Was ist eigentlich…: Pinterest?

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Bildausschnitt des Social Networks PinterestPinterest, derzeit das am schnellsten wachsende Social Network, ist eine Pinnwand für schöne Bilder, kommt ohne Werbung aus und hat ein Problem mit dem Urheberrecht.

Wer hätte gedacht, dass das funktioniert? Pinterest hat keinen anderen Sinn, als schöne Bilder zu sammeln, zu ordnen und zu teilen. Zurzeit ist es das am schnellsten wachsende soziale Netzwerk überhaupt, mit 12 Millionen unique visitors pro Monat. Am beliebtesten ist es bei 18 bis 34-jährigen Frauen der oberen Einkommensklasse in den USA. Mehr zu Wachstum, Verweildauer und Zielgruppe bei TechCrunch.

Exklusiv für Social Media-Erfahrene
Im Gegensatz zu allen grossen Social Media Tools muss man bei Pinterest anklopfen. Mit der Einladung, die man auf Anfrage erhält, kann sich nur anmelden, wer entweder bei Twitter oder Facebook ein Profil hat. Wer diese Datenübertragung zu einem anderen Profil nicht mag, kann die Verknüpfung über die Einstellungen wieder aufheben.

Für Web-Inhalte und Eigenes
Einmal drin, kann das Pinnen losgehen: Gefällt mir ein Bild auf einer beliebigen Webseite, kann ich es an meine Pinnwand stecken. Anhand eines Links durchsucht Pinterest die Webseite auf Bilder und schlägt mir vor, was ich pinnen kann. Pinterest funktioniert also wie ein Bookmark-Sammlung – in Bildform. Zusätzlich kann ich eigene Pins hochladen und so direkt Fotos veröffentlichen. Beides funktioniert auch mit Videos, die aber auf Pinterest ein Schattendasein fristen.

Folgen wie auf Twitter
Meine Bilder ordne ich nach eigenem System in verschiedenen Pinnwänden, die alle auf meinem Profil erscheinen. Der Rest funktioniert wie Twitter: Profile sind grundsätzlich öffentlich. Wem eine meiner Pinnwände gefällt, kann sie kommentieren, Likes verteilen und einer oder allen meinen Pinnwänden folgen. Auch dieses Netzwerk stellt aus all den Pinnwänden, denen ich folge, einen persönlichen Stream für mich zusammen.

Zuckersüsser Suchtfaktor
Im Stream beginnt der Suchtfaktor: Pinterest sammelt Schönes, Witziges, Überraschendes. Ob Mode, Architektur, Kunst, Natur oder Design – der Fokus liegt auf Ästhetik. Häme und Kritik sind mir bisher nirgends begegnet. Nacktheit ist ausdrücklich verboten. Die Ausrichtung auf die USA ist manchmal in zuckersüssen Heile-Welt-Bildern spürbar. Trotzdem: in all den ästhetischen Bildern lässt sich wie in einer riesigen Bibliothek stundenlang schmökern.

Ohne Werbung, ohne Urheberrecht
Dass die ansprechenden Bilder im schlanken und schönen Layout nicht von Werbung gestört werden, ist ein grosser Pluspunkt. Vor kurzem wurde allerdings der Vorwurf laut, Pinterest verschiebe auf der Pinnwand ihrer Nutzer Bilder so, dass Produkte (zahlender) Marken besser sichtbar sind – ohne das Wissen der betroffenen Nutzer. Auf jeden Fall problematisch ist für Pinterest die Verletzung des Urheberrechts. Detailliert beschrieben und spannend diskutiert bei netzwertig.com: Beitrag 1 und 2.

Fazit
Wer Schönheit liebt, einen Sammeltrieb hat und sich gerne durch’s Netz treiben lässt, sollte bei Pinterest reinschauen. Wer schöne Produkte zu zeigen hat auch.

Noch mehr «Was ist eigentlich…:» im bernetblog

Nachtrag
Spannend auch, wie Pinterest sich auf das Kaufverhalten auswirken kann. Ausführlich beschrieben im etailment-Blog. Und: der deutsche Klon von Pinterest nennt sich Pinspire.

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