Reputation entsteht immer mehr im Web – Wall Street Journal-Rangliste

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wsj.pngLetzte Woche hat das Wall Street Journal WSJ ihre jährliche Reputations-Rangliste veröffentlicht. Dabei hat Microsoft zum erstenmal Johnson&Johnson überholt – was Beobachter sehr erstaunt, denn der Konsumgüterhersteller hat in den Vorjahren immer von seiner Nähe zu Babyprodukten profitiert. Ich schreibe erst jetzt über die Studie, weil ich auf Echos zu meiner Mail-Anfrage an das WSJ gewartet habe. Vor allem möchte ich auf die interessante Zusatzauswertung des Leserverhaltens eingehen – es deutet darauf hin, dass Online-Kommunikation immer wichtiger fürs Image wird.

Wer geniesst den weltweit besten Ruf? Antwort auf diese Frage verspricht die von Harris Interactive jährlich durchgeführte US-Studie. Befragt werden in einer ersten Phase 7886 Personen, online und am Telefon. In dieser ersten Welle konnten alle Befragten zwei Firmen nominieren, die aus ihrer Sicht das beste Image haben und zwei mit dem schlechtesten Ruf. Daraus entstand eine Liste mit den 60 sichtbarsten Unternehmen in den USA, 22480 Online-Befragungen führten zu einer Bewertung nach verschiedenen Kriterien. Link zur Methode hier – leider nur mit Abo zugänglich.

popularity changes.pngMicrosoft, Johnson&Johnson, 3M, Google und Coca-Cola sind die Top-Fünf, Altria, GM, Comcast, Exxon und Halliburton stehen ganz unten im Ranking. Bill Gates‘ Stiftungsengagement hat Microsoft nach vorne katapultiert, vom bisherigen Platz 6. Soziale Verantwortung oder Corporate Social Responsability werde generell immer wichtiger fürs Image. Die Grafik zeigt die grössten Gewinner und Verlierer. Hier der Link zum ganzen Artikel, er läuft bis 20. Februar. Und hier die ganze Liste zum Anschauen und Sortieren (erstaunlich: öffentlicher Link).

reputation_whoreadswhat1.pngWas mich am meisten erstaunt hat, ist diese Grafik: Welche Kanäle definieren das Image – in den USA, ausgehend von dieser Studie? Achtung: Gerade noch 5.5 % der Befragten lesen täglich Printmagazine, gerade noch ein Drittel konsultieren die Zeitung. Internet und Fernsehen sind die meistkonsultierten Kanäle für die Meinungsbildung der Konsumenten.

Natürlich – das ist ja nur in den USA so. Und alle Befragten haben online abgestimmt, muss ich annehmen, mit entsprechend hoher Online-Affinität. Und stimmt – vielleicht hat ein Artikel im Printmagazin den höheren Reputations-Effekt als der 10vor10-Beitrag. Aber trotzdem: Reputations-Verantwortliche aufgepasst! Ihre TV-Werbung, Sponsoring-Auftritte mit TV- und Online-Echo, Ihre Websites, Weblogs, Podcasts und Wikis dürften an Bedeutung für Ihr Image gewinnen.

Ach ja: „Write to Ron Alsop“ steht einladend immer am Ende aller erwähnten Artikel. Gerne hätte ich von ihm gewusst, ob bei dieser Auswertung wirklich nur Online-Antworten gezählt sind. Und wie er eine eventuelle Beeinflussung des Resultats beurteilt. Aber da gibts trotz Nachhaken keine Antwort (dann lieber wie im Moment bei CASHdaily keine Kontaktinfo angeben…)

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