Facebook im Profil: Kantonspolizei Zürich

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Nicht nur B2C und B2B-Unternehmen haben den Nutzen des Online-Dialoges verstanden. Auch die öffentliche Verwaltung erkennt  die Zeichen der Zeit: die Kantonspolizei Zürich pflegt einen Facebook Auftritt – mit Erfolg. Ein Portrait. 

Der Auftritt im grössten Social Network Facebook der Kantonspolizei Zürich ging Anfang November live. Beat Jost von der Kantonspolizei hat unsere Fragen nach Zielen, Erfahrungen und Wünschen beantwortet:

Warum sind Sie auf Facebook?
Durch den Facebook-Auftritt wollen wir den Dialog mit der Bevölkerung öffnen. Es werden Informationen aus dem Polizeialltag und über die Organisation gepostet, welche von allgemeinem Interesse sein könnten. Sporadisch berichten wir über wichtige Aktualitäten. Wir haben die Pinnwand für die Besucher bewusst offen gehalten,  es können sich also alle mit eigener Meinung äussern. Facebook ist ein zusätzlicher  Kommunikationskanal zu unserem Internet-Auftritt und der Medienarbeit.

Was sind Ihre wichtigsten Erfahrungen bisher?
Rund ein Monat nach Eröffnung freut es uns, dass die Seite geschätzt und nicht missbraucht wird. Die Kommentare auf unsere Posts und die Posts unserer Fans sind meist positiv und konstruktiv. Dies bezieht sich nicht nur auf den Inhalt, sondern vor allem auch auf die Sprache, die Umgangsform, mit der die Dialoge stattfinden. Weiter ist es für uns neu, dass wir unmittelbar an die Leser Fragen stellen können und die Leser direkt antworten. So können wir die Inhalte unserer Posts optimieren und den Bedürfnissen anpassen. Nicht zuletzt sind durch den Facebook Dialog bereits auch Hinweise eingegangen, welche durch die zuständige Abteilung weiter behandelt werden.

Was ist Ihr grösster Wunsch für den Facebook-Auftritt?
Wir wünschen uns, dass sich der neue Kanal mit der Zeit bei der Bevölkerung etabliert. Dass in Zukunft Facebook, oder wie der Kanal auch immer heissen wird, als weiteren Draht zur Polizei genutzt wird. Dass Facebook durch die Fans unserer Seite für die Beschaffung von Informationen genutzt wird, welche auf unseren anderen Plattformen zum Teil nicht verfügbar sind.

Unser Fazit
Für eine staatliche Behörde braucht der Schritt in soziale Netzwerke noch mehr Mut als für ein kommerzielles Unternehmen oder eine NGO. Sie muss ihre Kommunikation vor dem Steuerzahler rechtfertigen, hat eine Informations-Pflicht und ist der Kritik aus der Politik, den Medien und dem Stimmvolk ausgeliefert. Dem Kantonspolizei-Auftritt ist eine gewisse Zurückhaltung anzusehen. Die Posting-Frequenz ist mit maximal einem Beitrag pro Tag relativ tief. Professionell, transparent und schnell werden die grösstenteils gutgemeinten Kommentare beantwortet. Nach der kurzen Zeit von einem Monat ist die Fanzahl von gut 900 durchaus erfolgsversprechend.
Bereits etwas mehr Leben gibt es beispielsweise auf den Facebookseiten der Polizei in Hannover oder in Queensland (Australien). Eindrücklich zu sehen, wie dort die Plattform fürs Crowd Sourcing bei der Verbrechens-Aufklärung, für die Vermisstensuche oder für die Information bei Unwettern eingesetzt wird.

Weiterführende Artikel: 
Artikel in der Rubrik «Facebook im Profil» 
Artikel in der Rubrik «Blogger im Profil»
Artikel in der Rubrik «Twitter im Profil»
alle Social Media Beispiele im bernetblog

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Beiträge

  • Wir machen im Moment so alle zwei Tage einen Post an unsere Pinnwand. Das ist in unserem Social Media Konzept so vorgesehen. Wir wollen unsere Fans nicht zutexten und womöglich ihre Geduld auf die Probe stellen. Es wäre schade, wenn ein Fan wegen zu vieler Kapo-Posts unsere Meldungen blockieren oder gar als Fan wieder abspringen würde.
    Wir schauen natürlich gerne links und rechts, was andere so machen. Wir bekamen von bernetblog.ch den Tipp, uns die Facebook-Seiten der Polizei Hannover (D) und der Polizei Queensland (Australien) anzusehen. Die Kollegen in Hannover posten ungefähr mit derselben Frequenz wie wir. Die Australier hingegen erstaunen mit ihren fast stündlichen Posts. Ein Fan der Queensland-Polizei hat also jede Stunde eine Poilzeimeldung auf seiner Pinnwand. Trotzdem haben die deutschen und die australischen Kollegen im Verhältnis zu ihrer Einwohnerzahl ungefähr gleich viele Fans. Natürlich hängen diese Zahlen sehr stark von der Gesellschaft und der Kriminalität in den jeweiligen Ländern ab.
    Aufgrund der Rückmeldungen unserer Fans scheinen wir mit der jetzigen Frequenz nicht schlecht anzukommen. Aber wir beobachten und analysieren die Reaktionen und sind um Beiträge wie der des bernetblog.ch sehr dankbar, um uns ständig verbessernd den Bedürnissen der Leser anzupassen.
    Beat Jost, Kantonspolizei Zürich, Public Relations / Prävention

    • Spannende Echos – es gibt in diesem Bereich wohl nie starre Regeln, sondern einfach Erfahrungen, an die man sich herantasten muss. Schon in der Romandie oder im Tessin wird in unserem eigenen kleinen Land anders umgegangen mit Dialogen, ob persönlich oder auf Social Media.