The messenger is the message – Auftritt will gelernt sein

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Bei einem Auftritt entscheidet zu 90 Prozent das «Wie». Weniger als 10 Prozent des Fokus der Zuschauer liegt auf dem Inhalt. Meine fünf Schritte zu einer guten Präsentation.

Ob wir ein Restaurant betreten oder ins Tram einsteigen, unser Leben ist voller Auftritte. Der erste Eindruck bleibt haften. «You never get a second chance to make a first impression» sagt ein Sprichwort. Hier mein Resümee des Moduls «Auftrittskompetenz» am SPRI:

1. Vorbereitung ist entscheidend
Sie stehen vor Ihrem Publikum, referieren, argumentieren, legen Fakten dar. Aber warum tun Sie das? Stellen Sie sich die Frage nach dem Ziel. Wichtig, wer ist mein Publikum? Welche Fragen könnten gestellt werden? Welche kritischen Momente könnten entstehen? Was will ich sagen? Habe ich eine Botschaft? Und wie strukturiere ich meinen Auftritt? Funktioniert die Technik? Wie sieht der Raum aus, in dem ich auftrete? Wie laut muss ich sprechen, damit mich auch die hinterste Reihe versteht? Eine gründliche Vorbereitung ist zwar noch kein Garant, dass alles pannenfrei abläuft, aber sie gibt Sicherheit.

2. Ein knackiger Anfang nimmt alle mit
Nehmen Sie sich einen Moment Zeit in die Runde zu sehen. Wer schaut erwartungsvoll? Mit der Körperspannung und dem ruhigen Dastehen signalisieren Sie den Beginn des Auftritts. Der Anfang des Referats soll prägnant sein und jeden Zuhörer im Raum mitnehmen: man beginnt beispielsweise mit einer Frage, einem Zitat, verspricht einen Gewinn oder macht ein Kompliment.

3. Mit einem starken Schluss in Erinnerung bleiben
Hören Sie nie mit «Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit und einen schönen Abend» auf. Bauen Sie nach dem Dank nochmals die Botschaft des Referats ein, vielleicht verbunden mit einem witzigen Input. Zeigen Sie anhand von Körperspannung, dass Sie am Ende Ihres Referats angelangt sind. Und vermeiden Sie den Chefblick. Jeder Zuhörer im Raum ist gleich wichtig.

4. Pannen ansprechen und Gegenfragen stellen
Unübersehbare Schweissflecken unter den Achseln? Oder einen Besserwisser oder Angreifer im Publikum? Besser spricht man diese Pannen an: «Es ist wahnsinnig heiss in diesem Raum, bei mir ist das leider sichtbar!» Tut man es nicht, bleibt man nicht als kompetente Rednerin in Erinnerung sondern als die schwitzende Frau. «Das können wir uns sowieso nicht leisten!» Am besten fragt man bei solchen Angriffen nach: «Was meinen Sie damit genau?» Oder: «Mit was vergleichen Sie es denn in Bezug auf die Kosten?»

5. Kleine Übungen zur Entspannung und Vorbereitung
Man klopft sich leicht mit der Faust auf den Bereich des Brustbeins um die Thymusdrüse zu aktivieren und den Energiestrom im Körper zum fliessen zu bringen. Zur Entspannung: dehnen, strecken und gähnen oder leicht vor sich hin singen. Zu zweit oder alleine den Körper abklopfen und sich am Schluss selber auf die Schultern klopfen. Sprechübungen wie das Vorlesen eines Textes mit einem Korkzapfen zwischen den Zähnen vermindert das Verhaspeln ebenso wie das Kreisenlassen der Zunge im Mund.

Die zwei Schultage haben viel Spass gemacht und die Angst, vor Publikum noch nicht vollständig, aber ein wenig genommen. Sie haben mir gezeigt, auf was ich achten muss, wo meine Stärken und Schwächen liegen. Mit ein wenig Übung und der richtigen Vorbereitung kann jeder entspannt vor Publikum sprechen.

Weiterführende Links:
Präsentieren: Start mit System
Gut reden ist Gold: Rhetorik-Tipps

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