Social Media Gipfel: Politische Kommunikation in Zeiten von Big Data und Mikrotargeting

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Ob für Crowd Funding oder Campaigning – Social Media ist von der politischen Kommunikationslandschaft der Schweiz nicht mehr wegzudenken. Am 40. Social Media Gipfel zum Thema «Social Affairs» in Bern gaben zwei Experten Einblick in ihre Praxis: Silvan Gisler, Co-Gründer und Kommunikationschef Operation Libero und Sushil Aerthott, Projektleiter Online-Kommunikation economiesuisse.

Bei Operation Libero war es die Masseneinwanderungsinitiative der SVP, bei economiesuisse das Campaigning von Obama 2008: Die Motivation, selber die Dinge in die Hand zu nehmen und via Social Media Stimmung für Themen zu machen, Entscheider und Meinungsführer zu erreichen. Während für Silvan Gisler und sein Team Social Media von Anfang an der Kern der Kommunikationskampagnen war, ergänzen die sozialen Medien bei economiesuisse den bestehenden Kommunikationsmix – und nehmen dort eine immer wichtigere Rolle ein.

Persönlich, aktivierend, qualitativ hochstehend

Auch wenn die beiden Organisationen unterschiedlich aufgestellt sind und mit einem ganz anderen Zielpublikum sprechen – die Learnings für Kommunikationsexperten gleichen sich:

  • Jeder ist Content: Heute tragen längst nicht nur die klassischen Medien Themen in die breite Öffentlichkeit. Jeder Einzelne – und dazu gehören auch Organisationen und Unternehmen – hat dank Social Media die Chance, von einem breiten Publikum gehört zu werden. Dabei ist die Qualität entscheidend – nur relevante Inhalte schaffen es, die Leute zu aktivieren und Engagement auszulösen.
  • Je persönlicher, desto besser: Gerade weil heutzutage vieles automatisch abläuft und hinter vielen E-Mails nur ein Computer steckt: Eine persönliche Ansprache und Bezugnahme auf die individuellen Interessen und Gegebenheiten ist Pflicht. Das geht so weit, dass es sogar möglich ist, zu identifizieren, in welcher Stimmung eine Person gerade ist – und diese dementsprechend anzugehen.
  • Multimedia: Live-Videos, Memes, Musikclips – nur ein paar Beispiele, die zeigen, wie verschieden heute Themen gespielt werden müssen, damit sie beachtet werden. Wichtig dabei: Nicht jeder Trend hält ewig. Was heute innovativ und lustig ist, kann morgen schon überholt und langweilig sein.
  • Jede Kommunikation muss aktivieren: Ziel jeder Social-Media-Kampagne ist, dass Mitmacher Gleichgesinnte aus ihrem Umfeld ebenfalls zum Mitmachen motivieren. So ensteht ein «Infinite Loop» bei dem die Kommunikation zum Selbstläufer wird.
  • Engagement made easy: Vom Beobachter zum Unterstützer und Mitmacher: Jede Zielperson hat in der Kampagnenarbeit ein anderes Profil, welches angesprochen werden muss.  Wenn für Beobachter das Angebot niederschwellig und zugänglich ist, dann sind ein Share oder ein Like schnell gemacht. Oder wie es Sushil Aerthott formuliert: «Wenige sind bereit, viel zu tun, aber viele sind bereit, wenig zu tun.»
  • Trends: Machine Learning, künstliche Intelligenz und eine schier unendliche Verfügbarkeit an Daten bestimmen heute die politische Kommunikation auf Social Media. Wer die finanziellen Möglichkeiten hat, nutzt diese Instrumente schon heute. Alle anderen können beobachten und lernen: Je genauer man seine Zielgruppe kennt, desto besser erreicht man seine Ziele.

Fazit: Kampagnenarbeit auf Social Media ist ein 24/7 Job. Wer erfolgreich sein will, muss ständig am Ball bleiben, Trends und Zielgruppe im Auge behalten und schnell reagieren. Je persönlicher man die Menschen anspricht, desto besser. Nur so kann man Emotionen wecken und Engagement auslösen. Immer wichtig dabei: Ohne relevante Inhalte mit Qualität bringt auch die kreativste Kampagne nichts.

Sponsor: Ein spezieller Dank für das Sponsoring des Events geht an Valiant. Ohne die Sponsoren wäre die Durchführung des #smgbe nicht möglich. Herzlichen Dank!

Social Media Gipfel Social Affairs 6. September 2017 from socialmediagipfel on Vimeo.


Smgzh 40: Social Affairs von Social Media Gipfel smgzh

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