Dranbleiben oder loslassen: 9 Fragen zwischen Tradition und Innovation

Das Leben ist ein ständiger Wechsel zwischen Spannung und Entspannung, schnell und langsam, nah und fern. Was bewahren und pflegen? Was wegwerfen und Platz schaffen? Woran lohnt es sich festzuhalten? Gerade in der Kommunikation ist der Wechsel von Beständigkeit und Überraschung zentral. Einige Fragen helfen beim Nachdenken, Dranbleiben – oder eben Loslassen.
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Die alte Rebe bringt kostbaren Wein, der knorrige Olivenbaum gute Früchte. Kinder mögen die immergleichen Ferienorte, Restaurants und Lieder. Rituale bringen Sicherheit. Traditionen sind der Kitt von Familien, Gemeinschaften und letztlich der Gesellschaft. Doch wann ist es des Guten zu viel? Wann brauchen wir, wie das lernende Kind, Impulse für das Wachsen oder Weiterkommen?

Richtig oder falsch gibt es nicht – 9 Fragen zum Abwägen

Wann erstickt die Tradition neues Leben und wann braucht es Abwechslung, Frischluft, Innovation? Diese Frage fordert uns in der Paarbeziehung, Familie, im Verein, der Politik oder im Unternehmen. Selbst Innovations-getriebene Startup-Kulturen brauchen Traditionen, Zeichen und Rituale. Entscheide können selten nur strukturiert und logisch herbeigeführt werden. Sie brauchen zudem Fingerspitzengefühl, Besonnenheit und vielleicht gar Phantasie.

Einige Fragen unterstützen dabei:

  1. Ritual? Machen wir das nur weil «es schon immer so war» oder liegt darin noch Kraft?
  2. Ressourcen? Stehen sie in einem Verhältnis zum messbaren oder gefühlten (Umfrage) Resultat?
  3. Alternativen? Was ist heute frisch und zeitgemäss?
  4. Akzeptanz? Verstehen alle Beteiligten den Sinn, die Berechtigung des Rituals?
  5. Ausgleich? In welchem Verhältnis stehen bei uns Tradition und Innovation? Wie wäre es optimal?
  6. Vorsichtig oder radikal? Braucht es eine Auffrischung, Renovation oder einen «Neubau»?
  7. Was verlieren wir? In drei Jahren – was wird fehlen, wenn wir das ab morgen nicht mehr machen?
  8. Perspektive? In drei Jahren – welche Kräfte wirken? Welche Rituale und Traditionen sind etabliert?
  9. Ganz konkret? Welchen alten Zopf schneiden wir noch heute ab?

Sehr anschaulich zeigt sich die stete Entwicklung bei Bildmarken (Bored Panda: «21 Logo Evolutions…»). Etwas schwieriger ist das Erkennen von Mustern und Evolution bei den kleinen Dingen im Alltag. Ein erster und wichtiger Schritt macht schon, wer sich dieses kritische Hinterfragen zum Grundsatz macht – und sich damit mit der Dynamik von Dranbleiben und Loslassen auseinandersetzt.

Weiterführend: 
alle bernetblog-Beiträge zu «Strategie»

Foto von Andreas Weilguny bei Unsplash

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