Social Media und dazugehörende Tools eröffnen Möglichkeiten, aus Daten Erkenntnisse zu gewinnen. Viele Organisationen und Unternehmen messen so den Erfolg ihrer Kommunikationsmassnahmen. Andere, wie Medien oder die Wissenschaft, nutzen die Daten für Analysen und Studien. Zwei Expert*innen sprachen am 58. Social Media Gipfel darüber, wie sie die Daten für ihre Arbeit nutzen.
Datenanalyse – Insights fürs Storytelling
Barnaby Skinner, Ressortleiter NZZ Visuals, analysierte gemeinsam mit seinem Team die zehn lautesten Schweizer Corona-Kritiker auf Telegram. Anhand dieser Story gab er den Zuschauer*innen des Gipfels Einblick in den Datenjournalismus. Drei Erkenntnisse:
- Die Nutzung von Open Source Software als Werkzeug erlaubt das Beantworten neuer Fragestellungen – und ergänzt die traditionelle Recherche und die Informationsfunktion der Medien.
- Datenjournalismus ist Teamwork. Für eine Analyse müssen grosse Datenmengen gesammelt, strukturiert und bereinigt werden. Die gewonnenen Erkenntnisse werden von Spezialist*innen exemplarisch aufgearbeitet, visualisiert und redaktionell aufbereitet.
- Die Berichterstattung über die gewonnenen Erkenntnisse stellen Journalist*innen vor neue Herausforderungen, zum Beispiel: Umgang mit den gewonnen Daten, Grenzen des öffentlichen Raums, Personen des öffentlichen Interesses.
Wie können Unternehmen und Datenjournalisten voneinander profitieren?
Unternehmen ist oft nicht bewusst, dass sie Daten besitzen, die für den Datenjournalismus interessant sind. Mit Schnittstellen zu Datensätzen können sie Journalist*innen in der Berichterstattung ihre Daten und Fakten zur Verfügung stellen.
Barnaby Skinner: «Das erfordert ein Umdenken. Auch mit Datensätzen kann ein Narrativ gesteuert werden.»
Ein Tool revolutioniert die Kommunikation
Social Media stellen die Kommunikationsabteilung in Unternehmen vor viele Herausforderungen. Je grösser das Unternehmen, desto mehr Einflüsse, Tools und unterschiedliche Prozesse. Ophelie Janus, Senior Communications Manager bei Siemens, gab Einblick, wie sie mit dem Einsatz eines Tools – in ihrem Fall die Plattform Sprinklr – die Zusammenarbeit und Analysen vereinfachen.
Die Vorteile, die der Einsatz eines einheitlichen Tools Siemens gebracht hat:
- Vernetzte Redaktionsplanung: Die Zusammenarbeit mit allen Social Media Manager weltweit wird möglich. Durch das Teilen von Redaktionsplänen kann Siemens Posts und Kampagnen besser aufeinander abstimmen.
- Vereinfachtes Posting: Alle Kanäle über eine Plattform bespielen – mit klaren Regeln für Prozesse, Verantwortlichkeiten sowie Freigaben.
- Community Management in Echtzeit: Aufträge werden verschiedenen Mitarbeitenden zugewiesen. Dies vereinfacht die Zusammenarbeit und den Austausch mit der Community.
- Automatisierte Analytics: Ein Dashboard erlaubt das verständliche Monitoring von verschiedenen KPIs – wie Reach, Conversion oder Engagement – und macht die Daten weltweit vergleichbar. Die Zuständigen müssen die Zahlen nicht mehr von einzelnen Plattformen zusammentragen.
Was nehmen wir mit?
Ein einheitliches Tool bringt alles unter ein Dach und vereinfacht die Zusammenarbeit. Die Implementierung bleibt aber ein laufender Vorgang – die Tools und Social Media entwickeln sich ständig weiter. So müssen auch die Mitarbeitenden immer wieder geschult werden.
Ophelie Janus: «In der Schweiz nutzt das ganze Kommunikationsteam die Plattform. Das erfordert viel Training und kontinuierliches Lernen. […] Das Team ist seither näher zusammengerückt – jeder und jede ist digital unterwegs, hat dasselbe Wissen und kann zum Erfolg beitragen.»
Das Video des Gipfels:
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Die Präsentation:
Jetzt im Kalender reservieren: der nächste Social Media Gipfel findet am 2. Juni statt. Wir freuen uns!
Weiterführende Informationen
Liste mit weiteren Tools wie Sprinklr
Alle Beiträge im bernet.blog zum Social Media Gipfel
IAM-Bernet-Studie Journalisten im Web, 2019