Triathlon: Erkenntnisse für Kommunikations-Profis

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triathlonAm Sonntag in einer Woche steige ich in das 19-grädige Wasser des Zürichsees. Erstmals wage ich mich über die Ironman Halbdistanz (1,8 Schwimmen, 90km Rad, 21km Laufen). Neben dem Ausgleich zur Agentur (und Familie : ) finde ich im Sport immer wieder Inspiration.

Welche Lehren können wir PR-Fachmenschen aus dem Triathlon-Sport ziehen? In der Januar-Ausgabe von Tactics, der Zeitschrift der Amerikanischen PR Gesellschaft PRSA, habe ich genau darüber eine anregende Zusammenstellung gelesen. Hier übersetzt und adaptiert durch mich die «8 Lektionen»:

Lektion 1: Alles eine Frage des Trainings
Triathleten mit zu wenig Training sind stark gefährdet, sich zu verletzen – körperlich oder mental. Gleiches im (PR-)Job. Wenn wir nicht ständig unsere Neugier stillen und ein Pensum an (Weiter-) Bildung absolvieren, verlieren wir den Anschluss. Regelmässige Trainings mit Gleichgesinnten sind befruchtend und hoch motivierend.

Lektion 2: Lerne von Experten
Wer ist schon in allen drei Disziplinen meisterlich (oder gar nur in einer)…? Beim Lernen von Spezialisten aus allen Sparten werden wir aber bessere, «komplettere» Triathleten. Und gerade in Agenturen: Im Austausch mit den Experten aus den Branchen unserer Mandate lernen wir das Wesentlichste für die Inhalte unserer Kundenkommunikation.

Lektion 3: Pass auf Dich auf
Viele Athleten sind gleichzeitig Eltern, Berufstätige, Partner und vieles mehr. Und viele sind Alphatierchen mit ehrgeizigen Zielen und dem Hang zum «Übertraining». Nie vergessen: ein ausgelassenes Training, eine halbe Stunde mehr Schlaf oder Zeit mit den Liebsten macht stärker, nicht schwächer – in Sport und Beruf.

Lektion 4: Immer hydriert bleiben
Auf meinem Tisch steht immer eine Karaffe Wasser. Abends muss sie leer sein. Mindestens. Auch im Wettkampf gilt: Egal ob durstig oder nicht – an jeder Foodstation wird verpflegt. Für das richtige Leben heisst das: Auch wenn es hektisch wird und alles andere wichtiger scheint – elementare Bedürfnisse wie ein Gespräch, eine Stunde Ruhe oder ein schöner Abend mit Freunden sind zu respektieren und können nicht rausgeschoben werden. Sonst trocknen wir aus.

Lektion 5: Mit Geduld und Respekt
Es gibt die Sprintdistanz (0,8/ 20/ 5), Olympisch (1,7/ 40/ 10), Halb-Ironman (1,8/ 90/ 21) oder Ironman (3,8/ 180/ 90). Wenig Triathleten starten mit Langdistanzen. Die nachhaltigsten Resultate erbringen jene, die mit einer gewissen Geduld und vor allem Respekt vorgehen. Alles zu seiner Zeit. Es geht auch schneller, aber auf jeder Stufe können wir von uns selber und von anderen viel lernen.

Lektion 6: Atmen nicht vergessen
Atemlos werden wir, wenn wir zu schnell starten oder einen Hügel erklimmen. Gute Athlet/innen wissen, wann und wie sie ihr Tempo regulieren, damit sie den ganzen Lauf durchhalten. Und am Schluss vielleicht sogar noch Reserve für den Schlussspurt aufbringen.

Lektion 7: Harte Steigung = rasante Abfahrt
Am Berg, auf der Passstrasse, in der strengen Wochenmitte mag es nicht danach aussehen. Irgendwann aber kommt der Gipfel, die Passhöhe oder der Meilenstein im Projekt. Und danach eine erfrischende und zügige Schussfahrt. Der Gedanke daran mobilisiert Kraft im harten Aufstieg.

Lektion 8: Kein Spass? Aufhören oder Prioritäten setzen
Wenn vor lauter Trainingsplänen, Verletzungspech und Ernährungsvorschriften die Freude vergeht, ist es Zeit für die «Gretchenfrage»: Erfüllt mein Tun noch seinen Zweck? Verfolge ich wirklich meine Ziele oder renne ich in die falsche Richtung?

Ich bin zwar nicht optimal vorbereitet – dazu war zu viel los in den letzten Wochen. Aber eine Trainingsfahrt über den Klausenpass und einige schnelle Joggings geben mir eine gewisse Sicherheit. Natürlich freue ich mich ungemein über jedes Anfeuern (Startnummer 614). Das Spektakel in Rapperswil (Details) wird gross sein.

Passend zum Thema:
«Durchhalten mit dem 4-Phasen-Programm» (bernetblog, 22.10.07)
«Murakami: Von was ich rede, wenn ich vom Laufen …» (bernetblog, 26.9.08)
«Ausdauertipps für Arbeit und Freizeit» (Anstoss-Newsletter, August 06)

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