Typografie: modern ist relativ

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poliphilus1.pngDie 1499 in Venedig gedruckte „Hypnerotomachia Poliphili“ („Der Liebestraum des Poliphilus“) wäre ein gutes Layout-Beispiel für unseren nächsten Texter-Workshop. Denn mehr als 500 Jahre nach seiner Veröffentlichung setzt das Layout dieses Textes heute noch Massstäbe.

Ein gutes Layout macht einen Text nicht nur gut lesbar, sondern ist zugleich auch im ästhetischen Sinne schön. Ein gelungenes, sehr frühes Beispiel für das Zusammenfallen von Lesbarkeit und Ästhetik hat Ralf Janaszek in der Rennaissance gefunden: die Hypnerotomachia Poliphili von 1499. Durch geschickte Text-Bild-Anordnung und die Verwendung der venezianischen Schrift Renaissance-Antiqua gelänge dem Verfasser Manutius ein bis heute vorbildliches Layout, schreibt der Webdesigner auf seiner auf seiner Typografie-Webseite. Übrigens: Um 1500 sind die die ersten Druckerzeugnisse entstanden, sogenannte Inkunabeln. In dieser Zeit wurden ca. 40.000 verschiedene Bücher in einer Gesamtauflage von knapp 10 Millionen gedruckt, unter anderm auch die B42-Bibel von Gutenberg. Schön, dass es offenbar auch in der sich schnell verändernden Online-Welt noch Dinge gibt, die auch nach einem halben Jahrtausend noch Bestand haben.

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