Online Monitoring – Selfmade und zum Nulltarif

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Online-Monitoring ist auch für kleinere Unternehmen mit kleinem oder keinem Budget möglich – mit etwas Zeit und einer Prise Geschick am Computer. Unser Gastblogger Ralph Hutter aka Pixelfreund gibt Tipps.

Kernelement der Medienbeobachtung via Internet sind News-Alerts, die hauptsächlich die Nachrichten traditioneller Medienhäuser abdecken sowie Social Media Monitoring Tools, die einen Einblick in Diskussionen von Sozialen Netzwerken, Blogs und Microblogging Diensten geben.

News Alerts – Schlüsselwörter abonnieren
News Alerts werden von den grossen Suchaschinen Google Alerts, Yahoo Alerts, MSN / BING Alerts angeboten – mit grossen qualitativen Unterschieden. Bei allen können Schlüsselwörter als E-Mail oder via RSS Feed abonniert werden. Taucht ein Suchbegriff in Nachrichten, auf Websites, Blogs oder als Beschreibung eines Videos auf, erhält man sofort oder in der täglichen Zusammenfassung einen E-Mail-Alert. Auf diese Art lässt sich einerseits der Summton der etablierten Medien hören (deren News durch Google syndiziert werden, s. auch Beitrag von Marcel), aber auch die Stimmen aus der Blogospäre. Die Unschärfe dieses Monitorings liegt in der Anzahl Titel und Formate, bzw. ob und wieviel von deren Content auch elektronisch durch die Suchmaschinen erfasst werden.

Social Media Monitoring Tools
Die eigene (Online-)Reputation wird aber längst nicht mehr nur von den Printmedien gestaltet. Neue Online Plattformen wie Facebook und Twitter sind in der Masse angekommen. Und auch bereits bekannte Gefässe wie Blogs, Foren werden weiterhin rege genutzt.

Diese Dienste geben Einblick in aktuelle Diskussionen zur eigenen Marke, Person oder über andere Suchbegriffe:

Socialmention.com
Socialmention.com
finde ich grossartig. Der Dienst durchpflügt über 80 Social Media Plattformen: Blogs, Microblogs, (Online) Boomarks, Blog Kommentare, Events, Bilder, News sowie Audio und Video Plattformen. In kurzer Zeit erhält man einen guten Eindruck, wo und was über den jeweiligen Suchbegriff geschrieben und gesprochen wird.

screenshot-socialmention.com

backtype.com
Backtype.com beschreibt sich selbst als “a conversational search engine”. Sie indexieren hauptsächlich Konversationen, die via Kommentare auf Blogs und Social Media Plattformen geführt werden und verknüpfen diese plattformübergreifend. Die Suchbegriffe können ähnlich wie bei den Alerts der Suchmaschinen via Email oder noch praktischer via RSS abonniert werden.

boardtracker.com
Es gibt sie noch, die guten alten Diskussionsforen. Deren Bedeutung hat mit der Verbreitung der sozialen Netzwerke deutlich abgenommen. Doch gibt es weiterhin viele gut frequentierte und etablierte Discussion Boards. Board Tracker ist eine Suchmaschine, welche ausschliesslich Diskussionsforen durchforstet. Der Fokus liegt hautpsächlich auf englischsprachigen Boards und ist daher für den deutschsprachigen Markt weniger attraktiv.

facebook.com/lexicon/
Eine brillante Idee ist das Facebook Lexikon. Wissen, was über die eigene Marke in Facebook auf all den Pinwänden diskutiert und welche Gefühlsregungen mittels Statusupdate in die Online Welt posaunt werden. Die Usability lässt aber stark zu wünschen übrig und nur Suchbegriffe mit einem Minimum an Erwähnungen sind überhaupt auffindbar. Derzeit unbrauchbar für kleine Unternehmen, aber wert im Augenwinkel zu behalten.

…und dann wären da noch – last but not least  – das Twitter Monitoring. Darüber habe ich einen ausführlichen Artikel “7 Tools für Medienbeobachtung – Trend Twitter Monitoring” auf meinem Blog geschrieben. Mehr zum Umgang mit Twitter (inkl. Monitoring-Tipps) übrigens im Leitfaden, der Mitte September hier erscheint.

Das Internet macht es möglich. Selfmade Medienbeobachtung zum Nulltarif. Die Zeit alle Ergebnisse zu lesen und zu interpretieren, muss man sich nach wie vor noch selber nehmen.

Danke für diese pragmatischen Tipps an unseren Gastblogger Ralph Hutter! Er schreibt auf www.pixelfreund.ch über Web 2.0 Trends, Social Media, Netzkultur, geeky Gadgets und neue Medien.

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Beiträge

  • Die Bedeutung von RSS-Feeds von Medien-, Stakeholder-, Experten- und weiteren Interessensites und das entsprechende intelligente Kategorisierungstools (bspw. Netnewswire) kann meiner Meinung nach gar nicht genug hervorgehoben werden. Zudem muss eine gesunde Portion menschliches Assoziationsvermögen vorhanden sein, um neue Themen schnell zu erkennen und auf den Radar zu nehmen. Vielen Dank für den interessanten Artikel!

  • Bei mir läuft gerade der Match Google Alerts vs. Meltwater in Echtzeit. Zu meiner Überraschung liegt Google Alerts leicht in Führung. Der kostenpflichtige Meltwater Service ist beim Monitoring nicht in allen Fällen schneller noch liefert er vollständige Resultate. Und ich rede nicht von kleinen Schweizer News Sites, sondern von tagesanzeiger.ch oder nzz.ch. Klar bleibt das Monitoring bei Google Alerts eine Bastelei und viele nette Funktionen fehlen. Tips, wie man das Beste aus Google Alerts herausholen kann, nehme ich per Twitter (@takkatukka) gerne entgegen!

  • @daniel: wir setzen google alerts nur noch als backup ein – die verzögerungen sind teilweise erstaunlich. da kommt dann drei wochen nach dem clip noch ein hinweis. beim direkten vergleich google alerts gegen bezahlte online-monitoring-dienste war uns google immer zu lückenhaft. klar nehmen wir lücken in kauf, wenn kein budget da ist und die zeit keine grosse rolle spielt.

  • @marcel: Ich habe mit Google Alerts auch ziemlich wilde, zum Teil veraltete Resultate bekommen. Seit ich aber konsequent nur die News absuche und zudem die Google Operation „SUCHWORT site:tagesanzeiger.ch“ verwende, hat sich die Bilanz massiv verbessert. Der Nachteil: Man muss einen Strauss von Suchanfragen anlegen, um die wichtigsten Websites abzudecken. Vorteil: Geringe Verzögerungen – bei mir im Moment maximal 2-3 Stunden im Vergleich zu Meltwater. Aber in etwa der Hälfte der Hits ist Google Alerts gleich fix oder sogar schneller. Das finde ich doch sehr bemerkenswert.

  • Mit einem Newsreade, der über eine interne Suchfunktion verfügt hat man bei den meisten grossen Zeitungseiten eine Verzögerung von einigen Sekunden, man kann Twitter abonnieren und unbegrenzt viele RSS-Feeds gleichzeitig beobachten. Google Alerts haben für eine Real-Time Frühwarnsystem keine Bedeutung. Zudem blocken viele News-Sites die Google-Alerts Suche.