Getroffen: Das Web beschleunigt die Wirklichkeit

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getroffen1Bei einem Frühstücksgespräch hatte ich wieder mal eine bernetblog-Idee: «Getroffen». Aus Begegnungen entstehen Ideen, eine Skizze entsteht, eine Idee ist getroffen. Der erste Wurf:

Getroffen habe ich Harald Taglinger vor etwas mehr als einer Woche zum Frühstück im Sprüngli am Paradeplatz. Kennengelernt habe ich ihn vor zwei Jahren an einer Internet-Veranstaltung, wo er mir durch seine geschliffenen Fragen auffiel. Das Web hat uns als Thema zusammengebracht, aber der Austausch begann erst durchs persönliche Kennenlernen – nicht via Xing oder Facebook.

Genau da drüber haben wir uns lange unterhalten: Wie kriege ich eigentlich all die sozialen Austauschmöglichkeiten des Web unter einen Hut? Welches Engagement ist sinnvoll? Wie bediene ich Twitter, Facebook, Xing, Weblog, Webseite, E-Mail-Dialog? Und: Wie wirklich ist denn diese Web-Sphäre des sozialen Austausches?

Mein Gedanke, schnell skizziert: Das Web ist eine Beschleunigung und Erweiterung der physischen Wirklichkeit. Wie das Fahrrad erweitert es die Möglichkeiten, den Radius. Kein Hilfsmittel ersetzt die Grundstufe, die es beschleunigt und erweitert. Es führt neue Möglichkeiten ein, mit neuen Herausforderungen. Wer wandert, sieht und erlebt intensiver. Dafür aber weniger pro Zeiteinheit als auf dem Fahrrad.

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Für mich heisst das: Wirklichkeit hat viele Schichten. Zu ihrem innersten Kern kann ich selbst in mir selbst nie ganz vordringen. Denn wirklich wirklich ist auch Wirklichkeit nie, wie schon Watzlawick wusste: Wie wirklich ist die Wirklichkeit?: Wahn, Täuschung, Verstehen. Nun baue ich zur persönlichen, physischen Wirklichkeit eine virtuelle, beschleunigte, sphärische Web-Wirklichkeit. Ich multipliziere meine Profile, meine Kontakte, meine Dialoge. Und die werden dann so erfolgreich, klar, nachhaltig sein, wie sie sich verbinden mit einer inneren Wirklichkeit. Einer klaren Absicht. Einer Ganzheit, einer Idee. Das gilt für mich als Person aber auch für jede Organisation.

Getroffen?

Danke Harald für das inspirierende Gespräch, danke allen fleissigen Web-Kommentatoren für einen vielleicht weiterführenden Dialog.

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