Im ersten Quartal 2013 ging die Zahl der aktiven Facebook-Nutzer in der Schweiz zurück. Nachdem im Dezember erstmals mehr als 3 Millionen Profile aktiv waren, sind es per Ende März noch 2,96 Millionen. Kleiner wurden alle Altersgruppen.
Im ersten Quartal 2013 wurde die Community der aktiven Schweizer Facebook Nutzer erstmals kleiner. Rückläufige Zahlen sind kein Novum, erstmals gab es aber einen Rückgang während drei aufeinander folgenden Monaten. Das zeigen die Zahlen, die wir alle drei Monate zusammen mit Serranetga veröffentlichen.
Über die Gründe dafür können wir nur spekulieren. Am wahrscheinlichsten ist eine Kombination aus verschiedenen Faktoren: Zu einer latenten Facebook-Müdigkeit (PEW-Studie, beschrieben von ORF) und dem Weggang der Jüngsten (wir haben uns damit befasst) kommen Berichte, dass Facebook Ende 2012 damit begonnen hat, Fake-Profile zu löschen (Berichte bei Golem.de und derstandard.at)
Unverändertes Verhältnis der Altersgruppen
Der Rückgang lässt sich bei allen Altersgruppen beobachten. Das Verhältnis der Altergruppen hat sich deshalb im letzten Quartal kaum verändert. Prozentual schrumpft die Gruppe der unter 15-jährigen mit -10% immer noch am stärksten. In absoluten Zahlen ist der Rückgang bei den 20 bis 29-jährigen jedoch am grössten. Dort zählt der Facebook-AdManager rund 38’000 aktive Profile weniger als noch vor drei Monaten.
Auch die Verteilung von Sprache und Geschlecht blieb sich im Wesentlichen gleich. Einzig der Anteil der englischen Profile stieg leicht auf 16 Prozent.
Weltweit rückläufige Zahlen
Die Schweiz ist keine Ausnahme: Die Nutzerzahlen gehen auch weltweit zurück. Zur Zeit sind gemäss Checkfacebook.com rund 965 Millionen Nutzer auf Facebook aktiv. Und ein Blick auf die Nachbarländer zeigt ein ähnliches Bild: Ausser in Italien schrumpfte die Community in Deutschland, Österreich, und Frankreich ebenfalls.
Zusammengefasst: Die Schweizer Facebook-Community war im letzten Quartal weniger aktiv. Haben die User Ihre Profile gelöscht? Darauf lässt sich mit diesen Zahlen nicht schliessen. Meine Einschätzung: Facebook verliert für die tägliche Nutzung an Relevanz, bleibt aber durch die grosse Verbreitung als Verzeichnis und Kommunikationsmittel latent wichtig. Erst die Zahlen der kommenden Quartale werden zeigen, ob es sich um einen Trend oder einen Taucher handelt.
Weiterführend
Alle Beiträge im bernetblog zu den Schweizer Facebook Zahlen
Social Media Gipfel: Evaluation – mehr als Zahlen, Methoden und Tests