Unsere mit der ZHAW realisierte Studie zeigt: Zwei Drittel der Schweizer Organisationen sind aktiv auf Social Media. Nonprofit-Organisationen sind punkto Strategie und Ressourcen am weitesten.
Im Beitrag vom 21. März haben wir die Eckpunkte der Bernet ZHAW Studie Social Media Schweiz veröffentlicht. Befragt wurden von Dezember bis Januar 5’400 Organisationen aus der ganzen Schweiz, Online geantwortet haben 419 Personen. Der Schwerpunkt dieser Stichprobe liegt mit 91 Prozent klar in der deutschsprachigen Schweiz.
Erstmals breite Schweizer Stichprobe
Im Gegensatz zu unserer ersten Social Media Studie (Bernet Kunert, 2011) wurden diesmal aber nicht nur die 100 grössten Unternehmen untersucht: Der Querschnitt zeigt mehr als die Hälfte der Antworten aus KMU mit weniger als 250 Mitarbeitenden. Nonprofit-Organisationen machen 9 Prozent aus, ein Viertel bezeichnet sich als Behörde, Verband oder politische Organisation.
Diese Anteile zeichnen kein genaues Abbild der Schweiz. So sind gemäss Betriebszählung 2008 von allen Unternehmen in der Schweiz 99.6 Prozent KMUs. Geniessen wir also die folgende Zusatzauswertung mit der gebührenden Vorsicht – sie zeigt eine allgemeine Richtung.
Grossunternehmen praktisch alle dabei
Die drei Hauptfragen nach Beteiligung, Strategie und Ressourcen öffnen bei einer detaillierten Betrachtung folgende Rangfolge: Von den Grossunternehmen sind 94 Prozent dabei. Mit knapp drei Viertel Beteiligung liegen Nonprofit-Organisationen an zweiter Stelle. Sie sind aber bezüglich formulierter Strategie und spezifischen Stellen / Budgets am weitesten.
Der weisse Balken ganz unten zeigt immer den Gesamtschnitt, darüber die einzelnen Anteile geordnet nach deren Grösse:
Nonprofit-Organisationen nehmen Chancen wahr
Wie gesagt: Nonprofit-Organisationen machen 9 Prozent der Stichprobe aus. Je weniger hier dabei sind, desto grösser ist das Risiko von Ausreissern. Trotzdem erscheint für mich ein Schluss ziehbar: WWF, Greenpeace, Amnesty & Co. sind am weitesten, was den Einbezug von Social Media in Marketing und Fundraising anbelangt. Weil ihre Anliegen auf Plattformen wie Facebook eben auch emotionalen Anklang finden.
Doch ich lasse mich gerne korrigieren, ergänzen!
Alle Artikel zur Studie Social Media Schweiz 2012
Slideshare-PDF der Studie mit zahlreichen Grafiken
Weitere Social-Media-Studien im bernetblog
Alle sieben Forschungsprojekte von Bernet_PR
Ich finde eure Studie toll und bin mit dir einverstanden. Weitere mögliche Gründe: Die erwähnten NGO’s und NPO’s handeln und denken global. Über Social Media lassen sich die Leute, die spenden, mit den Leuten, die Hilfe erhalten verbinden. Zudem kann zum Beispiel Greenpeace in der Schweiz von Erfahrungen der anderen Sektionen auf der ganzen Welt profitieren. Social Media wird von vielen NGO’s und NPO’s auch als Instrument betrachtet, mit dem die zumeist ältere Basis an Spenderinnen und Spendern verjüngt werden kann. Und nicht zuletzt ist wichtig, dass diese Organisationen in der Regel nicht allzu hierarchisch sind, sodass man sich schneller und einfacher für Social Media entscheiden kann.
Ergänzend fällt mir ein: Der höhere Strategie-Anteil bei NPs liegt wohl auch daran, dass sie früher eingestiegen sind. Zu Beginn wird improvisiert, sobald sich Erfolge zeigen, muss skaliert werden und da braucht es dann eine ausformulierte Strategie.