Besser als die berechnete Wahrscheinlichkeit

Im Moment überschlagen sich die Nachrichten in der Kommunikationswelt. Die einen schreiben, dass Google mit GEO (Generative Engine Optimization) SEO beerdigt habe, die anderen halten GEO für ein Luftschloss ist. Die Diskussion ist noch nicht abgeschlossen, aber wir wagen eine erste These: Gute Texte werden weiterhin gefunden.
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Bereits mein Kollege Marc Werlen hat in seinem Blogartikel vom 16. Juli 2025 geschrieben: «Relevante Inhalte sind verständlich und aussagekräftig und haben eine gute Struktur (…)». Das heisst, die Regeln für einen guten Text haben sich grundsätzlich nicht geändert. Nun werden aber inzwischen viele Texte effizient mit Hilfe von KI verfasst. KI schreibt aber nicht selbst, sondern rechnet: Sie berechnet Wahrscheinlichkeiten auf der Grundlage bereits vorhandenen Materials. Dadurch entstehen statistisch durchschnittliche Texte (wie das im Detail funktioniert, ist auch im Text von Marc beschrieben). Durchschnittlichkeit wiederum ist aber nicht das, was die KI am besten findet. Wir müssen uns also überlegen, wie wir der Durchschnittlichkeit entkommen. Wie schreiben wir überdurchschnittlich?

Mehrwert, Lösungen und Erfahrungen

Wie sich jetzt herausstellt, baut GEO technisch auf SEO auf. Inhaltlich – da sich die Regeln für gute Texte nicht geändert haben – müssen wir beim Texten folgende Punkte beachten:

  • Was ist das Ziel meines Textes? Ich muss mit meinem Beitrag einen Mehrwert bieten.
  • Qualität vor Quantität und Banalität: Wir erschlagen niemanden mit überflüssigem Content.
  • Praktischer und verständlicher Inhalt: Wir liefern Lösungsvorschläge und lassen niemanden verwirrt zurück.
  • Nähe herstellen: Wir kennen unser Publikum und wissen, mit welchen Problemen sie sich beschäftigen.
  • Wie steche ich aus der Masse heraus? Persönliche Erfahrungen, Erlebnisse, Emotionen und Empfehlungen einfliessen lassen, kurz: Storytelling. Menschen sind einzigartig.

Diese Überlegungen und unsere zahlreichen Tipps für gutes Schreiben im Internet helfen – oder unsere Checkliste für Online-Texte.

Digitaler Sparringpartner

Dieser Blogbeitrag ist kein Manifest gegen generative KI. Die oben genannten Punkte können durchaus mit Hilfe von KI erarbeitet werden und man büsst trotzdem nichts an seiner Auffindbarkeit im Netz ein. Wir verstehen Tools wie zum Beispiel ChatGPT als einen Sparringpartner, der uns im Prozess unterstützen und sogar auf neue Ideen bringen kann. Wir empfehlen, die Hilfsmittel mit Bedacht einzusetzen, die übergeordneten Kommunikationsziele nicht aus den Augen zu verlieren und die Qualität höher zu bewerten als die Effizienz. Dieser Text ist zwar ohne Hilfe von KI verfasst worden. Bei der Korrektur war neben menschlicher Intelligenz auch ein selbst erstellter CustomGPT involviert. Dieser CustomGPT korrigiert mir Texte unter Berücksichtigung der Schweizer Rechtschreibung.

Gutes Handwerk

Als Kommunikationsberaterin ist es mir wichtig, dieses Thema mit Kundinnen und Kunden offen zu besprechen und laufend neu zu beurteilen. Da ein einheitlicher Ansatz im Umgang mit KI fehlt, sind die Bedingungen in jedem Mandat unterschiedlich. Mit dem Wissen, dass KI-Texte die Sichtbarkeit im Netz nicht zwangsläufig fördern, müssen wir mit gutem Beispiel vorangehen, weiterhin gutes Handwerk liefern und die Prioritätensetzung – Qualität vor Quantität – aktiv kommunizieren.

Quellen:
Arion Consulting: Google hat SEO beerdigt – GEO ist das neue Generativ Engine Optimization
Martin Prickert: 3 Gründe, warum GEO ein Luftschloss ist!

Titelbild: Colourblind Kevin auf unsplash

Weiterführend:

 

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