Was ist eigentlich… multimodale Rhetorik

Die Schriftgrösse leserlich, die Folien pointiert, das Layout ansehnlich. Eigentlich sind die Kriterien für eine perfekte Präsentation erfüllt. Doch weit gefehlt! Viele Präsentierende verpassen die Chance, den Vortrag mit multimodaler Rhetorik wirkungsvoller zu machen.
/

PowerPoint gehört zum Berufsalltag wie der morgendliche Kaffee; kein Vortrag kommt ohne aus. Allerdings setzen wir dieses Hilfsmittel völlig falsch ein, wenn wir dem US-amerikanischen Informationswissenschaftler und Grafikdesigner, Edward R. Tufte, Glauben schenken. In seinem Buch “The Cognitive Style of Power Point” vertritt er die Meinung, dass nicht die Präsentation im Vordergrund stehen sollte, sondern das Publikum.

Mit ihm einig ist Jens Kjeldsen, Rhetorikprofessor an der Universität Bergen in Norwegen. Anstelle an die Technologie zu denken, sollten sich die Präsentatoren besser auf die Rhetorik konzentrieren», schreibt er als Co-Autor im Buch «Speech Writing In Theory And Practice». Hier kommt die «multimodale Rhetorik» ins Spiel. Was versteht man darunter?

Einfach gesagt bedeutet «multimodale Rhetorik», alle verfügbaren Kommunikationsmittel zu nutzen und optimal zu kombinieren. Dabei stehen uns fünf Instrumente zur Verfügung, die nachweislich eine starke Wirkung auf die Zuhörenden erzielen.

  • Nutze alle fünf Sinne. Schon mal daran gedacht, nicht nur die visuellen und auditiven Kanäle zu bedienen? Stattdessen auch mal auf den Tastsinn setzen, indem man beispielsweise ein Produkt herumreichen lässt.
  • Setze Zeichen und Symbole ein. Diese werden von den Zuhörern automatisch verstanden und brauchen keine weiteren Erklärungen. Nationalflaggen, das M von McDonalds oder ein Stoppschild sind sofort verständlich.
  • Kommuniziere nicht nur mit Worten. Zugegeben, mit der Sprache lässt sich viel erreichen. Aber auch Musikstücke oder kurze Videos haben eine grosse Aussagekraft und hinterlassen einen bleibenden Eindruck.
  • Analyse gemeinsam mit dem Publikum. Videos oder Bilder (bspw. Werbung) lassen sich hervorragend mit dem Publikum untersuchen. Das wird die Stimmung auflockern.
  • Ein letzter Check: Versteht das Publikum alles? Es hilft, die Präsentation zuerst mit einem Kollegen (oder noch besser: einem Laien) zu testen, um den Vortrag auf die Verständlichkeit zu überprüfen.

In Kürze werden wir auf diese Instrumente der multimodalen Rhetorik in einem weiteren Blogpost näher eingehen und zeigen, wie sie für eine wirkungsvollere Präsentation eingesetzt werden können.

Photo by Annie Spratt on Unsplash

  • Kategorien
  • Tags

Kommentieren

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

* Pflichtfelder