Ausgewählte Firmen testen zur Zeit «Facebook at Work», eine neue Plattform mit Newsfeed, Gruppen, Nachrichten und Veranstaltungen für die firmeninterne Kommunikation. Facebook konkurrenziert damit Dienste wie Yammer oder Chatter – aber auch Messenger wie WhatsApp, Telegram und co.
«Facebook at Work» ist eine Plattform mit Newsfeed, einem Messenger, Veranstaltungs-Tool und Gruppen – im Unterschied zu Facebook aber für den beschränkten Nutzerkreis innerhalb einer Firma (Facebook hat dazu eine Hilfeseite mit FAQ erstellt). Vor kurzem haben die Medien über den Beginn einer Testphase berichtet (Tagi, NZZ). Mitarbeiter eines Unternehmens sollen mit dem neuen Dienst gemeinsam an Projekten arbeiten können und via News-Feed Know-how teilen können.
Tiefe Einstiegshürde, grosse Konkurrenz
«Facebook at Work» hat eine grosse Chance: Die meisten Internet-User sind mit der Nutzung bereits vertraut – in der Schweiz ist beinahe jeder zweite Onliner auf Facebook aktiv (Blogpost). Die Plattform dürfte sich also bei den Mitarbeitern von Unternehmen schneller etablieren als ein neues Intranet oder Kollaborations-Tools.
Zugleich begibt sich Facebook auf ein Terrain, auf dem es bereits zahlreiche etablierte Applikationen gibt: Google ist mit den Cloud-Diensten Docs und Drive für Text, Tabellen und Formulare nahe am Büroalltag. Für den Online-Büroschwatz bieten sich Gruppenchats bei Facebook-Tochter Whatsapp oder bei Telegram an. Und für komplexe Projekte haben Unternehmen extra zugeschnittene Intranet-Lösungen oder Projekt-Tools wie Podio.
Was fehlt?
Wo also ist die Lücke? Wird «Facebook at Work» zum verlängerten Montagskaffee? Oder vereinfacht es den Kontakt zu Fachleuten in der Firma derart, dass es Intranet-Lösungen ersetzt? Ich bin noch skeptisch. Und frage deshalb gerne in die Runde: Was müsste eine neue Online-Plattform besser als bestehende können, damit sie sich im Alltag der Mitarbeiter etabliert?
Weiterführend
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Techcrunch: Facebook unveils «Facebook at work»