RSS: NZZ schreibt über die «unbekannte Perle» 

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rss.jpegNoch immer höre ich oft, «RSS» setze sich nicht durch oder «ich weiss gar nicht, wie ich das brauchen soll»… Obwohl schon seit Jahren propagiert, hat der Webservice Mühe, sich im breiten Web-Publikum zu etablieren. 

In den USA nutzen nur gerade knapp 12 Prozent (!) der NutzerInnen RSS-Feeds. Die NZZ hat das Phänomen der RSS-Ignoranz in einem kurzen Artikel sehr präzise beschrieben:

«Wieso das so ist, bleibt schwer zu beantworten, denn Really Simple Syndication (RSS) wäre für viele Internet-Anwender ein höchst effizienter Dienst. Sie stolpern über jede Menge von Webseiten, die RSS anbieten, realisieren dies aber nicht. (…)»

…und weiss auch einen ganz einfachen Grund für die Unbeliebtheit:

«Der Name des Dienstes ist dämlich und die Erklärung zu kompliziert, obschon RSS eine Richtig Simple Sache wäre.»

Genau: An diese Schwäche glaube ich ganz fest. Alle bewegen sich heute im Web, aber wenige wissen was ein Browser ist. Hätte RSS einen attraktiveren Namen und eine einfachere Erklärung – der Erfolg wäre garantiert grösser. Zum Beispiel? WebFeed?

Vielleicht liegt der Grund aber auch im NutzerInnen-Verhalten; es wird oft nicht geplant und «kontrolliert» (bzw. abonniert) gesurft, sondern spontan, sprunghaft, intuitiv. Vielleicht ist RSS dafür zu strukturierend. Beim professionellen Webbesuch meine ich aber, ist RSS eine grosse Hilfe für mehr Effizienz.

Mehr zum Thema im bernetblog:
RSS – Konkurrenz zu guten Mailings?
RSS im Mediencorner – hartnäckige Zurückhaltung

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Beiträge

  • Bei mir lag die RSS-Hürde einzig darin, einen passenden Reader zu finden. Ich will ihn im Mail-Programm (aber nicht im Posteingang). Mit Outlook hatte ich da immer wieder Probleme. Seit bei mir die Apple-Zeit angebrochen ist, funktioniert es aber tadellos. Mit dem Ergebnis, dass ich täglich neue Feeds abonniere.

  • Ein interessantes Phänomen. Ich vermute, dass sich Innovationen über Menschen, und nicht wie selbstverständlich übers Web verbreiten.

    Wann änderst du dein Verhalten im Medienkonsum? Wann änderst du vom MS Explorer auf Firefox oder von Microsopft auf Apple? Vom Tagi zur NZZ?

    Das alles hat irgendwie viel mit Gewohnheiten, (Be-)Wertungen und Gesprächen zu tun…

  • Das Problem ist nicht das RSS an sich, sondern wie Sonja schon schrieb, die Kombination aus Reader, Feed und der Beschäftigung damit.

    Viele Menschen wollen sich nichts herunterladen, wollen sich gar nicht damit beschäftigen und beobachten Blogs auch gar nicht gezielt.

    Ich habe beispielweise einige Stammleser die bis heute nicht wissen was ein Blog ist. RSS werden die nicht nutzen.

    Deutschland ist halt noch lange nicht die Internetnation für die es immer gehalten wird.

    Gerhard Zirkel