Google+ Seiten für Unternehmen: Facts und Tipps

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logo des google+ appIhr Unternehmen hat sich – nach langem hin und her – für eine Präsenz im Social Web entschieden. Eine Facebook-Seite ist geplant. Stopp! Seit kurzem erlaubt Google+ Unternehmens-Seiten. Ein erstes Fazit mit Beispielen, Tipps und Links. 

Sie haben sich entschieden und die wichtigsten Fragen bezüglich Ihrer Unternehmens-Präsenz in einem Sozialen Netzwerk beantwortet: Ziele und Zielgruppen definiert, ein Inhaltskonzept erstellt und festgelegt mit welchen Ressourcen sie Monitoring, Pflege und Evaluation bewerkstelligen werden.

Bis vor kurzem wäre schnell klar gewesen, welcher Plattform Sie sich als Unternehmen zuwenden: Facebook ist mit seinen mittlerweile weltweit 775 Millionen und in der Schweiz gegen 2,7 Millionen Nutzer/innen ungefährdet auf dem ersten Platz (Quelle: checkfacebook.com und die bernetblog-Beiträge über Nutzerzahlen). Wie erwartet, steigt jetzt der gobal stärkste Mitbewerber Google+ mit Unternehmensseiten ein.

Grosse Erwartungen
Und die Erwartungen der Kommunikationsbranche sind hoch. Im PR-Trendmonitor von news aktuell und Faktenkontor vom September erwarteten über 38 Prozent der Pressestellen für Google+ eine mindestens gleich grosse oder gar grössere Bedeutung (8,5 Prozent) gegenüber Facebook. Bei den Agenturen war das Ergebnis noch deutlicher. Interessant hier zu sehen ist die grosse Menge der «Unentschlossenen» mit 24,8 (Pressestellen) und 17,3 Prozent (Agenturen) «Weiss-nicht»-Stimmen.

Umfrage trendmonitor zu pr kuchendiagramm zu google plus

Optimierungsbedarf
Gespannt machten sich die Online-Zuständigen daran, ihre Unternehmensprofile zu «claimen» (fachenglisch für «besetzen») und die Seiten bestmöglich einzurichten. Neben der ersten Freude, gab es auch bereits Wünsche bezüglich Optimierung (gut zusammengefasst bei Website-Marketing). Aus meiner Sicht die drei wichtigsten:

  • Kommentare ins Google+ Profil schreiben: Vielleicht der grösste Makel vorweg – es ist bis dato nicht möglich, Kommentare auf die Google+ Wall zu setzen. Der Dialog ist nur via Kommentare auf einen einzelnen Post hin möglich – und damit noch deutlich erschwert.
  • Vanity-URL: Während wir bereits via facebook.com/bernetpr erreichbar sind, ist unsere Google+ Anschrift noch reichlich kryptisch. Eine gute Idee zur verkürzten Darstellung bringt Sascha Lobo mit einen Links für alle Plattformen (beispielsweise bernet.ch/facebook …). Ein schöne Kurz-URL lässt sich übrigens auch via gplus.to (oder einen anderen URL-Shortener) erstellen.
  • Eigene Landing-Pages: Ein enorm wichtiges Element für das individuelle Branding des Auftritts ist der Einbau von eigenen Landing-Pages – bei Facebook kann man eigene Einstiegsseiten gestalten und (extern im eigenen CMS gehostet) einfügen.

Weiter können Profile nur via einen bereits bestehenden Google+ Nutzer eingerichtet werden und noch können keine weiteren Administratoren hinzugefügt werden. Es ist aber anzunehmen, dass viele dieser Wünsche demnächst «nachgereicht» werden.

Was man heute schon einrichten kann
Bereits heute können also diese Funktions- und Informations-Elemente eingerichtet werden:

  • Name und Subline: Der Brandname und eine Ultrakurzbeschreibung des Tätigkeitsbereiches
  • Profilbild: Ein quadratisches Bild, ergänzt mit dem Unternehmenslogo
  • Fotos: Mit Auswahlmöglichkeit für die Profilseite und organisiert in Alben.
  • Videos: In einem speziellen Reiter können Videos angeboten werden.
    Und natürlich können auch Firmen-Videohangouts (Chats) mit den zugewandten Google+ Teilnehmenden  gestartet werden. Was beim Versuch mit The Muppets prompt zu 23’000 Teilnehmenden und damit einem Stau geführt hat (s. schoebs.com).

Hier der aktuelle Auftritt von Sony:

Alles ausser Videos ist selbstredend Pflicht und auch schnell eingerichtet. Etwas mehr Zeit und Hirn braucht die Überlegung, welche Inhalte für die Verteilung via Google+ Sinn machen, wie man den zusätzlichen Kanal in die Social Media Strategie einpasst.

Fazit: Ansehen ist Pflicht – dabei sein nur mit Konzept
Hast ist sicher nicht angezeigt. Bereits haben einige Schweizer Unternehmen einen ersten Schritt gewagt. Eine Auswahl: Blick und Blick am Abend, Swisscom, Die Post,  KPMG, Migros oder Mammut. Andere werden bald folgen. Von ihnen kann man lernen. Dabei immer im Blickfeld, die «8 Fragen zum Auftritt»:

  1. Was ist das Ziel?
  2. Mit wem wollen wir sprechen – und wer mit uns?
  3. Was bieten wir?
  4. Wie hören wir zu?
  5. Wie sichern wir den Dialog?
  6. Wie ist das eingebettet?
  7. Wer hat die Ressourcen?
  8. Wie messen wir den Erfolg?

Sicher aber wird es mittelfristig wichtig sein, auch hier ein Profil zu pflegen – Google wird sicher seine Google+ Welt auf geschickte Art und Weise in die Suchmaschine einfügen und die grosse Palette an Google Apps von Picasa über Docs bis hin zu Kalender integrieren. Schon alleine, um hier alle Möglichkeiten zu lernen und auszupropieren, dürfte diese zusätzliche Plattform bald zum Muss werden.

Und übrigens – breaking News – Google+ und Facebook bleiben nicht allein. Wie verschiedene Online-Medien heute morgen berichteten (Netzwoche, PC Welt, 20Minuten) arbeitet Microsoft an einem eigenen Netzwerk namens Socl… Wir sind gespannt.

Bereits erschienen über Google+ sind auch ein Whitepaper von facebookbiz.com und verschiedene Blogbeiträge (indiskretionehrensache.de, absolit-blog.de). Ein Überblick über wichtige Publikationen findet sich in der Delicious-Sammlung von Marcel Bernet.

Weiterführende Links im bernetblog: 
Beitrag «Google+: Das neue bunte Business Sofa»
Alle Beiträge zu Google+ und Facebook
Weitere Social Media Praxisbeispiele

(*Disclaimer: Dieser Blogbeitrag wurde unabhängig vom Mandatsverhältnis geschrieben, welches Bernet_PR mit dem Unternehmen Google pflegt.)

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