Internet-Trends 2010

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The Way Forward sign in the skyWelches sind die wichtigsten zehn Internet-Themen, die man 2010 im Auge haben sollte? Der Internet-Dienstleister namics weiss Bescheid und legt an der Swiss IT Academy einen Marathon hin, der Untrainierte ausser Atem lässt.

Alle Jahre wieder orakelt namics die Top 10 Internet-Trends, dieses Jahr bereits zum zehnten Mal. Nur für mich war es das erste Mal, anlässlich der Swiss IT Academy in der Messehalle Zürich-Oerlikon am 6. Mai. Ich war positiv überrascht von der Professionalität des Auftritts von Marcel Albertin und vor allem Jürg Stuker. namics hat das Unmögliche versucht und über 100 Folien in nur knapp 90 Minuten präsentiert. Nur: Etwas mehr Zeit hätte allen gedient. Denn so rasant das Tempo, so spannend waren die Inhalte. Top 1 Internet-Trend 2010 ist meiner Meinung Social Media Monitoring. Dazu braucht es kein Orakel, zumal das Jahr bereits zur Hälfte vorbei und das Thema in aller Munde ist.

Die Internet-Trends gemäss interner Umfrage bei namics für 2010 – mit meinen Ergänzungen aus der Präsentation (aus Rücksicht je technischer desto weiter unten in der Reihenfolge …):

  1. Social Media Monitoring
    Das Online-Monitoring von Inhalten auf Social Media wie Twitter, Blogs, Facebook wird immer wichtiger für Unternehmen. Social Media ist dynamisch, unstrukturiert und schwierig zu verfolgen. Gleichzeitig hat Social Media einen wesentlichen Einfluss auf den Unternehmenserfolg. Ziel ist es, in den Dialog mit den Internet-Usern einzusteigen und von diesen zu lernen respektive Marktwerte zu schaffen.
  2. Realtime Web
    Neu ist der Faktor Zeit, das heisst, alles wird chronologisch sortiert. Nur das Neuste interessiert, wie das Beispiel Twitter zeigt. Neue Suchergebnisse oder News-Meldungen erscheinen umgehend, Geschwindigkeit als Wettbewerbfaktor.
  3. Augmented Reality
    Die Kombination von virtueller und physischer Realität ist interessanter als die voll-virtuelle Welt, deshalb beachtet niemand mehr Second Life. Einsatzgebiete heute sind der PC, das Handy oder die Datenbrille, die Nutzen mit kreativen Ideen verknüpfen, siehe Beispiele von Lego, Postversand, Star-Trek oder BMW-Service.
  4. Phone to Platform
    Handys werden nicht mehr nur zum Telefonieren gebraucht. Heute dient das Handy-Betriebssystem als Basis-Plattform für viele unterschiedliche Geräte, wie zum Beispiel das iPad.
  5. Tablets
    Neue Mobilfunk-taugliche Gerätegeneration mit iPad als Vorreiter. Tablets sind «näher beim Menschen», sie verfügen nur über einen geringen Funktionsumfang (beim Handy erlernt). Die Anwendungen sind simpel und eingebettet in ein gemeinsames Ökosystem, wie zum Beispiel Amazon und Kindle oder iPod und iTunes. Alle Daten sind in der Cloud, sprich im Internet abrufbar.
  6. Prediction Market
    Aggregation von verteiltem Wissen zur Vorhersage zukünftiger Ereignisse, zum Beispiel Ausgang der US-Präsidentschaftswahlen über die Auswertung von eingegebenen Wetten oder «Vorhersage» der Grippe aufgrund von Suchanfragen zum Thema. Empirische Daten und die Fähigkeit, diese zu interpretieren, sind ein zunehmend wichtiger Wettbewerbsfaktor.
  7. Location Sharing
    Location Sharing basiert auf Geotagging, das heisst meine Position wird einzelnen Elementen wie Bilder oder Nachrichten hinzugefügt oder Bilder automatisch auf Karten angezeigt. Beispiele sind Foursquare, Gowalla, Twitter, Flickr, Tripadvisor.  Mit Location Sharing lassen sich Freunde an den eigenen Aufenthaltsorten finden und Bewegungsprofile erkennen. Unternehmen nutzen die Funktion zur Kundenbindung und Werbung.
  8. Identity 2.x
    Facebook Connect und OpenSocial sind APIs für den Zugriff auf User-Informationen und bieten die Möglichkeit, Profilinformationen und Freunde plattformübergreifend auszutauschen. Damit lassen sich Informationen an andere Netzwerke verteilen oder von ihnen beziehen.
  9. HTML5
    HTML5 ist der Nachfolger von XHTML2 und erweitert HTML zur besseren Unterstützung von Web-Applikationen. HTML5 ist eine Weiterentwicklung in Richtung offener Anwendungen und bringt neue Elemente und APIs für Anwendungen. Damit konkurrenziert HTML die bekannten Technologien zur Applikationsentwicklung wie Flash, Silverlight, Javascript.
  10. NoSQL
    Flache Datenmodelle sind im Trend, ihr Vorteil ist die erhöhte Geschwindigkeit. Skalierbarkeit und Verfügbarkeit sind heute wichtiger als hundertprozentige Transaktionssicherheit.

Namics stellt die Inhalte mit etlichen weiterführenden Links frei zur Verfügung. Aber aufgepasst, so viel geballtes Wissen hat sein Gewicht: Mit 27.7 MB ist die Präsentation ein schwerer Brocken.

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Beiträge

  • Danke Marcel, als ich die Themen hörte, hatte ich auch innerlich eine andere Gewichtung und war mal wieder beeindruckt, was ‚unser‘ Medium und die Beiden können.

  • Hallo und danke für den Post von einem der „Sprinter“. Ja, ein bisschen mehr Raum wäre wohl gut, aber „man“ will ja soviel wie möglich weitergeben… Gerne erzählen Marcel (Jabba) und ich den Vortrag oder auch Auszüge davon nochmals in angepasstem Tempo.

  • Richtig spannend wird es wieder Ende Jahr, wenn eine Rückschau möglich ist. Ich nehme noch Wetten an, wie sich die Trends bis dahin verschieben. Smile.

    So oder so, höre auch gerne das nächste Mal wieder bei namics zu, wenn die Trends 2011 an der Reihe sind – dann gehöre ich bereits zu den Trainierten.

  • Das ist eine hervorragende Aufstellung. Speziell dem Bereich des mobilen Internet wird man erheblich mehr Aufmerksamkeit schenken müssen und die Webseiten für kleinere Monitore und mobile Darstellung optimieren müssen, bei den Zuwächsen, welche wir momentan an internetfähigen Natels verzeichnen. Hinzu kommen die immer günstigeren Datenübertragungstarife.