und sorgen Sie mit Tools wie Tweetdeck (s. unten) für Rhythmus und Ausgeglichenheit im Feed. Ziehen Sie Qualität der Geschwätzigkeit vor. #Logorrhoe #Polyphrasie
Wertvolle Twitter-Helfer mit Spassfaktor
Die Liste der Twittertools scheint endlos. Sie erleichtern den Überblick, erlauben ein einfaches Monitoring oder unterstützen bei der Verwaltung der Follower. Dieser Überblick hilft die Auswahl vereinfachen.
- Tweetdeck und Hootsuite vereinfacht das Zuhören, Sortieren und Senden. Die Spaltenansicht ermöglicht schnellen Überblick. Praktische Features wie zeitversetztes Senden und spezifische Suchspalten.
- Ähnliches bringt Hootsuite – jedoch in Kombination mit andern Plattformen. Übersichtliches Dashboard mit Auswertungs-Möglichkeiten.
- Tweepi erleichtert das Follower-Management und einen Überblick über Top-Followers oder «unerwünschte» Besucher.
- Tweeplesearch bietet eine Personensuche mit Stichworten oder etablierten Kategorien.
- Hashtags.org bringt einen schnellen Überblick, wie oft und wann ein Hashtag verwendet wird.
- RiteTag zeigt verwandte Hashtags, die Tweets dazu sowie Links, Bilder, Mentions, Retweets oder Reichweite auf einen Blick.
- Twuffer.com hilft, Tweets vorzubereiten und tweetet diese zu der gewünschten Zeit.
- Auf Twtpoll sind Umfragen für Social Media – nicht nur für Twitter – im Handumdrehen erstellt.
- GroupTweet erlaubt es, als Team gemeinsam zu twittern – auch in einer Twitter-Gruppe für die private Kommunikation.
- Tweriod analysiert zu welcher Zeit Tweets am meisten Leute erreichen.
- Twitter Counter ist ein umfassendes Monitoring-Tool inkl. Reporting- und Vergleichsmöglichkeiten.
«Man reist ja nicht um anzukommen, sondern um zu reisen.» heisst es nach Goethe. Und man sagt, «wer alle Regeln studiert, hat keine Zeit, sie zu übertreten». Neben all den Argumenten und Tipps – am meisten hilft, wenn der Kanal und seine Tools ganz einfach Spass machen.
Weiterführend:
– unser Angebot zu «Social Media Trainings für Leader»
– bernetblog-Beiträge über «Social Media»
– unsere Anstoss-Newsletter seit 2003 im Archiv und Abonnement