Studie zu Sozialen Netzwerken: Sei Freund, nicht Verkäufer!

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Drei Viertel der Deutschen Internetnutzer sind im Web bei mindestens einem Sozialen Netzwerk angemeldet. Doch was wollen sie dort? Eine Studie liefert frische Zahlen – und Hinweise darauf, welche Kommunikation auf Facebook und Co. ankommt.

Eine Studie des Bundesverband Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien (BITKOM) untersuchte, welche Sozialen Netzwerke die Deutsche Internetgemeinde nutzt und was die User dort suchen. Für die Studie hat die Gesellschaft für Sozialforschung FORSA  1.023 Internetnutzer ab 14 Jahren befragt.

Google Plus schwächelt
Die Resultate: Hinter Facebook folgen in Deutschland in der Rangliste der meist genutzten Sozialen Netzwerke StayFriends, wer-kennt-wen und StudiVZ. Google Plus liegt auf dem siebten Platz, Twitter auf dem achten. Insgesamt ist die Durchdringung hoch. Drei Viertel der Deutschen Internetnutzer sind in mindestens einem sozialen Online-Netzwerk angemeldet, zwei Drittel nutzen die sozialen Netzwerke auch aktiv.

Drei Viertel täglich online
Wie in der Schweiz verbringen Internetnutzer auch in Deutschland immer mehr Zeit in Sozialen Netzwerken. 74 Prozent geben an, täglich dort vorbeizuschauen, 44 Prozent verbringen jeden Tag sogar mehr als eine Stunde im virtuellen Freundeskreis:

Deutschland: Verbrachte Zeit in sozialen Netzwerken

 

Wissen, was bei den Bekannten läuft
Wer so viel Zeit in Sozialen Netzwerken verbringt, muss sich davon auch etwas versprechen. Den Deutschen Nutzern geht es vor allem darum, Freunde zu treffen; alte wie neue. Daneben haben aber auch News einen wichtigen Stellenwert, das zeigen die Antworten auf die Frage nach der Nutzungsmotivation.

Bitkom-Studie: Nutzer wollen Freunde treffen

Und was tun sie dort dann wirklich, wenn sie einmal eingeloggt sind? Vor allem Nachrichten schreiben, auf dem Laufenden bleiben und Fotos teilen.

Bitkom-Studie: Deutsche verschicken auf Sozialen Netzwerken vor allem Nachrichten

Fazit: Trete persönlich auf
Die Bitkom-Studie zeigt: Facebook und Co. sind Treffpunkte. Wir gehen dorthin, um andere Menschen zu treffen und die letzten Neuigkeiten zu erfahren. News haben ihren Platz, eher am Rande finden Produkte und Marken Beachtung.

Für Firmenauftritte in Sozialen Netzwerken ergeben sich daraus für mich drei Schlüsse:

  1. Trete persönlich auf und erschlage die Community nicht mit Produktinformationen und Angeboten. Erlaube einen Blick hinter die Kulissen des Unternehmens. Das schafft Nähe.
  2. Publiziere Neuigkeiten, Inhalte aus deinem Gebiet, die dich als Experten auszeichnen. Diese dürfen auch einmal aus fremden Quellen stammen, deine Auswahl zählt.
  3. Unabhängig von der Studie: Überlege dir, worüber du mit der Community sprechen willst – und vor allem sie mir dir. Denn erst mit dem Dialog wird das Netzwerk wirklich sozial.

Weiterführende Links:
Social Media Studien 2011 – Rückblick mit Einladung
US-Engagements stagnieren – Social Media Plateau?
Serie: Facebook Zahlen Schweiz

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Beiträge

  • Ich habe noch ein Fazit, was ich hier leider vermisst habe. Vielleicht müssen Unternehmen gar nicht in FB rein, da sich eh keiner für sie interessiert und mancher Nutzer sogar genervt ist, wenn ein Unternehmen an ihn herantritt. Dieses, ich gebe zu durchaus schwarzmalerische Fazit, fehlt. Die Ergebnisse der Studie lassen zumindest darüber nachdenken. Grüße

    • Lieber Christian. Man kann die Ergebnisse tatsächlich so deuten. Ich deute sie anders: Wenn ich hinter dem Marken- oder Verbandslogo Menschen finde, die ich (vielleicht ja sogar als unzufriedener Kunde) ansprechen kann, dann ist das ein Mehrwert. Soziale Netzwerke bieten diese Möglichkeit. Eine andere Frage ist, ob die Unternehmen bereit sind, auf den Dialog einzugehen.