Wenn Forschende von Besuchern lernen: Uni-Ausstellungserfahrung

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uni zürich jubiläumslogoDiesem Logo kann man im Moment in Zürich kaum entgehen: Zum 175-Jahre-Jubiläum hat die Universität Zürich eine ganze Reihe von Veranstaltungen ausgelöst. Zentral und auffällig war in der letzten Woche das grosse Zelt auf der Sechseläuten- wiese. Hier die aus meiner Sicht interessantesten Anstösse für unsere nächsten Ausstellungsprojekte, verbunden mit einigen Nachfragen beim Projektleiter Markus Schaad.

Letzten Samstag bin ich dann extra früh auf der meistbelegten Wiese Zürichs eingetroffen. Ein Grüppchen von knapp zwanzig Personen stand mit mir auf dem gepflegten Holzsteg, immer wieder huschten Personen mit Badges an uns vorbei ins Zelt. Bis dann punktlich um zehn Uhr die Einladung kam: «Jetz isch offe.»

Die Besucherführung überzeugt vom ersten Moment weg, der Ablauf ist klar. Ich verzichte auf die aufgelegten Pläne und lasse mich von den Informations-Stelen, Bildschirmen und Objekten ver-führen. Wände, Decke und Boden sind perfekt gestaltet, man hat nicht den Eindruck, in einem Zelt zu wandeln. Die grossen Bildschirme kennt man von vielen Messen, neu sind für mich die grossen Projektionen auf Boden-Bildschirme. Da stehen wir dann in kleinen Gruppen rundherum, das Beobachten ist anregend, ungewohnt. Alle Videos sind vom feinsten, klare Struktur, guter Bild-Text-Mix, starke Bilder.

dr. markus schaadDr. Markus Schaad hat verschiedene Jubiläumsprojekte betreut. Mit dem Erfolg der Ausstellung ist er sehr zufrieden, 40 000 Besucher sind gezählt worden in diesen neun Tagen. Er bestätigt meinen samstäglichen Kurz-Eindruck: «Alle Altersgruppen waren vertreten, von alt bis jung, Familien oder Einzelpersonen.» Er habe sich Sorgen gemacht, dass Kinder nichts mitnehmen könnten. Doch auch sie hätten den Plausch gehabt und seien auch sehr gut betreut worden.

ausstellungsobjekt parcours des wissens uni zürichDarin liegt neben aller Gestaltung für mich ein weiteres Erfolgsgeheimnis dieser Ausstellung: Forscherinnen und Forscher waren überall präsent und sie erklärten mit Hingabe, woran sie arbeiten. Die Universität wurde lebendig, menschlich und die Vielfalt an Forschungsthemen zeigte sich auch in der Vielfalt der Persönlichkeiten.

Für Schaad wars ein voller Erfolg – auch aus diesem Grund: «Die Forscher hatten Freude an den gestellten Fragen, das haben mir mehrere ganz spontan bestätigt. Und einige von ihnen haben sogar gesagt, dass sie aus diesen Fragen Anstösse mitnehmen für die Fortsetzung ihrer Forschung.»

Wissen teilen also im wahrsten Sinne des Wortes. Die personalintensive Betreuung war denn auch ein Grund für die kurze Ausstellungsdauer – neben der chronischen Überbesetzung der Zürcher Event-Weise am See. Diese Jubiläums-Phänomena hätte ich gerne ein zweitesmal besucht.

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