Fallen der Effizienz 1/4: „Aufschieberitis“

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bucherberg.jpgGerade habe ich dieses Buch über Arbeitsmethodik von David Allen gelesen und mich einigermassen über seine Oberflächlichkeit genervt. Deshalb startet hier eine vierteilige Blog-Serie mit meinen eigenen Gedanken zur Arbeitstechnik. Heute: die Tendenz, ungeliebte Arbeiten aufzuschieben.

Die Steuererklärung? Der Versicherungsantrag? Der Arbeitsrapport? Ich wette, Sie kennen das: Die Dinge stapeln sich auf Ihrem Schreibtisch, und Sie sind immer weniger motiviert, den Haufen anzupacken. Menschen, die unter unter „Aufschieberitis“ (ein furchtbar deutsch klingendes Wort…) leiden, sind manchmal mehr mit dem Managen oder Aufschieben ihrer ungeliebten Arbeiten beschäftigt als mit dem Erledigen selbst.

Aber was können wir konkret tun? Das beste Rezept, was ich im Moment kenne, heisst procrastination-dash. Hier die Methode im Detail:

– Legen Sie einen „Dash“, d.h. eine Zeitspanne fest, in der Sie sich mit der ungeliebten Aufgabe beschäftigen, stellen Sie z.B. eine Eieruhr auf zehn Minuten
– Konzentrieren Sie sich in dieser Zeit nur auf die im Raum stehende Aufgabe
– Unterbrechen Sie nach zehn Minuten die Arbeit und entscheiden Sie, ob und wann Sie daran weiter arbeiten
– Oder beenden Sie die Arbeit sofort

Erstaunlich: Meistens reichen tatsächlich zehn Minuten, um erste Erfolgserlebnisse zu generieren. Ist das erst einmal passiert, kann sich die Lust, die Aufgabe doch gleich fertig zu machen, eher entwickeln. So ging es mir jedenfalls bei meinen procrastination-Feldversuchen. Sind wir also meistens nur zehn Minuten davon entfernt, etwas Schwieriges oder Unangenehmes anzupacken? Ein tröstender Gedanke, finden Sie nicht?

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Beiträge

  • Oha, da haben Sie mich aber erwischt. Ich treibe mich nämlich im Moment gerade auf Blogs herum, statt eine ungeliebte Aufgabe zu bewältigen: Lernen für die Prüfungen. Bilanzierung, um genau zu sein.

    Und da liegt das Problem: Diese ersten zehn Minuten werden mir keine Erfolgserlebnisse bescheren, sondern nur Frust über diese unübersichtlich grosse, staubtrockene Stoffmenge.

    Für mich funktioniert das so am besten: PC aus, Fenster zu, Türe zu (am besten abschliesen), Läden runter, mit gestilltem Hunger, einer grossen Flasche Wasser und masochistischer Lust frisch ans Werk. 🙂

  • Oh je, bestimmmt gibt es Schöneres als bei diesem Wetter in der abgedunkelten Kammer zu sitzen. Aber was sein muss, muss sein.

    Vielleicht schaffen Sie es tatsächlich in zehn Minuten, den Stoff grob zu strukturieren oder einen Lernplan zu machen. Wenn nicht, brauchen Sie eben mehr Zeit.

    Lassen Sie sich aber auf keinen Fall entmutigen und schalten Sie weiterhin möglichst viel Ablenkungsquellen (z.B. diesen Blog ;-)) aus. Denn wenn Sie Glück haben, finden Sie auch in der ödesten Stoffwüste das eine oder andere Goldkörnchen..