VR Journalismus: Einblick in die neue 3D-Medienwelt

Wir haben uns daran gewöhnt, News und Hintergründe jederzeit und in verschiedenen Formaten zu konsumieren. Text, angereichert mit Grafik, Fotos, Video und Ton. War es das? Mitnichten. Mit «Virtual Reality» tauchen wir News-Konsumenten ein in die Stories. Mit der VR-Brille erleben wir die Stories dreidimensional und direkt vor Ort. 
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Bereits bei unserem Social Media Gipfel vom Juni 2016 zeigten wir zwei Cases rund um VR-Kommunikation und sprachen dabei von der «ultimativen Empathie-Maschine». Doch was bedeutet das neue Format für den Journalismus? Ist diese Erweiterung in eine neue Dimension mehr Segen oder Fluch? Bringt sie neue Sorgfaltspflichten für die Medienschaffenden? Was heisst es für PR-Verantwortliche, wenn Journalisten plötzlich in dreidimensionalen Bildern berichten wollen? Und das gar 3D-live?

Diese Fragen zeigen bereits, wie vieldimensional das Thema ist und wieviel Potenzial im Positiven, wie im Herausfordernden darin stecken. Zuerst sollte man sich aber einmal umsehen. Am besten mit der 3D-VR-Brille – aber auch der Anblick ohne Equipment macht schon Eindruck. Als Medienkonsument stehe ich neu mitten im Geschehen, erlebe News hautnah mit, die Unmittelbarkeit öffnet eine völlig neue Perspektive und mit ihr auch eine emotionale Nähe, die uns neu fordert.

Diese drei Medien-Websites bringen gute Beispiele für Berichterstattung aus Kultur, Politik und Umwelt. Umsehen und erleben lohnt sich:

  • ARTE360-VR
    Videos in gewohnter ARTE-Qualität – auch abonnierbar mit eigener Smartphone-App.
  • Die Welt
    Die deutsche Tageszeitung mit einer Sammlung aus News in 3D aus aller Welt – aber eben auch aus dem deutschsprachigen Raum.
  • Ryot – The Turnaround – Your World in 360
    Der Newskanal hat auch schon mal einen EMMI-Nomination eingeheimst – und zeigt in dieser Serie News und Hintergründe aus einer ungewohnten Perspektive.

Wer schon auf irgendeiner Seite bei einem Dreh dabei war, weiss: TV-/Video-Journalismus ist aufwändig. Die dritte Dimension macht es nicht einfacher. Und die neuen Perspektiven bringen auch neue Grundregeln und Pflichten für die Journalisten. Man stelle sich nun noch vor, welche Fragen sich dann noch bei der Live-Berichterstattung ergeben. Davon ein andermal mehr.

Wie nahe man an  Themen, Umgebungen und Menschen rankommt, zeigt eindrücklich das nachfolgende WDR-Video über Ausschwitz.

Weiterführend: 
alle bernetblog-Beiträge zu «Virtual Reality»
Bernetblog-Beitrag zum Social Media Gipfel «Virtual Reality»

Foto von Eddie Kopp bei Unsplash

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Beiträge

  • Danke für diesen Artikel. Es ist an der Zeit, dass VR, 360 und Immersion nicht immer nur als bahnbrechende Technologie, sondern auch inhaltlich ausgeleuchtet und weitergetrieben werden. Denn VR ist, leider unbemerkt von breimäuligen Faselhänsen, längst im fortgeschrittenen Hype-Zyklus (Gartner).