Blitzumfrage: Jugendliche mögen SMS, WhatsApp, Telefon – und Facebook

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Selten hat ein bernetblog-Artikel so hohe Wellen geworfen, wie unsere Schweizer Facebook-Zahlen von letzter Woche: Die Zahl der aktiven Jugendlichen sank im zweiten Quartal um 10 Prozent. Nachdem zahlreiche Experten Mutmassungen über das Quo Vadis der Teenies geäussert haben, zeigen wir die Ergebnisse unserer nicht repräsentativen Online-Blitzumfrage. Die Antworten der  62 Jugendlichen unter Fünfzehn geben einen Fingerzeig der direkt Betroffenen. Und auch wenn Facebook seit Juni 2011 gar 27 Prozent dieser Altersgruppe verloren hat: Das Engagement der Verbliebenen ist immer noch hoch.

«Die Teenies gehen» titelten wir am 2. Juli aufgrund der wie immer mit Serranetga aus dem Facebook AdManager herausgezogenen Daten. Kritische Beobachter bemängelten die Verwendung des AdManager als zu unsicher, es gebe zu viele Sprünge – deshalb bringen wir die Zahlen nur quartalsweise. Schliesslich sind es Werte, die Facebook ihren Werbekunden anzeigt – wenn es andere Zahlen gäbe, würden wir sie gerne verwenden.

Kein Ausrutscher: Minus 27 Prozent seit Juni 2011
Andere meinten, der Rückgang um rund zehn Prozent in einem Quartal sei auf die Sommerflaute zurückzuführen – welcher Sommer? Spass beiseite. Die Entwicklung seit dem letzten Juni ist deutlich: Minus 27 Prozent bei der jüngsten von uns aufgeschlüsselten Altersgruppe.

Die Gesamtzahl der aktiven Schweizer Facebook-Nutzer ist übrigens im gleichen Zeitraum um sieben Prozent angestiegen. Das grosse blaue Sofa bleibt das dominante Netzwerk, auch bei uns.

Jugendliche texten, telefonieren, facebooken
Wir wollten von den Teenies wissen, wie sie sich verbinden. Dabei haben wir keine Dienste zur Auswahl vorgegeben, sondern offen gefragt: «Welche Dienste benützt du, um dich mit deinen Freunden auszutauschen?» Die nicht repräsentative Blitzumfrage zeigt kostenpflichtiges und kostenfreies Texten via SMS und WhatsApp als meistgenannte Dienste, vor dem Telefonieren. Facebook folgt gleich an vierter Stelle, vor persönlichen Treffen. Etwas abgeschlagen sind E-Mail, MSN und Skype. Vereinzelte Erwähnungen erhalten Twitter, Viber, andere Chats, iMessage, Instagram oder Google+.

Zählt man die Nennungen von SMS und WhatsApp zusammen, so zeigt sich mit 58 Nennungen die grosse Dominanz der schnellen Textmitteilung. Das geht auf diesen Diensten sehr schnell, ohne öffentliche Zuschauer und einem mütterlichen «Gefällt mir». Die Bedeutung von SMS für Teenies untermauert auch die im März veröffentlichte Studie «Teens, Smartphones & Texting» von Pew. 63 Prozent der 12- bis 17-Jährigen simsen täglich, der Schnitt liegt bei 60 Meldungen. Nur 29 Prozent nutzen täglich Soziale Netzwerke.

Facebook nervt mit Datenschutz und Langeweile
37 Jugendliche aus unserer Studie wollen ihr Facebook-Profil löschen. Sagen sie’s, weil sie zur coolen Mehrheit gehören wollen? Tun sie’s dann auch? Auch hier gilt: Die Studie gibt die Richtung an, aus der der Wind bläst, ohne statistische Präzision. Interessant sind die diversen Begründung der Ausstiegswilligen: Datenklau, Datensicherheit, Privatsphäre, Überwachung lauten die häufigst eingetragenen Kommentare. Und ebenso oft fällt das Stichwort «langweilig».

So sind sie eben, die Teenies: Sie wollen dort sein, wo die Action ist. Viel davon ist immer noch auf Facebook. Und was das Nächste nach dem Nächsten sein wird: Wir werden sehen. Wer die nächsten Facebook-Zahlen von Bernet_PR und Serranetga nicht verpassen will, sichert sich ein E-Mail-Abo.

Alle Artikel zu den Schweizer Facebook Nutzerzahlen
Thomas Hutter mit D.A.CH-Zahlen und statistischen Hinweisen zu FB-Zahlen
«Junge kehren Facebook den Rücken» 20Min.ch mit Experten

 

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Beiträge

  • Hi Marcel

    Du erwähnst auch noch einen springenden Punkt. Nämlich, dass die Aktivität trotzdem noch vorhanden ist.

    Ausserdem glaube ich, dass das Älter werden der Mitglieder auch noch einen starken Einfluss darauf hat, dass die Zahlen abnehmen. Dafür spricht, dass die Gesamtzahl weiterhin zunimmt. Ich denke, dass es viel schwieriger bei der Komplexität von Facebook und dem Informationsüberfluss neue, junge Mitglieder anzuwerben.

    Gruss Chris