Was KI mit globaler PR macht und warum internationale Netzwerke Gold wert sind

Manchmal kann sich Berufliches und Persönliches so natürlich verweben, dass man vergisst, dass es Arbeit ist. Für mich war die ECCO-Konferenz in Hamburg so ein Moment: Als «Hamburger Deern» und nunmehr Wahlschweizerin durfte ich zurück in meinen Heimathafen reisen und in einen globalen Dialog über Trends, Tools und Entwicklungen eintauchen, der zeigt, wie sich die PR- und Kommunikationsbranche gerade rasant verändert.
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Zweimal im Jahr treffen sich Partneragenturen des internationalen ECCO-Netzwerks (über 30 in mehr als 40 Ländern)  – um voneinander und miteinander zu lernen. Dieses Mal in Hamburg, zwischen Elbphilharmonie, Hafen und Alster  (und bei strahlendem Sonnenschein. Wer schon einmal im November in Hamburg war, weiss dass dies Seltenheitswert hat). Hier gaben Expert:innen Einblicke in KI-gestützte PR-Arbeit, strategische Partnerentwicklung und den Einsatz gemeinschaftlicher Stimmen für langfristiges Wachstum. Abgerundet wurde das Programm durch Networking-Events und die Verleihung des ECCO-Awards.

Die Kraft internationaler Netzwerke und persönlicher Begegnungen

Dieses Zusammenkommen mit Kommunikations-und PR-Expert:innen aus der ganzen Welt war für mich aber vor allem ein Reminder für den Wert eines globalen Netzwerks und die Vielfalt internationaler Perspektiven. Und auch dafür, dass nichts persönliche Begegnungen und die Energie, die dadurch entfacht wird, ersetzt. Insbesondere dann, wenn in einem solchen Rahmen nicht nur Best Cases und Erfolge präsentiert werden, sondern auch Zweifel und Fragen an der Tagesordnung sein dürfen. Ein Safe Space, in dem Kolleg:innen unter anderem aus Indien, Österreich, Polen, den USA, Italien und Deutschland offen teilten, was funktioniert, wo sie stolpern und ja: wie enorm KI ihre Arbeit verändert.

KI: Die Paste ist aus der Tube

…und sie kommt nicht wieder hinein. Dass KI gross ist, wusste ich. Wie riesig das Thema tatsächlich ist, wurde mir hier nochmals bewusst. Die Bandbreite reichte von Faszination über Nervosität bis zu klaren Erkenntnissen:

  • Von Kunden, die KI-gestützte Lösungen erwarten. Und von solchen, die die KI-Nutzung streng limitieren, aus Angst vor Reputationsschäden.
  • Freelancer und Agenturen müssen neu definieren, welchen Wert sie schaffen – und wie sie in KI-Systemen sichtbar bleiben.
  • Teams befähigen: KI gehört ins Onboarding, in die Tool-Landschaft und in die Kultur von Kommunikationsorganisationen.

Hier einige Erkenntnisse für Kommunikation & PR in der «neuen Ära»,  die ich von unseren US-Kollegen mitnehmen durfte – und die vermutlich auch in Europa zunehmend wahr werden:

  • Medienhegemonie bröckelt: KI aggregiert Inhalte, User-Verhalten ändert sich – Plattformlogiken auch.
  • Neue KPIs: Entscheidend ist nicht mehr «Wie viele kommen?» sondern «Wie lange bleiben sie?».
  • Share, don’t tease: Inhalte müssen echten Wert liefern, nicht nur teasen.
  • Branding zählt: Logo und Absender klar sichtbar machen – auch in KI-generierten Bildern und Videos.
  • Botschaften modular denken: Eine Story darf und sollte in mehreren Formaten erzählt werden.

So digital unsere Arbeit wird: Nichts ersetzt das Gefühl, Menschen wirklich zu treffen. Diese Begegnungen haben eine Energie, die online nicht entstehen kann. Man geht mit neuen Ideen nach Hause, die sich nicht aus Slides extrahieren lassen. Und bei allen Unterschieden und über alle Grenzen hinweg, gilt: Menschen sind und bleiben unersetzlich, um Relevanz einzuordnen.

 

Weiterführend:

Foto: (von der  Autorin, ganz links im Bild)
v.l.n.r:  Kelly Fitzgibbon O’Malley (St Louis, USA), Patrick Sutter (München, DE), Norbert Ofmanski, (Warschau, Polen), Lutz Cleffmann, (Düsseldorf, DE) und unsere Gastgeberin, Martina Biesterfeldt aus Hamburg. Online dabei waren Kolleg:innen aus vielen weiteren ECCO-Ländern, unter anderem Indien und Italien.

 

 

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