„You are what you share“ Der Ausspruch des englischen Trendforschers Charles Leadbeater ist längst ein geflügeltes Wort. Wir alle (oder zumindest die meisten) posten, sharen und liken täglich Beiträge, die uns ansprechen, interessieren und bewegen. Sehr oft sind diese persönlichen Meinungsbekundungen privater Natur und haben keinen Bezug zu unserem beruflichen Umfeld. Für Unternehmen jedoch steigt der Wert und die Wichtigkeit von Mitarbeitenden, welche als authentische Botschafter in den sozialen Kanälen auftreten.
Eine nicht repräsentative Umfrage unter 107 Fach- und Führungskräften aus der deutschen Kommunikations- und Beratungsbranche besagt, dass über 70% der befragten Personen nie oder selten Unternehmens-Content publizieren oder diesen kommentieren. Rund die Hälfte der Teilnehmenden sehen in der fehlenden Trennung von Beruf und Privatleben das grösste Hindernis, auf Social Media mit Unternehmensinhalten zu interagieren.
Die Ergebnisse geben Anlass zur Diskussion. Wie unterstützen Unternehmen ihre Mitarbeitenden, sich überhaupt und möglichst positiv über den Arbeitgeber zu kommunizieren; wo liegen Grenzen?
Drei Faktoren, die Mitarbeitende motivieren, als Markenbotschafter aufzutreten:
- Identifikation und Identität stärken: Je höher die Mitarbeitenden die Unternehmenskultur als glaubwürdig wahrnehmen, desto eher kommunizieren sie positiv in den digitalen Kanälen.
- Befähigung und Partizipation erhöhen: Knapp 20% der befragten Personen gaben an, dass ihnen Skills fehlen, um sich auf Social Media zu ihrem Unternehmen zu äussern. Für einen bewussten Umgang mit Social Media brauchen Mitarbeitende Orientierung und Training. Schulungen und verbindliche Richtlinien unterstützen die erfolgreiche Online-Kommunikation.
- Einfache Interaktion steigert Engagement: Unternehmen ermutigen ihre Mitarbeitende, indem sie ihnen aufzeigen, wie man mit wenig Aufwand – bei einem Like oder Share ist es ein Klick – Inhalte einer breiteren Zielgruppe zugänglich machen kann.
Grenzen kennen
Mitarbeitende sind zu einem wichtigsten und starken Sprachrohr eines Unternehmens geworden. Haben früher ausschliessch die Kommunikationsabteilungen entschieden, was wann und wo publiziert wird, ist die Situation heute eine andere. Die Grenzen zwischen dem privaten und dem geschäftlichen Bereich verschwimmen immer mehr. Dennoch fühlt sich nicht jeder in der Rolle des Corporate Influencer gleich wohl. Dies bestätigt, dass 50% der befragten Personen die Interaktion in sozialen Netzwerken als Privatsache betrachten. Die Herausforderung bleibt, dass Unternehmen eine Umgebung schaffen, wo jeder einzelne Mitarbeitende zu einem Botschafter werden kann, indem eine unternehmensweite Kommunikationsstrategie und verbindliche Regeln in Form von Social Media Guidelines vorhanden sind.
Weiterführend:
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Vielen Dank für den interessanten Einblick! Meiner Meinung sind Mitarbeitende die wertvollsten Referenzen für ein Unternehmen. Solche „Markenbotschafter“ machen den Betrieb zugänglicher für Fans sowie Kunden aber eignen sich bestimmt auch, um potentiellen Talenten das Unternehmen näherzubringen.