News werden bei Facebook und Twitter wichtiger: Dass die Zahl der Newskonsumenten in den USA auf beiden Kanälen seit 2013 gewachsen ist, zeigt eine Studie des PEW-Research-Centers. Bei der Art der Nutzung gibt es Unterschiede.
Bilder, Blicke hinter die Kulissen, Emotionales: Posts mit diesem Inhalt bringen Erfolg, so die geläufige Meinung. Und ob des Hypes um Native Videos gingen Texte und News beinahe vergessen. Dass sowohl Twitter wie Facebook-Nutzer an News interessiert sind, zeigt eine neue Studie des Amerikanischen PEW Research Centers. Das Institut hat im März 2015 insgesamt 2’035 US-Amerikaner ab 18 Jahren befragt.
63% nutzen Facebook und Twitter für News
Der Newskonsum via Facebook und Twitter hat in den vergangenen zwei Jahren deutlich zugenommen. Das liegt nicht in erster Linie am Wachstum der Nutzerschaft, sondern an ihrem Interesse. Der Anteil jener, die angeben, auf Facebook und Twitter News zu konsumieren, wuchs von 47% (Facebook) respektive 52% (Twitter) auf 63 Prozent. News, das sind per Definition der Studie Ereignisse und Themen, die ausserhalb des eigenen Freundeskreises stattfinden.
Reichweite: Facebook unbestrittene Nummer eins
Für News bietet Facebook in den USA eine weit grössere Reichweite als Twitter. Das liegt an der weit grösseren Nutzerbasis: 66% aller erwachsenen US-Amerikaner nutzen gemäss der PEW-Studie Facebook, 41% konsumieren News. Demgegenüber nutzen «nur» 17% der erwachsenen US-Amerikaner Twitter, 10% konsumieren News via Twitter.
Twitter für Breaking-News
Deutliche Unterschiede gibt es bei der Art des Newskonsums. Die Studie bestätigt die Rolle von Twitter als schnellsten Kanal. Für Breaking-News und Echtzeit-Informationen nutzen 59% der Befragten Twitter und nur 31% Facebook. Ein Grund dafür scheint naheliegend: Tweets sind offen zugänglich, wer twittert, richtet sich grundsätzlich an die Öffentlichkeit.
Facebook und Twitter wittern bereits länger Potenzial im News-Business. Beide arbeiten daran, ihre Plattformen für Publizisten zu öffnen oder sogar selber als solche zu agieren. Bei Twitter kursieren Gerüchte rund um das Lightning-Projekt, Facebook lancierte im Mai die Plattform Instant Article.
Relevante Texte für Facebook und Twitter
Die Studie zeigt: Texte haben auf den beiden bekanntesten Social-Media-Kanäle nicht ausgedient. Relevante Geschichten, nahe am Alltag, finden auch in geschriebener Form ein Publikum. Dass auch die Interaktion – und damit verbunden die Reichweite – nicht fehlt, zeigen beispielsweise Blog-Kolumnen wie jene von Pony M.
Für Kommunikationsverantwortliche heisst das: Nicht nur Video zählt. Investitionen in redaktionelle Kompetenz, relevante Themen und gute geschriebene Texte lohnen sich – auch bei Social Media.
Bild: Neil Moralee: «Reading the news» bei Flickr nach cc-by-nc-nd-2.0