5 Thesen zu Weblogs + Kommunikation

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SchachAn der Pressekonferenz der Orbit-IEX spreche ich heute zu Journalisten – darüber, wie Weblogs die Kommunikation verändern. In fünf Thesen: Welche davon kann man streichen? Welche fehlt?

1. Weblogs sind gehypte Webseiten
Nichts Mirakulöses – sondern einfach eine neue Form von Web-Content. Viel schneller, subjektiver und vernetzter. Mit viel Medienaufmerksamkeit im Moment, die aber abklingen wird.

2. Weblogs gewinnen an Bedeutung
Auch in der Schweiz. Diese Form bleibt, trotz Hype. Und sie wird an Bedeutung, sprich Lesenden und Autoren, gewinnen.

3. Weblogs verändern Recherchen
Ich denke, dass ein IT-Journalist auch in der Schweiz nicht mehr darum herum kommt, Weblogs in seine Recherchen miteinzubeziehen, sie regelmässig zu scannen. Bald wird jede/r Journalist/in seine ganz persönliche Weblog-Selektions-Strategie haben, genau wie für E-Mail. Auf Weblogs wird sich Content sammeln, der journalistisch relevant ist. Mit allen Stolpersteinen bezüglich Quelle, Genauigkeit, Subjektivität.

4. Weblogs konkurrieren Medien
Produktion und Distribution waren im Web schon immer extrem günstig. Nick Denton hat ein einfaches Business-Modell: Er baut Weblogs für Leserschaften, die zu klein für ein Special Interest Magazin sind, aber gross genug fürs Bloggen samt Blog-Anzeige-Einkommen. Auch hier gilt – auf die Dauer werden sich nur die Durchsetzen, die ein klares Konzept samt Zielgruppe haben. Weblogs und andere Ich-Verleger werden übers Web die klassischen Medien immer stärker bedrängen. Mehr dazu in meinem Buch, Gegenstrategien zum Beispiel von Murdoch.

5. Journalisten sollten bloggen (vielleicht)
„Vielleicht“ steht für ein klares Ziel. Was will ich als Autor/in erreichen? Für mich? Was will der Verlag erreichen, über mich? Wenn ich das weiss, dann kann ich ein Konzept entwickeln und loslegen. „Vielleicht“ steht auch für Zeit, Ressourcen: Der Aufwand besteht aus drei Elementen: 1. Weblogs lesen, recherchieren, 2. Einträge schreiben, mehrmals wöchentlich, 3. Kommentare im eigenen Blog lesen, rück-kommentieren, den Dialog pflegen. Mindestens 4 Stunden Zeit pro Woche, die sonst wo abzuzwacken sind.

Echos?

Meine PDF-Präsentation, 1.5 MB hier.

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