Blogger im Profil: Roman Tschäppeler, Casino Bern Blog

Roman Tschäppeler ist ein (Kommunikations-)Profi erster Güte. Als Autor von «Kommunikationsbuch» und «50 Erfolgsmodelle», als Produzent des Films «Imageproblem» und in vielen anderen Projekten. Er ist der Blogger des «Casino Bern» während dem dreijährigen Umbau. Wir stellen ihm fünf Fragen dazu.
/

Das Casino Bern ist 2017-2019 für eine Vollrenovation geschlossen. Doch vergessen wird die ehrwürdige Kulturstätte in der Zwischenzeit nicht. Dafür sorgt Roman Tschäppeler aka. Guzo mit dem Baustellen-Blog. Auch ein strategischer Umbau findet statt. 2019 soll das Casino Bern mit völlig neuem Konzept wiedereröffnen. So sind der Blog und die Social-Media-Kanäle für die Geschäftsleitung zwischenzeitlich auch eine Art Experiment. Dieses soll die Frage beantworten: «Wie sollen die kommerziellen Webinstrumente und Web-Geschichten bei der Wiedereröffnung gestaltet werden?»

Seine Blog-Erfahrungen teilt Roman mit uns:

Wieso bloggst du?
Blogs sind ideal, um längere Prozesse kontinuierlich zu begleiten. Blogs über Umbauprojekte und Neugestaltungsprojekte, wie ich einen betreibe, sind jedoch nicht nur rein dokumentarisch oder dienen als eigener PR-Kanal. Sie helfen dem Kunden (hier dem Casino Bern) auch, sich bei neuen Dingen auf einen Weg festzulegen, etwas auf den Punkt zu bringen, sich selber kennen zu lernen.

Ich glaube stark daran, dass Long-Reads und gut gemachte Filme über 5 Minuten erstens von Interesse sind und zweitens eine andere Plattform brauchen als die Fast-Food-Ketten des Webinhalts: Facebook, Instagram, Twitter, etc. Diese Kanäle dienen nur als Teaser für den eigentlichen Inhalt. Wer glaubt, alles als Gifs und einem Einzeiler erfahren oder lernen zu können, vergisst sie nach dem nächsten 10-Sekunden-Spot.

Wie kommst du zu Stoff?
Im Falle des Casino Blogs habe ich vorher verschiedene Formate entwickelt, damit das Ganze nicht ausufert. Im Format „Geschmackssache ist Chefsache“ begleite ich den Direktor Ivo Adam auf der Suche nach neuen Lieferanten, kulinarischen Ideen, aber auch neuen Mitarbeitern. Das ist recht nahe dran und ziemlich aufwändig. Dann mache ich noch Videoporträts von Schlüsselpersonen des Umbauprojektes. Bei „Bauberichte in 40 Sekunden“ versuche ich hin und wieder, ein Detail des 74 Mio. Projektes als Snack aufzubereiten. Aber ich experimentiere auch: letzthin haben wir auf Facebook in 360 Grad live ein Fondueessen übertragen, bei dem Experten über Gastronomikritik gesprochen haben und mitdiskutiert wurde.

Quelle: www.casinobern.ch

Wie gross ist der Aufwand pro Woche?
Der Blog ist auf knapp 3 Jahre begrenzt, bei der Neueröffnung der Kultur- und Kulinarikinstitution im Herbst 2019 wird er abgeschaltet. Bis dahin arbeite ich im Schnitt rund eine Woche pro Monat für den Blog. Da ich zur Zeit in Valencia lebe, versuche ich, in einer Woche möglichst viel in Bern zu recherchieren und zu filmen, dann nehme ich die Ideen und die Bilder mit nach Valencia und schneide da die Filme und schreibe die Texte.

Lohnt es sich?
Ja. Ich habe zwar konzeptionell und inhaltlich freie Hand, bin aber vom Casino Bern beauftragt, diesen Blog zu machen. Allerdings könnte ich schon dann und wann bei 80% sagen „Jetzt ist gut so“ und nicht dieselbe Zeit nochmals für die letzten 20% Feinschliff aufwenden.

Was ist deine wichtigste Blogerfahrung?
Nach fünf grossen Beiträgen eine „Blattkritik“ machen lassen.

Fazit der Autorin:
Als Bernerin liegt mir das Casino Bern am Herzen. Ich bin gespannt, wie anders es bei der Neueröffnung wird. Deshalb ist der Blog von Roman Tschäppeler für mich als Privatperson und auch als Kommunikationsfachfrau spannend. Die Vielfältigkeit der Mittel, die Roman auf dem Blog und auch auf Social Media einsetzt, ist vorbildlich und inspirierend. Ein klares Best-Practice-Beispiel.

Weiterführend:
Das Casino Bern auf Facebook und Instagram
Zur Serie: Blogger im Profil
bernetblog-Beiträge rund ums Blogging

Bild: Aufnahme zwischen 1909 und 1920
Quelle: Burgerbibliothek Bern, Sammlung Suter 679

  • Kategorien
  • Tags

Kommentieren

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

* Pflichtfelder