Nach Monaten mit Zoom, Google Meet und Slack-Calls erleben jetzt viele von uns erste Sitzungen zurück im Büro. Viele Arbeitnehmende freuen sich enorm, ihre Kolleg*innen wiederzusehen. Einige sind aber auch nervös und ängstlich. Eine Podcastfolge der beiden Autorinnen Brené Brown und Priya Parker wirft viele spannende Fragen zum ersten Büro-Meeting auf. Wichtige Fragen, denen wir alle ausgesetzt sind und die wir uns alle stellen sollten.
Dieser Blogbeitrag spricht drei Punkte für eine entspannte Organisation der ersten Offline-Meetings im 2021 an:
Den Elefanten im Raum ansprechen
Es wird bestimmt komisch. Ganz sicher. Ich will die Hand geben, mir kommt ein Ellenbogen entgegen. Mein Gegenüber weicht zurück, wenn ich vorbei laufe. Diese «Mikromomente gefühlter Ablehnung» – wie sie im Podcast liebevoll genannt werden – werden uns alle beschäftigen. Was hilft: Der Elefanten im Raum ansprechen und gemeinsam darüber lachen, wie peinlich die Situation gerade ist. Das stärkt das Teamgefühl und löst die unangenehme Situation auf.
Mehr als ein Jahr galt es, Abstand zu halten. Wir brauchen nun Zeit für das Umdenken in die neue Realität (natürlich immer der aktuellen Situation entsprechend). Stellen wir uns also am besten vorab darauf ein, dass es komisch wird. So ist es für alle Beteiligten einfacher, damit umzugehen.
Es wird kompliziert und aufwändig
Kommen alle für die Sitzung zurück ins Büro? Generell: Kommen alle wieder ins Büro? Wenn ja, ab wann? Wenn nicht, wie funktionieren unsere Meetings? Gibt es einen Meeting-Host im Büro und einen Meeting-Host im Videocall? Nehmen diejenigen im Büro einzeln via Video teil oder stehen sie beisammen in einem Raum? Wie gewährleisten wir Gleichstellung zwischen online- und offline-Teilnehmenden in den Sitzungen?
Hybride Meetings sind anders als normale Sitzungen. Darum verlangen sie eine spezielle, dafür gedachte Struktur. Es braucht Vorarbeit, so dass es im Meeting schliesslich um die Sache gehen kann – und nicht darum, ob sich jemand ausgeschlossen oder unwohl fühlt. Zentral dabei ist die Gleichstellung von Arbeitnehmenden im Büro und im Homeoffice. Wer weiterhin von zuhause oder remote arbeitet – egal aus welchen Gründen – darf nicht benachteiligt werden.
Diese Fragen müssen vor der ersten Sitzung geklärt werden. Sie geben den Mitarbeitenden psychologische Leitplanken in unsicheren Zeiten. Es sind teilweise schwierige, aber unumgängliche Unterhaltungen für Führungspersonen von Organisationen. Die Führungsarbeit stellt sicher, dass sich beim Wiedersehen im Büro niemand unsicher fühlt und das Teamgefühl im Mittelpunkt steht.
Learnings aus dem Homeoffice ins Büro bringen
Wir erleben die einmalige Chance, nicht einfach zum Gewohnten zurückzukehren und alle Meetings blind weiterzuführen. Wir können den Büroalltag aus einer neuen Perspektive durchdenken und nicht zurückrennen zu Sitzungen, die in diesem Jahr überflüssig wurden. Welches sind die Meetings, auf die wir uns freuen? Welche Meetings haben wir gestrichen und nie vermisst? Dann können wir diese auch jetzt sein lassen. Haben wir Neues gelernt, das wir beibehalten wollen? Dann muss das in den Büroalltag integriert werden.
Der Übergang aus dem Homeoffice zurück ins Büro wird nicht einfach. Diese Erkenntnis ist der erste Schritt, ihn einfacher zu machen. Mit guter Vorbereitung und offener Kommunikation werden die internen Bedürfnisse erfüllt und das Teamgefühl und die Freude am Wiedersehen überwiegen.
Weiterführende Links:
- Podcastfolge «How we return and why it matters»
- Weitere Bernetblogs zu interner Kommunikation
Foto: Ashkan Forouzani auf Unsplash