Am ZPRG-Anlass vom 20. Juni 2019 ging es um die Blockchain: Ein Thema, über das alle reden, aber nur wenige verstehen. Darum ging es Prof. Dr. Georges Grivas von der Hochschule Luzern denn auch: Erst wenn wir die Technologie verstanden haben, können wir uns ihre Vorteile zu Nutze machen. Dabei nehmen Kommunikationsfachleute eine wichtige Rolle ein: Ihre Aufgabe ist es, die Blockchain zu erklären und deren Einsatz in Unternehmen voranzutreiben.
Drei Thesen, wie die Blockchain unsere Kommunikationswelt verändern wird
Eine Frage blieb unbeantwortet: Was kann die Blockchain-Technologie für uns als Kommunikations- und Marketingfachleute leisten? Steht auch bei uns eine Revolution unserer Konzepte bevor? Wir haben recherchiert und sind auf folgende drei Thesen gestossen:
- Das Ende von Fake News: Digitale Signaturen auf Blockchains ermöglichen es, dass jede Person über eine eindeutige, nur für sie selber zugängliche digitale Identität verfügt. Wie Autor Jörg Eugster in der Werbewoche ausführt, wird die Technologie die Verbreitung von Fake News erschweren: In Zukunft können wir Inhalte sofort zweifelsfrei ihrem Urheber zuordnen.
- Bessere Targeting-Möglichkeiten trotz höherem Datenschutz: In der Blockchain sind die Transaktionsdaten dezentral und sicher aufbewahrt, ohne dass Unternehmen auf einen Drittanbieter angewiesen sind. Seven Ventures schreibt, dass es dank Blockchain-Technologie möglich wird, grosse Datenmengen zu anonymisieren und sie gleichzeitig für zielgenaues Marketing zu nutzen. Zudem könnten Unternehmen die Blockchain dafür nutzen, sich das Einverständnis für die Nutzung von personenbezogenen Daten geben zu lassen.
- Mehr Transparenz und Vertrauen in Werbung: Laut Miro Walker, CEO von Cognifide hat die Blockchain-Technologie das Potenzial, zwei grundlegende Probleme vom Marketing und Werbung zu beheben: die Intransparenz von Lieferketten und Anzeigenbetrug. Dank Blockchain-Technologie können Unternehmen zum Beispiel besser nachvollziehen, woher Anzeigen kommen und erhalten genauere Insights zu ihren eigenen Kampagnen. Einen solchen Ansatz verfolgt zum Beispiel adChain Registry: Das blockchain-basierte Protokoll soll Bots daran hindern, Werbedaten zu manipulieren.
Fazit: Bis zur Revolution ist es in der Kommunikation noch ein grosser Schritt. Die Blockchain-Technologie und die Dezentralisierung der Daten werden jedoch zu einer Verschiebung der Machtverhältnisse führen: Jeder einzelne wird seine Daten zukünftig besser kontrollieren und schützen können. Eine Entwicklung, die wir Kommunikationsfachleute im Auge behalten müssen.
Weiterführend:
- Blockchain: Was sie uns angeht und wie wir sie verstehen lernen
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