PR Trends 2012: Inhalte, Social Media als Grundhaltung, Medienarbeit mit Übersicht

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Was bringt dieses frische Jahr uns PR-Handwerkern? Am meisten basteln werden wir an Inhalten, der Einbettung von Social Media und einer immer unübersichtlicheren Medienarbeit.

Aus unseren Projekten für Kunden und der wie immer subjektiven Einschätzung der Zukunft sieht der bernetblog für 2012 drei PR-Trends:

1. Inhaltskompetenz: Sei eine Quelle – nicht nur ein Inserat
In der Hektik rund um Social Media geht oft ein entscheidender Punkt unter: Facebook, Twitter & Co. bringen nichts, wenn man keine interessanten Inhalte zu bieten hat. Inhaltliche Kompetenz ist der entscheidende PR-Vorteil für Organisationen, Marken, Unternehmen. Inspirierende Informationen werden weitergeleitet, bewertet, von Suchmaschinen, Journalisten, Kunden gefunden.

Grosse Unternehmen haben diese Kompetenz zum Teil bereits für Kundenmagazine aufgebaut, die nicht einfach Marketinggeschichten liefern. Für sie wird es darum gehen, diese Inhalte in der Online-Welt zu verankern, über Website und Soziale Plattformen. KMU erhalten neue Chancen dank tiefer Kosten für Produktion und Distribution. Anspruchsvoll und zeitintensiv bleibt das Erarbeiten von Inhalten. Klare Konzepte, mehrjährige Aufbauarbeit und das Zuschneiden der Inhalte auf ein Schlüssel-Zielpublikum führen zum Erfolg.

Interessantes, kurzes Buch zum Thema: «The Elements of Content Strategy»

2. Social Media: Vom Hype zum Handwerk
Kommunikations- und Marketingprofis haben viel gelernt in den letzten Jahren. Die Lernkurve bleibt steil, neue Funktionen und neue Netzwerke werden uns herausfordern. Und gleichzeitig muss Social Media zur Grundhaltung werden. Zum Handwerk, das PR-Profis genauso verstehen wie den Einsatz einer Pressemitteilung. Dasselbe gilt für Product Manager, Kundendienst-Verantwortliche, Personalabteilungen. Und nur wenn PR, Werbung, Marketing, HR und Kundendienst zusammenarbeiten, bringt Social Media die gewünschten Resultate.

In grossen Unternehmen wird der Kampf um den Lead für Social Media anhalten: Keine Abteilung wird ihre Budgethoheit abgeben wollen, jede für sich am Bewährten festhalten. Deshalb sehen wir auch noch so wenig integrierte Kampagnen oder Dialoge. Vielleicht bringt ein steigender Kostendruck mehr Bereitschaft, Budgets gemeinsam einzusetzen.

Zur Integration von Social Media: US-Studie zeigt, wohin die Reise geht

3. Medienarbeit: Guck mal, wer da spricht
Pressearbeit wird 2012 noch einen Tick unübersichtlicher. Medieninhalte werden kürzer, schneller getaktet, sie müssen auf mehreren Kanälen an eine sich ebenso schnell verändernde Anzahl von Adressaten gelangen. Wann ist ein Medium ein Medium? Wer ist für welches Thema zuständig, wenn Ressorts verschwinden und alle in einem grossen Newsroom arbeiten? Was tun, wenn ein Kunde Informationen vertwittert, bevor sie an die Medien gelangen? Wie koordiniert die Presseabteilung Inhalte, wenn Mitarbeitende selbst bloggen oder twittern?

Jede PR-Beraterin, jeder Mediensprecher muss heute neben dem Print-Monitoring ein schnelles und weitreichendes Online-Monitoring führen. Nur so weiss man, wo die wichtigen Kontakte sind, wen sie erreichen, was sie interessiert. Das Social-Media-Rauschen macht persönliche Begegnungen immer schwieriger; sie bleiben aber sehr wichtig.

Wer nachlesen will, was aus den USA auf uns zukommen könnte punkto Medien, Social Media, Journalismus: Steve Rubel, Edelman PR, zeigt interessante Entwicklungen in seinem «Clip Report» (PDF, Januar 2012)

Zur Medienarbeit auf Twitter: Wie (mit) Medien zwitschern

Einspruch? Ergänzung? Fragen?

Zählen auch noch 2012:
PR Trends 2011: Online als Leitmedium, Dialogführung und Gesamtsicht
Noch vor Social Media geschrieben (Newsletter 2006):
Website, Newsletter oder Weblog – Tipps für Ihre Kanalwahl

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Beiträge

  • @Christoph: Danke! Sehe ich genau so – Persönlich, Print, Online muss sich gegenseitig verstärken, die „alten“ Disziplinen werden nicht verschwinden. QR-Codes sind wirklich überall, bin gespannt, wie das weitergeht.

    • Hoi Patrik. Was wir brauchen, ist einen einfachen, universellen Link aus der physischen in die virtuelle Welt – für Plakate, Visitenkarten, Broschüren. Im Moment hat der QR-Code die Nase vorn, die Verbreitung hat stark zugenommen. Grad, als wir dachten, die Pixel, die wir seit vier Jahren auf unserer Visitenkarten-Rückseite haben, liest eh niemand (-: . Ich habe aber auch schon Lösungen gesehen, in denen ein iPhone ohne Zusatzinfo direkt ein Plakat als das von der Firma X mit dem Link zur Website Y erkennt – wie der Paperboy von Kooaba. Oder das CH-Magazin Persönlich arbeitet gerade mit einem Logo auf gedruckten Seiten, wodurch dann dort angebrachte Fotos auf dem Smartphone als Video zu laufen beginnen.
      Fazit: Es wird noch was besseres geben. Aber ich sehe es noch nicht. Im Moment also die hässlichen Pixelcodes…