Facebook wächst auf hohem Niveau weiter – die Übersicht für das dritte Quartal 2010 zeigt: Zaghafte plus 2 Prozent in der Schweiz, 8 Prozent weltweit. Seit gestern gibt es den Geo-Dienst «Orte» auch in der Schweiz: Neue Funktionalitäten werden mehr Nutzer und längere Verweildauer bringen. Bereits nutzen 700’000 Schweizer Facebook mobil.
Bernet_PR und Serranetga liefern alle drei Monate eine Gesamtsicht der Facebook-Nutzer (alle Beiträge). Die Daten werden aus den Infos extrahiert, die Facebook für die Planung von Werbekampagnen zur Verfügung stellt. Wie Facebookmarketing.de berichtet, werden die Zahlen nur noch alle drei bis vier Wochen aktualisiert – was also heisst, dass die hier per 30. September aufgeschlüsselten Werte von irgendwann im Monat September stammen. Es macht damit immer weniger Sinn, diese Werte jeden Monat zu aktualisieren; hier die Quartalssicht:
Welt: Quartalszunahme halbiert
Das grosse blaue Sofa zieht im dritten Quartal nochmals 8 Prozent mehr aktive Nutzer/innen an – gegenüber einem Plus von jeweils rund 15 Prozent in den beiden Vorquartalen. Natürlich wird das Wachstum auf diesem hohen Niveau schwieriger. Den grössten Zuwachs erlebt die Plattform gemäss eigenen Angaben in Asien (AFP/GoogleNews). Eine Weltkarte mit laufend aktualisierten Zahlen liefert checkfacebook.com.
Schweiz: 30 Prozent der Bevölkerung
Unser Land bewegt sich seit einigen Monaten rund um die 30 Prozent Penetration – dieser hohe Wert wird zu einem weiterhin eher flachen Wachstum von Facebook führen. Die Quartalszunahme liegt bei gerade noch 2 Prozent.
Zum Vergleich: Das Schweizer Fernsehen gibt über alle Kanäle und Sendungen eine Tages-Reichweite von 2.9 Millionen an. Fernsehen ist nicht Facebooken – aber trotzdem: Wer sich mit Kommunikation befasst, muss dieses Soziale Netzwerk in die Evaluation aufnehmen. Hoch ist der Anteil der mobilen Nutzer, Daniel Gremli von Serranetga: «Facebook spricht von 533’000 monatlich aktiven Mobilnutzern für die Schweiz.» Diese Zahl wird mit der weltweiten Einführung des Geo-Dienstes «Orte» steigen – und mit einer besseren Mobil-App für Android.
Die jüngsten und die ältesten Nutzer legen zu
Wenig Verschiebung zeigt der Alters-Kuchen: Drei Fünftel der aktiven Schweizer/innen sind unter dreissig Jahre alt, zwei Fünftel liegen über dieser Grenze. Die Entwicklung über die letzten Quartale zeigt, dass Wachstum noch am ehesten bei den 13- bis 15-jährigen und über 50 möglich ist. Die Altersangaben sind selbst deklariert, ab 13 darf man sich anmelden.
Die Geschlechteraufteilung bleibt paritätisch und auch die Sprachverteilung ändert sich im dritten Quartal kaum.
Facebook wird weiter zulegen – und mehr Zeit binden
Auch wenn das Wachstum abflacht: es hat immer noch Platz auf dem grossen blauen Sofa. Noch mehr Schweizerinnen und Schweizer werden sich hier einrichten und länger sitzen bleiben. «Orte» ist clever programmiert und wird den Dialog rund um Standorte in die breite Masse bringen. Je einfacher Facebook wird und je integrierter dort ein sozialer Austauch geschehen kann, desto stärker wird sich diese Plattform als Mega-Netzwerk behaupten.
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