Journalisten im Internet: E-Mail im Vormarsch

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zeichen_schreibmasch1Nächste Woche veröffentlichen wir die dritte Studie zum Internet-Verhalten der Schweizer Medienschaffenden. E-Mail setzt sich in den Vordergrund – Alternativen bleiben trotzdem wichtig.

Wir stecken mitten im Feinschliff für die Publikation der Ergebnisse, die am nächsten Mittwochabend in Zürich-Oerlikon exklusiv präsentiert werden. Die Studie wurde im Mai abgeschlossen und erfasst eine repräsentative Stichprobe der Schweizer Medienschaffenden aller Sprachregionen, mit Fokus auf aktuellen Informationsjournalismus.

Auch Pressemappen lieber elektronisch
Interessant ist bei einigen Fragen der Vergleich zu den Vorstudien. Ich erinnere mich gut daran, wie ich noch vor der ersten Erhebung empfohlen habe: Einladungen zu Pressekonferenzen sollten schriftlich erfolgen. Weil eine gedruckte Einladung eine ganz andere Wertigkeit hat als ein schnelles E-Mail. Aber schon 2005 wünschten sich knapp 70 Prozent der Befragten elektronische Einladungen. Und jetzt springt dieser Anteil auf klare 93 Prozent. Am grössten ist der Zuwachs bei den Pressemappen: 69 Prozent bevorzugen eine elektronische Zustellung, 46 Prozent ein Couvert. 2005 war das Verhältnis noch umgekehrt: Nur 32 Prozent für E-Mail, 66 Prozent für Briefpost.

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RSS marginal, Twitter inexistent
Die Grafik zeigt, das Papier für Einladungen und Pressemappen eine gewisse Attraktivität behält. Und dass der Fax bei Medienmitteilungen und Einladungen noch existiert, mit rund 5 Prozent der mehrfach möglichen Erwähnungen. RSS fristet ein sehr karges Dasein, Twitter als Abo-Möglichkeit existiert noch nicht in der Schweizer PR-Szene.

Praxis: Nur den Link versenden, Papier gezielt einsetzen
Elektronische Pressemappen werden zum Speicher-Killer, wenn sie gleich im Anhang versendet werden. Deshalb versenden heute die meisten PR-Stellen nur den elektronischen Link zur Online-Dokumentation. Die holt man sich ganz nach Gusto, was dann auch zu weniger Altpapier führt.

Ich bin davon überzeugt, dass Papier wichtig bleibt; für ausserordentliche Medienkonferenzen, spezielle Anlässe mit einem besonderen Rahmenprogramm. Damit macht man den Empfängern natürlich das An- oder Abmelden schwieriger – deshalb will der Einsatz gut überlegt sein. Auch ich will einfache Einladungen zu Anlässen elektronisch, mit einem Klick bin ich dabei oder die Meldung ist gelöscht.

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Beiträge

  • Ich muss mit Bedauern feststellen, dass noch immer nicht nach dem Agenturticker als Belieferungskanal gefragt wird.

    Auch in Ihrer Twitter-Umfrage negieren Sie diesen Kanal. Obwohl er gegenüber allen anderen Distributionswegen klare Vorteile bietet.

    Ist es möglich, dass da noch immer uralte Vorurteile vorhanden sind?

    Nach der Möglichkeit, Pressemappen an einer zentralen Stelle (z.B. im Presseportal.ch) zu finden und durchsuchen zu können, wurde anscheinend auch nicht gefragt.

    Meines Erachtens wird durch das Fehlen dieser Punkte das ganze Bild der Studie verfälscht.

    • die frage war: wie wünschen sich medienvertreter die infos von unternehmen. hier die agenturticker als dienst aufzuführen hätte aus unserer sicht nur verwirrung gebracht. uns ging es um elektronisch versus postalisch, fax, rss, twitter. den mediencorner und andere holportale haben wir ausgeschlossen, weil wir nur push-möglichkeiten abfragen wollten – der mediencorner wird in einer anderen frage beobachtet. ich kann verstehen, dass ihr hier anders fragen würdet. und ich hege absolut keine vor-urteile gegenüber den ticker- und portal-dienstleistungen von sda / news aktuell.

  • @hardy: sehe übrigens gerade, dass sich die agenturen vom 6. auf den 4. platz vordrängen bei der frage nach der wichtigkeit von info-quellen (nach internet, tageszeitungen, persönlichem gespräch). werde noch in einem beitrag darauf eingehen. schöne grüsse, marcel

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