Mitten im Bild und nicht bloss mitgemeint

Zielgruppen fordern mehr Repräsentanz und Sichtbarkeit ein. Sie wollen sich in der Bildkommunikation von Organisationen und Unternehmen wiedererkennen können. Der Fotograf und Visual Strategist Per Kasch zeigte am Gisler-Talk vom 26. September auf, wieso wir Bildwelten inklusiver gestalten sollen.
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Die visuelle Kommunikation in der Markenbildung ist nicht zu unterschätzen. Bilder wirken stark und transportieren die Werte und Botschaften einer Organisation wesentlich mit. Deshalb sind die Bildwelten einer Organisation im besten Fall strategisch definiert und langfristig angelegt. Eine Glaubwürdigkeitslücke zwischen Unternehmensimage und Bildwelt sorgt für Verwirrung bei der Zielgruppe und im schlimmsten Fall zu Ablehnung und Vertrauensverlust.

Um aber der diversen Zielgruppe gerecht zu werden und deren Bedürfnis nach Sichtbarkeit zu stillen, sind inklusive Bildwelten nötig. Visual Strategist Per Kasch führte am Gisler-Talk vom 26. September 2024 in die Thematik ein und gab Empfehlungen, wie authentische und inklusive Bildwelten erstellt werden.

Progressive Marken performen besser

Die Werbung arbeitet mit Stereotypen, weil diese Komplexität reduzieren und somit zu einer neurologischen Entspannung führen. Aber es sind Personen mit Entscheidungsgewalt, welche die Stereotypisierungen festlegen. Nur wenige dieser Personen gehören marginalisierten Gruppen an und denken darum oft nicht daran, diese Gruppen in der Unternehmensbildwelt zu inkludieren. Deshalb finden marginalisierte Gruppen in den Bildwelten weniger statt und sind selten sichtbar. Inzwischen ist aber erwiesen, dass inklusive Bildwelten positive Auswirkungen auf das Geschäftsergebnis haben: Progressive Marken performen besser. Die Konsument*innen von heute wollen, dass Firmen diverser kommunizieren und erwarten eine entsprechende Positionierung. Wie gehen wir in der Unternehmenskommunikation oder in der Beratung konkret vor, um unsere Bildwelten inklusiver zu gestalten?

Per Kasch gibt die folgenden Tipps:

  • Die eigenen Markenwerte und die aktuelle Bildwelt kennen: Wer wird aktuell gezeigt? Welche Wirkung hat dies?
  • Die eigene Zielgruppe kennen: Wohin können wir uns entwickeln?
  • Diverses Team: Bei der Kreierung der neuen Bildwelt das Team breit aufstellen, damit die neue Bildwelt realistisch und passend ist.

Wie stelle ich die Zielgruppe authentisch dar? Wie breche ich bestehende Rollenbilder auf? Um Stereotypen zu überwinden, kann man sich folgende Fragen stellen:

  • Wer redet im Bild?
  • Wer hat welche Rolle im Bild?
  • Wer hat die Rolle der Dominanz im Bild?
  • Welche Altersklassen sind abgebildet?
  • Welche Hautfarbe haben die Personen?
  • Welchen Körpertyp haben die abgebildeten Personen?
  • Leben die Personen mit sichtbaren Beeinträchtigungen?
  • Welches Geschlecht haben die Personen?

Diese Fragen sind auch sehr hilfreich bei der Erstellung von Prompts zur KI-Bildgenerierung. Hier finden Sie mehr Infos dazu.

Unser Fazit

Wir sind noch nicht so weit, wie wir sein könnten. Aber wir sind auf einem guten Weg. Es braucht weiterhin Überzeugungsarbeit und manchmal auch Mut, modernere Bildwelten zu kreieren. Aber die Kund*innen fordern mehr Repräsentanz ein und belohnen es, wenn sie sich von einer Marke gesehen fühlen.

Weiterführend:

Foto von sk auf Unsplash

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