YouTube-Monitoring: Ein gutes Geschäft

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DartpfeilDas Wall Street Journal berichtet von einem Unternehmen, in dem 20 «Video-Analysten» Filmchen auf YouTube monitoren. Für Medienunternehmen wie Viacom, die so ihre Copyrights schützen wollen. Die Arbeit wird ihnen nicht ausgehen.

BayTSP wurde vor acht Jahren gegründet – die Website ist sehr informativ. Gemäss WSJ arbeiten sie im Filmbereich für über grosse Unternehmen. Viacom ist der einzige Kunden, den sie nennen. Das Startup-Unternehmen gibt an, pro Monat rund eine halbe Million US Dollar zu verrechnen. Dahinter steht das laufende Auffinden von illegalen Software-, Musik-, Spiel- und Video-Inhalten. Dabei entstehen pro Monat mehr als eine Million Entfernungs-Aufforderungen.

Diese Aufforderungen gehen per E-Mail zum Beispiel an YouTube. Das BayTSP-Team sitzt an zwei Bildschirmen und klickt sich durch die Inhaltsflut. Dabei unterstützt sie eine spezielle Software, die das Auffinden potenzieller Copyright-Verletzungen vereinfacht. Auch die Entfernungs-Mail ist automatisch generiert. Diese wird bei YouTube von Angestellten überprüft, bei widerrechtlichem Inhalt wird der Film entfernt.

Wer urheberrechtlich geschütztes Material auf YouTube postet, der versucht solchen Scans zu entgehen. Zum Beispiel mit absichtlich falsch buchstabierten Namen der Künstler. Oder mit dem Wort „Remix“ im Titel. Und Filme, die von YouTube entfernt werden, sind gleich wieder raufgeladen. Eine Sisyphus-Arbeit – die BayTSP-Videoanalysten werden auch bei der Anstellung gleich gefragt: «Sind Sie bereit, tagelang die selben Videoclips anzuschauen?»

Ich denke, es wäre an der Zeit, die ganze Urheberrechts-Geschichte ein wenig anders zu sehen. Aber hier ist viel Geld im Spiel – und so werden sich die Medienunternehmen dieses Katz-und-Maus-Spiel noch eine Weile leisten.

Hier der Link zum Original-Text, ohne WSJ-Abo nur lesbar bis 16. August.
Und hier das Ganze als Video, gratis und franko, mit fünf Sekunden Werbevorspann: Besuch bei BayTSP im Silicon Valley.

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