Der Klimastreik bewegt die Medien und sorgt für Diskussionen in Kommentarspalten und in den Sozialen Medien. Wie funktioniert die Kommunikation und Organisation einer solchen Grassroot-Bewegung? Nico Durisch, Mitglied des Organisationskommittees aus Fribourg hat uns Fragen beantwortet.
Wer steht hinter der Klimastreik- Bewegung in der Schweiz?
Wir sind eine Bewegung aus Jugendlichen und Studenten, denen das Klima am Herzen liegt. Wir haben gemerkt: Nur reden genügt nicht. Darum wollen wir jetzt aktiv mithelfen, unsere Welt zu verändern. Unsere Forderung ist es, bis 2030 netto null Treibhausgas-Emissionen im Inland zu haben und den nationalen Klimanotstand auszurufen. Wenn die genannten Punkte nicht umsetzbar sind, fordern wir eine Systemänderung.
Welche Rollen spielen Soziale Medien für euch?
Mit der modernen Technik ist es einfacher, viele Leute zu mobilisieren. Man findet uns auf Facebook, Instagram und Twitter. Um gezieltere Informationen auf kantonaler Ebene in Fribourg zu verbreiten, nutzen wir WhatsApp-Gruppen.
Nebst den elektronischen Medien verteilen wir auch Flyer, schreiben Leserbriefe und geben Journalisten Interviews. Wir wollen, dass wir alle zusammen gegen den Klimawandel antreten.
Wie koordiniert ihr euch schweizweit?
Wir haben kantonale und nationale Sitzungen. Dabei vertreten Personen die verschiedenen Schulen und leiten Informationen weiter. Diese Repräsentanten haben aber innerhalb der Bewegung nicht mehr zu sagen als andere. Wir treffen unsere Entscheidungen basisdemokratisch.
Es ist dabei nicht einfach, alles übersichtlich zu halten, da sehr vieles wiederholt wird und wir uns zum Teil in Details verlieren. Die Herausforderung ist, die Inhalte der Sitzungen für alle zugänglich zu machen, ohne dass es ein Durcheinander gibt.
Vorzeigebeispiel für Community Communication
Watson hat die Entstehung und Meilensteine der Schweizer Bewegung zusammengefasst. Die Mobilisierung, die die Schülerinnen und Schüler in kurzer Zeit erreicht haben, ist beeindruckend. Die zentrale Rolle von Social Media, scheint den Organisatoren nur teilweise bewusst. Für die Schülerinnen und Schüler sind Whatsapp, Facebook, Twitter und Instagram selbstverständlich. Entsprechend gekonnt setzen sie diese ein, um national Personen zu mobilisieren, schnell auf Nachrichten zu reagieren und Informationen niederschwellig und möglichst einfach zugänglich zu machen. Die Klimastreik-Bewegung zeigt aber auch deutlich: ohne Offline-Kontakte funktioniert es nicht. Entscheidungen werden im persönlichen Gespräch getroffen.
Eine Gruppe, die gemeinsame Ziele, Interessen und Werte verbindet. Die sich engagiert, gegenseitig hilft und etwas auf die Beine stellt. So soll Community Communication funktionieren.
Bild: Klimastreik Schweiz
Weiterführende Links
Die Klimastreik Bewegung Schweiz
Nationale Klimademo vom 2. Februar
Alle Bernetblog-Beiträge zu Community Communication