Der Ansatz Design Thinking kommt aus der Produktentwicklung und soll möglichst innovative neue Designs hervorbringen. Wie das funktioniert? Man nehme ein möglichst heterogenes Team und gebe ihm so viel Raum, Zeit und Material wie nötig, um verschiedene Lösungen ausprobieren. Das Team geht dabei nach folgendem Muster vor:
- Verstehen: Welches Problem soll gelöst werden? Was ist die Aufgabe? Mithilfe von Personas lernt das Team die eng definierte Zielgruppe möglichst gut kennen und nimmt dann ihre Rolle ein. Sie fragen sich: «Was stört mich? Was interessiert mich? Wie möchte ich mich fühlen?» Mögliche Lösungen sind in dieser Phase nicht erwünscht.
- Beobachten und Analysieren: Wie gehen die Menschen auf der Strasse mit der erarbeiteten Problematik um? Jedes Teammitglied beobachtet, diskutiert und analysiert das Problem und die verschiedenen vorhandenen Lösungsansätze dafür – quasi in freier Wildbahn.
- Lösungen entwerfen: Zurück im Team werden die gesammelten Beobachtungen zu potenziellen Lösungsansätzen verdichtet.
- Evaluieren und optimieren: Mit diesen Lösungsansätzen geht es ans Ausprobieren. Es wird getestet, optimiert, getestet, optimiert, … bis die Lösung genau auf das Problem passt. Dann wird umgesetzt.
Kann Design Thinking einen Schritt weiter gehen?
Kann ein Design-Thinking-Team Kundenbedürfnisse erkennen, derer sich die Kunden noch gar nicht bewusst sind? Was ist mit Produktinnovationen, die niemand vermisst hatte, bis sie auf den Markt kamen? Wie kommt es, dass gewisse unnütze Ideen sich durchsetzen, während andere, eigentlich praktische Dienstleistungen, wieder in der Senke verschwinden? Und wie geht Design Thinking mit Deadlines um? Design Thinking scheint zwar eine gute Alternative zu linearen Entwicklungsprozessen zu sein. Das Allheilmittel für erfolgreiche Produkte und/oder Dienstleistungen scheint es aber nicht zu sein.
Wichtig ist die ganzheitliche, konsequente Ausrichtung am Kundenerlebnis. Auch Brian Solis betont, wie wichtig ein gemeinsamer Auftritt der verschiedenen Kundenerlebnisse ist. Dazu kann die Unternehmenskommunikation durchaus von Design Thinking profitieren:
- Heterogene Teams bilden. Holen Sie sich einen Aussenblick von Kunden, abteilungsfremden Mitarbeitern oder Beratern.
- Beobachten und verstehen. Verlassen Sie sich nicht auf quantitative Messungen. Laden Sie Kunden, Anspruchsgruppen, Journalisten zum Dialog ein. Was beschäftigt und interessiert?
- Optimieren. Design Thinking kann kein Konzept ersetzen – aber ergänzen. Optimieren Sie Strategie und Massnahmen laufend.
Weiterführend
bernetblog: alle Beiträge aus der Serie «Was ist eigentlich…:?»
Innovator’s Guide: Design Thinking – eine kurze Einführung
Brian Solis zu «Brands Of The Future: The Critical Relationship Between BX, CX, UX And EX»
Interessanter Beitrag über Design Thinking.
Danke !