Heute reist man crossmedial. Reisebücher und Gespräche inspirieren. Der erste Schritt bei der Planung führt häufig ins Web und Apps erleichtern das Abholen von Tipps unterwegs. Das Fazit einer Podiumsdiskussion des Swiss Travel Clubs zum Thema «Auf und davon mit dem Buch – oder ab ins Netz?» heisst, gute Reisebücher sind im Zeitalter von Social Media nach wie vor gefragt.
Der Swiss Travel Club (STC) lud ein zu einer Diskussion zum Thema «Auf und davon mit dem Buch – oder ab ins Netz?». Mit Wikivoyage, Reise-Apps und Social Media verändert sich die Reiseplanung sowie der Informationszugang auf nützliche Tipps für spontane Ideen während der Reise. Die Reisebuch-Autorin Gabrielle Attinger, der Verlagsleiter Lucien Leitess (Unionsverlag, Zürich), Michael Müller, Gründer und Geschäftsführer (Michael Müller Reisebuchverlag, Deutschland) und Thomas Winkler, Mitglied der Geschäftsleitung von Schweiz Tourismus, sprachen unter der Leitung von Andreas Güntert, Vorstandsmitglied STC, über die Zukunft des Reisebuchs. Hier ein paar Aussagen, die ich mitgenommen habe.
Reisebücher inspirieren
Grundsätzlich waren sich alle einig: Gute Reisebücher haben Zukunft. Die aufbereiteten Inhalte und Tipps, die die Sehenswürdigkeiten auf den Punkt bringen, geben Orientierung. In einem Buch kann man die Dinge besser sehen – erhält Einblick in die Seele der Kulturen, Länder und Menschen. In einem Buch schmökern ist ein anderes Gefühl, als online Informationen zusammen picken. Ein Reisebuch inspiriert – so wie auch Gespräche und Reisesendungen. Sicher sind bei solchen Ansichten Gewohnheiten, das Alter und auch kulturelle Fragen wichtig: In Europa haben wir eine stark verankerte Buchkultur – im Unterschied beispielsweise zu den USA. Amerikaner nutzen eher technologische Hilfsmittel.
Vorbereitung online, unterwegs das Reisebuch
Verändert haben sich sicher die Erwartungen der Leser. Das Buch bleibt zwar die Grundlage – aber man holt sich zusätzliche Informationen online. Die Vorbereitung einer Reise geschieht meist online, für die Reise selber kauft man aber oft ein Buch und holt sich unterwegs nach Bedarf weitere Informationen im Web. Ob off- oder online – jeder Kanal hat seinen Nutzen. Ein Beispiel: im Internet findet man eine Linkliste mit verschiedenen Wanderungen, die Autorin des Buches sagt dir, warum du welche Wanderwege unbedingt ausprobieren musst.
Die Zukunft des Reisebuchs
Wer weiss, wie die Zukunft aussieht, dem soll man nicht glauben – war eine der Aussagen des Abends. Die Reise- und Buchexperten hielten in der Diskussion fest: Es gibt keine Studie, die beweist, dass weniger gelesen wird. Beim Verkauf von Reisebüchern spielt auch weiterhin der Geschenkmarkt eine wichtige Rolle: Man verschenkt keine Links, Bücher aber schon. Die Menschen – vor allem ältere – werden anspruchsvoller und haben hohe Erwartungen an ein Reisebuch. Immer wichtiger werden Reise-Apps. Denn der Online-Zugriff ist unterwegs oft nicht möglich und die Roaminggebühren sind hoch. Und, ein App ist günstiger und umfasst mehr Informationen als ein Buch.
Mein Fazit: Es hätte mich interessiert, welche Einschätzungen eine junge Reisende, ein junger Reisender in die Diskussion eingebracht hätte. Ich denke, die Nutzung von Reisebüchern verändert sich von Generation zu Generation: Junge informieren sich immer häufiger auf Bewertungsplattformen wie tripadvisor oder holen sich ihre Tipps auf Social Media Kanälen.
«Wenn einer eine Reise tut, dann kann er was erzählen.
Drum nähme ich den Stock und Hut und tät das Reisen wählen.»
Matthias Claudius (1740 – 1815)
Fotos: Sonja Hüsler
Weiterführende Informationen:
bernetblog-Beitrag Must see Map – zeichne dir deine eigene Stadtkarte
bernetblog-Beitrag Webprojekte – Tipps, Checkliste und Webcheck für die Mobilmachung
Swiss Travel Club (STC)
A book travel planning for the future was a inspiration to give some sort of idea to plan and to think where do you plan to go. But then don’t forget to take a look in online travel services for the information.
Der Informationsfluss ändert sich zunehmend mit den neuen Technologien, das ist auf vielen Gebieten der Fall – und Reisebücher machen da keine Ausnahme.
Reisebücher haben mit Sicherheit eine Zukunft, doch man muss berücksichtigen, dass immer mehr Menschen auf unterschiedliche Kanäle zurückgreifen, um an ihre Infos zu gelangen. Im Idealfall schafft man es, diese Bücher mit digitalen Medien zu verbinden.