Ist Ihnen Facebook zu spassig? Twitter zu schnell? Geschäfts-Netzwerke bieten interessante Social Media-Optionen für Unternehmen und Organisationen. Dieser Anstoss bringt
- Argumente für Ihr Unternehmensprofil
- Tipps zum Ausbau in drei Phasen
Beim Einsatz für die Unternehmenskommunikation stehen Facebook, YouTube und Twitter im Rampenlicht. Als eigentliche Vorreiter der Online-Vernetzung sind jedoch das europäisch geprägte Xing und sein aufrückender US-Konkurrent LinkedIn nicht zu unterschätzen: Xing, 2003 gegründet unter dem Namen OpenBC, zählt heute weltweit 12,4 Millionen Nutzer. 5,7 Millionen, also fast die Hälfte, stammen aus dem deutschsprachigen Raum (Quelle XING, 8/12). Doch LinkedIn holt auf: Von den weltweit über 175 Millionen Nutzern kommen über 2 Millionen aus Deutschland, Oesterreich und der Schweiz (Quelle LinkedIN, 8/12). In der französischsprachigen Schweiz ist LinkedIn führend.
Drei Argumente fürs Unternehmensprofil
Business-Netzwerke verdienen einen wichtigen Platz im Gesamtmix der Online-Massnahmen. Dies sind die drei wichtigsten Einsatzgebiete:
1. Social Recruiting
Im «War of Talents» gewinnen Sie via LinkedIn/Xing weitere Kontakte und Ausstrahlung. Potenzielle Kandidat/innen «folgen» Ihrem Unternehmen oder werden durch ihr Netzwerk auf das Unternehmen und Stellen aufmerksam.
2. Topkanal für Kunden, Partner, Meinungsmacher
Selbst von Social-Media-Skeptikern ist oft zu hören: «Ich halte nichts von Facebook & Co. Einzig ein Business-Profil habe ich mir eingerichtet.» Hier sitzt ein Publikum, das sich für geschäftliche Infos und News interessiert.
3. Positionierung als Know-how-Träger
Mit entsprechenden Inhalten positionieren Sie die Organisation und Ihre Mitarbeitenden als Experten. Hier treffen sich Fachleute, tauschen Know-how aus, stellen und beantworten Fragen. Hier schaffen auch Mitarbeitende kommunikativ Mehrwert, die sich nicht mit Facebook oder Twitter identifizieren können.
In drei Phasen zum ausgebauten Profil
Phase 1 – Start und Basics
Erstellen Sie das Unternehmensprofil mit Logo und allen wichtigen Unternehmensinfos (Branche, Grösse, Standorte – in diesem Blog finden Sie Anleitungen und Tipps). Prüfen Sie, ob noch weitere Profile Ihrer Organisation bestehen und lassen Sie sich im Zweifelsfall vom Kundendienst bei LinkedIn oder Xing beim Zusammenführen helfen. Informieren Sie das Team über das Profil. Laden Sie die Mitarbeitenden ein sich zu verlinken. Beispiele für solche Basisprofile zeigen das Kantonsspital St. Gallen oder die Schweizerische Post.
Phase 2 – Inhalte pflegen
Prüfen Sie die Möglichkeiten vom Einpflegen von Inhalten aus Website, Blog oder weiteren Social Media Kanälen. Belassen Sie es nicht bei den Stellenausschreibungen. Mögliche Inhalte sind Event-Einladungen, Links zu Publikationen, Unternehmensnews. Beispiele hierzu liefern das LinkedIn-Profil von Dell oder die Unternehmensnews von ThyssenKrupp, von Accenture, Baloise und von ABB Schweiz bei Xing.
Phase 3 – Dialog & Engagement
Gründen Sie als Organisation selber ein Fachforum oder eine Gruppe, die sich um branchenspezifische Fragen kümmert. Motivieren Sie Know-how-Träger in Ihrem Unternehmen, sich in eigenen und externen Gruppen zu engagieren – wie beispielsweise in der «BankingClub»-Gruppe von Xing. Beobachten Sie Ihr Themenumfeld und suchen Sie in der relevanten Branche. Folgen Sie einer Gruppe eine Zeit lang und reagieren Sie dann, wenn Sie mit Know-how der Community Mehrwert bieten.
Zum Einstieg genügt bei beiden Anbietern ein Basis-Konto. Wer ausbauen will, findet bei Xing (Preise) einen Standard (mehrere Nutzer, Kontaktmöglichkeit) und Plus-Account (Einbindung Inhalt, Grafik, Statistik) und bei LinkedIn auch Angebote für Verkauf und Recruiting (Upgrade-Link).
Mehr Information?
Noch bevor Sie sich Gedanken zum Unternehmens-Profil machen, sollten Sie natürlich mit einem eigenen, persönlichen Auftritt präsent sein – hierzu mehr im bernetblog. Lassen Sie sich weiter inspirieren von «27 Linkedin Tips for Entrepreneurs». Weitere Anstösse bieten auch das Handbuch «Xing und LinkedIn» (Amazon) oder die hauseigenen Blogs von Linkedin und Xing.
Das wichtigste Argument für den Einsatz von Business-Netzwerken nannte schon der Zukunftsforscher John Naisbitt: «Je höher die Technologie, desto höher das Kontaktbedürfnis.»