PR-Arbeit zwischen Himmel und Hölle

Strippenzieher, Spindoctors, Einflüsterer und Schwurbler – Medienschaffende haben oft kein gutes Bild von uns PR-Profis. Dabei sind sie im Dauerstress auf schnelle, direkte und klare Information angewiesen. Himmel und Hölle in der Medienarbeit – und was wir Gutes dazu beitragen können.
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«Um sich den Fragen kritischer Journalisten zu entziehen, schicken gewisse Unternehmen ganze Heere vor: Frontkrieger, die unter dem Namen Pressesprecher agieren und vor allem darum bemüht sind, dem Unternehmen unliebsame Journalistinnen und Journalisten vom Hals zu halten.», beschreibt der Journalist Martin Sturzenegger seine Erfahrungen in der Glosse «PR from Hell» im Tages-Anzeiger. Und beschreibt die Konsequenz für seine Arbeit: «Das erschwert die Arbeit des Journalisten, es ermattet ihn bisweilen, weil die Frontkrieger jede Aussage von Gehalt durch den Weichspüler jagen.»

«Culture eats Strategy for Breakfast» – welchen Spielraum haben wir?

Das bekannte Zitat von Management-Legende Peter Drucker meint in diesem Zusammenhang: Wie ist die Organisation kulturell geprägt und aufgestellt bezüglich Transparenz, Nähe und Klarheit? Welchen Spielraum haben wir als Medienverantwortliche? Welche Einstellung zur journalistischen Arbeit haben die Chefs? Sind wir bereit mit (kritischen) Medienschaffenden und Meinungsmachern offen zu kommunizieren und ihnen einen nützlichen Service zu bieten?

Die «Stairway to Heaven» ist lang – und es führt nichts an ihr vorbei

Medienarbeit nach Lehrbuch fällt leicht in Ausbildung oder beim Konzepten. Im Alltag – speziell während Ereignissen und Krisen – zeigt sich, wie die Organisation ihre Werte verankert hat. Die Disziplin ist viel mehr Marathon als Sprint. Das Bewusstsein und die Arbeit an einigen Grundlagen gehört zu den Grundlagen unseres Berufs. Hier einige Ansätze für ein besseres Verständnis und Schritte Richtung «Himmel»:

Übrigens: Im angelsächsischen Raum ist das Autorisieren von Interviews oder Aussagen unbekannt und bei der New York Times sogar verboten (Artikel dazu im Tages-Anzeiger). In der Schweiz sind wir dies hingegen auf beiden Seiten gewöhnt. In Deutschland zeigte jüngst ein verunglücktes Interview von Medienunternehmer (!) Gabor Steingart mit dem Fachmagazin «Journalist» wohin übertriebene Eingriffe führen können. Das Magazin veröffentlichte nur die Fragen und schwärzte die Antworten komplett ein.

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alle Beiträge zum Thema «Medien» und «Medienarbeit»
bernetblog: Fairness in Journalismus und PR: Was sich die PR von Journalisten wünscht

Foto: Chris Barbalis bei Unsplash

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