Die Uni Zürich feiert den 175. Geburtstag. Neben der eindrücklichen Ausstellung, die Marcel hier beschrieben hat, öffnet sich die Uni auch in der Blogosphäre und will dort Wissen teilen: Seit Anfang März 2008 bloggen 14 AutorInnen aus 12 Themen.
Roger Stupf, Leiter der Abteilung Online der Uni, beantwortete (Danke!) uns die 3 Profilfragen zum Uniblog:
Wieso bloggt die Uni?
«Das Motto der 175-Jahr-Feier der Universität Zürich (UZH) lautet «Wissen teilen». Als wir den Webauftritt konzipierten, war uns klar, dass ein Blog sich hervorragend eignet, dieses Motto zeitgemäss im Web umzusetzen (dies fanden wir übrigens auch kürzlich durch den Artikel von Matthias Daum in der NZZ bestätigt, wo er über das Medium Blog schreibt : «Wissen wird angesammelt, ausgetauscht, vermehrt».) Wir haben deshalb zwölf Professorinnen und Professoren der UZH angefragt, ob sie über ihr Fachgebiet und ihre Forschungs- und Lehrtätigkeit bloggen. Die Idee war, auf eine persönliche Art die Diversität der UZH zu zeigen und die verschiedenen Wissensgebiete der Öffentlichkeit näher zu bringen, eben das Wissen der UZH zu teilen.
Was ist Ihre wichtigste Blog-Erfahrung?
«Eine sehr schöne Erfahrung war, dass die Professorinnen und Professoren auf unsere Anfrage sehr positiv reagierten und fast ausnahmslos zusagten und nun motiviert mitmachen. Die andere Erfahrung war, dass wir selber ein ganz anderes, persönlicheres Bild der Tätigkeit unserer ForscherInnen an der UZH erhalten haben – nicht zuletzt auch durch die Videoporträts, die wir von den BloggerInnen gemacht haben, in denen sie sich vorstellen. Wir denken, dass durch den Blog die UZH mit ihren vielfältigen Wissensgebieten auch für eine breitere Öffentlichkeit greifbarer wird, sprichwörtlich ein Gesicht (oder Gesichter) bekommt. Und nicht zuletzt hat uns gefreut, dass der Jubiläumsblog die am meisten besuchte Seite der Jubiläumswebsite ist.»
Ihr grösster Blog-Wunsch?
«Wir hoffen, dass der Blog als Kommunikationsinstrument der UZH weitergeführt und etabliert werden kann – der Jubiläumsblog war auch als Experiment und Lernwiese gedacht. Für den Blog selber wünschen wir uns noch mehr Austausch, einerseits natürlich mehr Kommentare von den Lesenden, aber auch vermehrten Dialog zwischen den BloggerInnen der einzelnen Disziplinen – Interdisziplinarität also auch in der UZH-Blogsphäre.»
Mein Fazit: Wünschenswert, dass die Uni dieses Blogfenster auch nach dem Geburtstag offen lässt und dass diese Wissenschafter weiter bloggen. Weil: Das Format Weblog zwingt die AutorInnen in absoluter Reduktion ihre komplizierten Themen zu erklären. Für uns Laien öffnen sich so spannende Einblicke auf anschauliche Art. Man spürt die Leidenschaft, den persönlichen Antrieb der Forschenden. Was wiederum für die Uni eine grosse Chance ist, sich bei einer breiteren Bevölkerung zu «profilieren». Gerade auch in den Video-Podcasts gelingt dies sehr gut. Eine prima Gelegenheit, sich ein Bild zu machen, wer an unserer Uni an was forscht. Gleichermassen erstaunlich und enttäuschend ist hingegen die Anzahl der Kommentare auf die mittlerweile rund 60 Beiträge. Vielleicht ist der Respekt der LeserInnen und der Tausenden von StudentInnen vor den ForscherInnen dann doch zu gross…
Ich finde es gut das Wissenschaftler das medium Blog benutzen, weil hier Sachverhalte für Laien wesentlich besser erklärt werden als in komplizierten wissenschaftlichen Abhandlungen. Ich denke so erreicht man auch eine größere Zielgruppe. Viel Erfolg beim bloggen.
Ich sehe es ähnlich wie Archi. Auch wenn die Bloggerei bei der Uni eingeschlafen scheint. Seit April 2008 tut sich nichts mehr. Schade bei einer derart guten Idee.
Gruß
Gerald Mann
tatsächlich war die blogaktion der uni 2 monate befristet. siehe hierzu auch die infos auf dieser seite:
http://www.175jahre.uzh.ch/blog/?p=85
Hallo,
ich habe den Beitrag leider zu spät entdeckt. Ich hoffe die Aktion war nicht einmalig?
Es wäre sehr schade wenn zum 126 Jährigen bestehen nicht nocheinmal das Projekt der Uni mit frischem Content befüllt werden würde.
Gruß
Gibt es auch andere Unis die den selben Ansatz wählen und auch durchhalten ?
@architekt berlin: zumindest in zürich werden einige blogs eingesetzt, aber eher für den internen austausch, zwar öffentlich zugänglich aber nicht nach aussen gerichtet. hier rechts unten die aktivsten blogs bei der eth http://blogs.ethz.ch/, hier der elearning podcast der uni http://www.elc.uzh.ch/static/elearningpodcast/, hier alles, was man bei der uni zürich zu blogs findet http://www.search.uzh.ch/result.html?cx=009347054195260226203%3Ahahgnjx1tks&cof=FORID%3A11&q=blog#939
Danke für die weiterführenden Links…. werde mal etwas stöbern…. 😉
Schade das das projekt nur auf 2 monate begrenzt war. Wir haben selber gute Erfahrungen mit dem bloggen gemacht und können jedem nur raten es auch zu versuchen. Und wenn Wissenschaftler in Blogs ihre wissenschaftlichen Erkenntnisse in Blogs den nicht so versierten Laien verständlich machen können ist das ein tolle Sache.
Wissensmanagment stellt sicherlich eine der größten Herausforderungen der heutigen Zeit dar. Blogs und vor allem hochwertige Inhalte spielen dabei aus meiner Sicht eine bedeutende Rolle.
ich denke auch, dass die Idee sehr gut ist. Man muss einfach versuchen die „alten“ Lernmaterialien, uni-interne Infos und Inhalte etwas frischer und moderner zu verpacken. Ich denke, dass diese Aktion vielen Universitäten gut täte und wie du schon sagtest: Gerade für Laien ist es dadurch sehr schön mal eben einige Einblicke erhalten zu können ohne direkt komplizierte Literatur dafür lesen zu müssen.