Ein Jahr im Tool-Dschungel

Im Frühling 2020 haben wir im Bernetblog versucht, Orientierung im Dschungel kollaborativer Online-Tools zu bieten. Ein Jahr, dutzende Workshops und unzählige Online-Meetings später stellen wir unsere Entscheidungshilfe auf die Probe. Was hat sich bewährt? Was nicht?
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Vor einem Jahr konnten wir kaum absehen, wie lange die vorgestellten Tools wichtiger Teil unseres Arbeitsalltag sein würden. Zoom-Müdigkeit und andere Strapazen der währenden Heimarbeit waren in weiter Ferne – und so glichen unsere Empfehlungen einem Schuss ins Blaue. Es ist an der Zeit unsere Tipps von damals noch einmal unter die Lupe zu nehmen.

Kriterien für die Auswahl geeigneter Tools

Funktionsumfang, intuitive Bedienung, tiefe Hürde, Exportmöglichkeiten und inklusives Design – darauf haben wir vor einem Jahr bei der Suche nach geeigneten Tools geachtet. Diese sehr allgemein gefassten Kriterien treffen nach wie vor zu. Generell stellen wir eine gewisse Müdigkeit fest, sich laufend mit neuen Tools zu befassen. Aus diesem Grund versuchen wir auf Gelerntes bzw. Vorhandenes zu setzen. Wir beschränken uns auf wenige Tools, welche die Beteiligten im besten Fall schon kennen. Wollen wir überraschen oder auflockern und dafür ein unbekanntes Tool nutzen, achten wir umso mehr auf intuitive Bedienung.

Welches Tool für welchen Zweck?

Vor einem Jahr haben wir in drei Kategorien je einen Favoriten ausgemacht.

  • Zoom als Raum für Konferenzen und Meetings: Für uns hat sich Zoom gegenüber Teams, Jitsi, Hangouts und anderen Videokonferenz-Systemen bewährt. In Sachen Bildqualität, Stabilität, Funktionsumfang und Verbreitung ist Zoom nach wie vor unsere Nummer Eins.
  • Miro für Kollaboration und Co-Creation: Nach einem Jahr mit Miro können wir auf einen grossen Fundus eigener Vorlagen zurückgreifen. Teilnehmende können die Boards mittlerweile auch ohne Login gemeinsam gestalten. Leider kann man als Host nur Elemente auf den Boards, nicht aber Werkzeuge sperren. So kommt es immer wieder vor, dass ungeübte Co-Creator*innen Linien zeichnen, statt Post-its beschriften. Tipp: Wir schicken den Teilnehmenden einige Tage vor den Workshops einen Link zu einem Testboard. So können sie sich mit der Bedienung von Miro bekannt machen.
  • Menti für Live-Umfragen: Ideen in Word-Clouds sammeln, Themen oder Massnahmen bewerten oder Feedbacks einholen. Menti hat sich für kurze, auflockernde Interaktionen bewährt – auch weil die Teilnehmenden ganz einfach mit dem Smartphone mitmachen können.

3+1 Tipps für Nimmermüde

Neue Tools spriessen weiterhin munter aus dem Boden. Drei Empfehlungen für alle, die immer noch die Energie haben, neue Tools kennenzulernen:

  • Brightful: Wer lange Sessions mit eine kurzen Spiel auflockern will, ist mit Brightful bestens bedient. Lange Erklärungen sind für die individuell gestaltbaren Spiele wie Montagsmaler, Would you rather oder Pantomime nicht nötig – schliesslich kennen wir sie alle noch aus unserer Kindheit. Für bis zu sechs Teilnehmende ist das Tool gratis.
  • MeetButter: Eierlegende Wollmilchsau? Die Macher des Konferenz-Tools versprechen «Workshops as smooth as butter». Uns gefällt, wie man Miro, Youtube, Whiteboards und andere Funktionen direkt einbinden kann. Breakout-Sessions sind beim kostenlosen Tool ebenso möglich wie das einfache Management von Wortmeldungen. Die Sessions lassen sich in verschiedene Zeitslots unterteilen. Die dazugehörige Anzeige bietet Workshop-Leitenden und -Teilnehmenden Orientierung. Auf die «flippige» Aufmachung dürften sich indessen nicht alle einigen können.
  • Random Wheel Picker: Perfekt, um das Eis zu brechen. Wir eröffnen den Workshop mit einer Frage, die Teilnehmenden drehen am virtuellen Glücksrad und beantworten sie mit Bezug zum Feld, auf dem der Pfeil stehengeblieben ist. Die Abschnitte des Glücksrads können wir bei diesem kostenlosen Tool individuell festlegen.
  • Vorlage für Onepager zur Vorbereitung: Um technischen Problemen bei den Teilnehmenden vorzubeugen schicken wir ihnen vor dem Workshop einen Onepager. Unsere Vorlage als Inspiration.

Welche Erfahrungen haben Sie im vergangen Jahr gemacht? Was hat funktioniert? Was schätzen Sie weniger?

Weiterführend

Photo by Charles Deluvio on Unsplash

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