Am Anfang war das www. Dann kam das Web 2.0, Networking ging online und Social Media war geboren. Das Web 3.0 bringt die Semantik ins Netz und das Internet lernt die Wortbedeutung.
Mit dem Unterschied zwischen Wort und Bedeutung lässt sich wunderbar spielen. Als Kinder spielten wir «Teekessel» und suchten nach dem Wort, das Geld, Leistung und Musik beschreibt. Spielend liest unser Hirn aus dem Kontext, ob wir eine Banknote zücken, eine schlechte Bewertung einstecken oder Musiknoten folgen müssen. Eine Höchstleistung, die uns im Internet viel Zeit sparen würde – und die zum Teil schon Realität ist. Das semantische Web, auch Web 3.0, versieht Daten mit Bedeutung und macht so relevante Information draus. Ein Beispiel sind Tools, die ganze Sätze in andere Sprachen übersetzen. Zu Beginn nur für die Lachmuskeln gut, helfen Übersetzungstools inzwischen wirklich – vorausgesetzt man beherrscht die Sprache und kann hilfreiche Interpretation von falschen Vorschlägen trennen.
Trugschluss unvermeidlich
Auch ansatzweise semantisch funktioniert das Herzstück des Internets, die Suche. Die Suchmaschine verknüpft Daten, die ich ihr nicht aktiv gebe, wie mein Standort, mit meinem Suchbegriff und liefert regional abgestimmte Resulate. Ausserdem entscheidet sie, dass ich beim Eintippen von «Ersatzd» wohl nach einer Ersatzdroge suche. Eine milde Unterstellung, die ich dem Algorhythmus verzeihe, weil er mich nicht kennt – ganz im Gegensatz zu Social Search.
Die Suche wird sozial
Bei Social Search sollen Social Media die Daten liefern, welche die Suchmaschine zu Bedeutung verknüpft. Es ist also mein Verhalten und das meiner Online-Freunde, welches der Suchmaschine hilft, zu entscheiden, ob ich bei «Bank» nach Geld, Sportresultaten oder Gartenmöbel suche. Ausserdem zeigt mir die Suche diejenigen Resultate zuerst an, welche meine Freunde positiv bewertet haben – was zu anderen Begriffen führt, als die herkömmliche Suche. Die beiden Suchriesen Google (Bernet_PR betreut ein Mandat von Google) und Bing experimentieren noch mit Social Search. Bing dürfte dabei durch die Nähe zu Facebook die Nase vorne haben, Google hat schon mal ein schönes Video dazu.
Social Search steht – genauso wie das Web 3.0 – noch am Anfang. Vom www, über das Web 2.0, zum Web 3.0 steigert sich die Vernetzungsdichte. Wir werden sehen, wann das www Daten so verknüpfen und mit Metadaten versehen kann, dass daraus treffgenaue Bedeutung entsteht.
Mehr dazu im bernetblog:
Was ist eigentlich: … Semantic Web