Fact vs. Fake – was tun gegen Fake News

Was ist wahr und was nicht? In den sozialen Medien verbreiten sich Fake News im Nu. Was tun die grossen Social-Media-Plattformen dagegen und was können wir selbst tun? Ein Überblick.
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Im Netz zirkulierende Falschinformationen erreichen durch Likes und Shares auf Social Media schnell die Massen. Ist ein Fake erst mal viral gegangen, ist eine Widerlegung fast unmöglich. Nur wenige bekommen überhaupt mit, dass das Gehörte oder Gesehene Fake News ist.

Waren wir nicht alle für einen kurzen Moment entzückt, als uns das Internet erzählen wollte, in Venedig seien die Delfine zurückgekehrt? Dieses Beispiel zeigt, dass die Verbreitung von Fake News alle Themen und Bereiche betrifft – auch positive Nachrichten.

Transparenz in den sozialen Medien

Die Forderung nach Kennzeichnung von Fake News und mehr Transparenz auf Social Media ist gross. Ein Blick auf Massnahmen der bekanntesten Sozialen Netzwerke:

  • Twitter: Die Kurznachrichtenplattform arbeitet daran – angetrieben von der Corona-Krise – irreführende Botschaften zu kennzeichnen oder gar zu löschen. Neuerdings kennzeichnet Twitter staatlich kontrollierte Medien, Behörden und Regierungsvertreter mit einem Label.
    Wichtig: Twitter bemüht sich, ist aber nicht übermächtig. Halten Sie nach den Kennzeichnungen Ausschau und bleiben sie kritisch.
  • Facebook: Das soziale Netzwerk steht besonders oft in der Kritik, zu wenig gegen Fake-News zu unternehmen. Nun hat Facebook zum ersten Mal ein Video von Donald Trump aufgrund von Falschinformationen gelöscht. Und auch in Punkto Transparenz will das Unternehmen handeln, indem es Posts von PolitikerInnen kennzeichnet.
    Wichtig: Die Realität sehen. Fake News gehören zu unserem Alltag. Auf einem Netzwerk, das kaum dagegen vorgeht, braucht es noch mehr Aufmerksamkeit.
  • WhatsApp: Der zu Facebook gehörende Messaging-Dienst bekommt eine integrierte Google-Suche. Die Funktion soll helfen, Falschinformationen zu erkennen. Vor allem weitergeleitete Nachrichten sollen so überprüft werden können.
    Wichtig: Quellen sind besonders bei weitergeleiteten WhatsApp-Nachrichten selten vermerkt. Unbedingt nachfragen, woher eine Nachricht kommt – und den Inhalt kritisch prüfen.
  • Google: Google ergänzt seine Suchergebnisse sowie die Google-Nachrichten mit Hinweisen auf Faktenchecks. Neu weitet Google die Funktion auch auf die Bildersuche aus.
    Wichtig: Fake-News verbreiten sich in rasantem Tempo. Die Fakten-Checker von Google brauchen Zeit, um Beiträge zu markieren – Zeit, die sie meistens nicht haben.

Bedeutung für die Kommunikation

Wie können wir Fake News erkennen und verhindern, dass wir diese teilen? Wie für die Erkennung von Deep Fakes, gilt auch für Fake News: Bewusstsein schärfen, hinterfragen, unterschiedliche Quellen beiziehen.

  1. Kritisch sein: Viele Fake News sind nicht einfach zu erkennen. Kritisch zu sein lohnt sich trotzdem. Ist die Geschichte vielleicht zu exotisch und weit hergeholt? Ist uns die Quelle bekannt?
  2. Absender überprüfen: Wer ist der Absender – und gibt es überhaupt einen? Vielfach werden Fake News von Einzelpersonen oder Interessensgruppen verbreitet, die sich nicht gerne zu erkennen geben.
  3. Fakten checken: Bevor wir auf Geschichten aufspringen, müssen die Fakten geprüft werden. Zahlen und Fakten sind einfach zu recherchieren. Wie berichten andere Quellen darüber? Ist eine Information für Ihr Unternehmen besonders relevant, wenden Sie sich (falls möglich) an eine offizielle Stelle und fragen Sie nach.
  4. Beweise finden: Fake News werden als nackte Tatsachen ins Netz gestellt, Beweise sucht man vergebens. Woher die Informationen kommen, bleibt unklar. Seien Sie besonders kritisch, wenn Quellen und weiterführende Links fehlen.
  5. Validierte Profile: Viele der Netzwerke kennzeichnen geprüfte Profile als validiert. Das hilft, diese als vertrauenswürdig einzustufen, gibt aber keine Garantie.

Sprechen Sie zudem mit Ihrem Umfeld, Ihren ArbeitskollegInnen und Mitarbeitenden über die Problematik der Fake News und motivieren Sie sie, ebenfalls kritisch zu sein. Denn «Ist der Geist einmal aus der Flasche, lässt er sich nie mehr zurückstopfen.»

Weiterführend

Titelbild von Kai Pilger auf Unsplash

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