Journalisten im Internet: Was Google nicht findet, gibts nicht

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zeichen_schreibmasch1Was Medienschaffende auf Google nicht finden, das gelangt kaum in einen Artikel. Das beweisen drei Grafiken zur Internet-Verwendung im journalistischen Alltag.

Im Juli haben wir die Resultate der dritten Bernet_PR/IAM-Studie «Journalisten im Internet» veröffentlicht (PDF-Download Vollversion, Kurzfassung Newsletter). Für uns PR-Profis lohnt es sich, die folgenden Schlüssel-Grafiken mit auf den Weg zu nehmen. Und daraus Schlüsse bezüglich Online-Medienarbeit zu ziehen.

Internet: Von Platz sechs an die Spitze
Wer erinnert sich ans Internet vor sieben Jahren? 2002 zeigte die Frage nach den wichtigsten Hilfsmitteln Internet und E-Mail erst auf Platz sechs und sieben, weit hinter den bislang bekannten Werkzeugen, vor den elektronischen Medien und dem damals noch vorhandenen Zeitungsarchiv:

journ_internet_2002_hilfsmittel(Bernet PR/ZHW Studie 2002 «Journalisten im Internet»)

Der Vormarsch des Internet liess auch im journalistischen Alltag nicht auf sich warten – 2006 hatte es sich bereits an die dritte Stelle vorgekämpft. Und 2009 stehen die Online-Tools an der Spitze der eingesetzten Hilfsmittel, im eng beieinander liegenden Spitzentrio Web / Tageszeitung / Gespräch:

journ_internet_2009_hilfsmittel

Suchmaschinen: Heissgeliebt
Wie oft tippen Sie eine Internet-Adresse ins Adressfeld und suchen dann dort die Inhalte? Und wie oft tippen Sie das Gesuchte gleich ins Suchmaschinen-Feld des Browsers oder einer Startseite? Medienschaffende verhalten sich wie Sie und ich. Deshalb gelten Suchmaschinen als wichtigstes Internet-Angebot, mit E-Mail:

journ_internet_09_angebote

Sie haben es vermutet: 99.8 Prozent der Befragten geben Google.ch als Suchmaschine ihrer Wahl an, 27.3 Prozent der Mehrfachnennungen ergattert Search.ch, weit abgefallen folgen Yahoo mit 8.2, Altavista mit 6.1 und eine Vielzahl von Nennungen mit insgesamt 1.5 Prozent.

Was heisst das für Ihre Online-Medienarbeit? Acht Optimierungstipps bringt der nächste Beitrag.

Weitere Schlüsse und natürlich alle Detailgrafiken finden Sie in der Originalstudie. Oder in diesen Beiträgen:
Journalisten im Internet: E-Mail im Vormarsch
Journalisten im Internet: Studie präsentiert

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Beiträge

  • Ich habe mit Erstaunen festgestellt, dass ich, wenn ich für meine Suche http://www.google.com eingebe, automatisch auf http://www.google.ch umgeleitet werde. Mache ich dann einen Vergleich der Resultate, die ich hier und z.B. in der neuen Testumgebung von Google Caffeine (http://www2.sandbox.google.com/) finde, bin ich vollends ernüchtert. Wie kann eine umfassende Recherche funktionieren, wenn sie von vornherein von Google eingeschränkt wird?
    Für Tipps, wie ich http://www.google.com als Suche behalten kann, bin ich übrigens dankbar.

  • Sie schreiben „Was Medienschaffende auf Google nicht finden, das gelangt kaum in einen Artikel. Das beweisen drei Grafiken zur Internet-Verwendung im journalistischen Alltag.“

    Doch das beweisen diese nicht. Ihre Studie zeigt nur, dass sich a) Journalisten im Internet die Themen holen (gleichauf mit anderen Quellen) und b) dass Journalisten beruflich viel googlen. Jedoch nicht, dass die Themenfindung ebenfalls über Google stattfindet.

    Ihr Einleitungssatz ist also lediglich eine Mutmaßung, die durch die Ergebnisse nicht gestützt wird.

    Ich würde eher vermuten, dass die Themenfindung aus diversen Onlinequellen (andere Medien, Blogs, Agenturmeldungen, Facebook & Twitter, etc.) gespeist wird und Google zur darauf folgenden Recherche dient. Aber auch das geht aus ihrer Studie nicht hervor.

    Bitte etwas mehr Sorgfalt bei der Interpretation von Ergebnissen!

  • @helge: richtig, die themenfindung läuft nicht über google, das zeigt die studie auch in anderen kapiteln. das behaupte ich auch gar nicht. mit «…das gelangt kaum in einen Artikel» meine ich: das thema ist gefunden, jetzt werden fakten dazu ergänzt, recherchiert, es entsteht eine infobox etc. ich bin überzeugt: was hier auf google nicht auf seite 1 steht, taucht nicht auf.