Das Praktikum und wie es zum Win-Win wird

Von «Das Praktikum ist gut für den CV» bis «Lass das den Praktikanten machen». Diese Denkmuster müssen wir hinter uns lassen. Ein Praktikum kann so viel mehr sein - wenn attraktiv und aktiv gestaltet. Davon profitiert das Unternehmen, wie auch die Praktikant*innen. Wir zeigen, wie es geht.
/

Macht sich gut im Curriculum Vitae der Praktikant*innen, macht sich gut im Unternehmensbudget. Praktika 2021 sind schnell erklärt – denkste. In der Realität ist ein Praktikum für beide Seiten ein aufwändiger Lernprozess. Das Dankbare: Es bringt – sofern aktiv und attraktiv gestaltet – beide weiter. 5 Ansätze wie das Praktikum zur Win-Win-Situation wird.

1. Aufnehmen und einbinden

Praktikant*innen gilt es einzuarbeiten und ins Team einzugliedern. Ab dem ersten Tag und ebenso ausführlich wie alle anderen Mitarbeitenden auch. Unabhängig davon, ob das Praktikum 3, 6 oder 12 Monate dauert. Das Kennenlernen der Abläufe, die Unterhaltungen mit Arbeitskolleg*innen und das Verständnis von Kultur und Philosophie schaffen die nötige Identifikation – nur wer hinter Arbeit und Unternehmen stehen kann und sich wohl fühlt, wächst über sich hinaus.

2. Begegnung auf Augenhöhe schaffen

Steile Hierarchien und die gelebte Höflichkeitsform «Sie» sind Schnee von gestern – zumindest im beruflichen Arbeitsumfeld 2021. Gewöhnen Sie sich daran (Punkt). Wer den Praktikant*innen auf Augenhöhe begegnet, sie ernst nimmt und auf «arbeitskollegialer» Ebene einbindet, merkt schnell: Das eigene Ansehen und der Respekt leiden nicht darunter. Dafür öffnet diese Kultur Raum für ungefilterte und respektvolle Dialoge. Daraus resultieren nicht selten innovative und kreative Herangehensweisen und (Problem-) Lösungsansätze im Arbeitsalltag. Ein Mehrwert für Unternehmen und Praktikant*innen.

Begegnung auf Augenhöhe
Begegnung auf Augenhöhe – Praktikant und CEO beim «Aare-Schwingfest»

3. Intrinsische Motivation als Schlüssel zum Erfolg

Ich kenne keine Praktikumsstelle, die überbezahlt ist. Das muss sie auch nicht, um für Arbeitseinsteiger*innen attraktiv zu sein. Praktikant*innen wollen spüren, dass sie gebraucht werden. Dies gelingt durch das frühe Übertragen von Verantwortung. Vergraulen Sie Ihre Praktikant*innen nicht mit stundenlangen Fleissarbeiten an sinnlosen Excel-Tabellen. Binden Sie die junge Arbeitskraft auf ihrem Leistungs- und Wissens-Niveau in reale Arbeitstätigkeiten ein. Trauen Sie ihnen etwas zu. Der Dank: hohe Arbeitsmotivation und grosse Lernfortschritte.

4. Regelmässige Schulungs-Blöcke

Planen Sie regelmässig (z.B. alle 14 Tage) einen Schulungsblock (max. 1.5h) mit den Praktikant*innen ein. Gemeinsam können Themen des Arbeitsalltags oder das Basis-Wissen im «Workshop-Style» vertieft werden. Tipp: Es lohnt sich bei der Schulungsthemenwahl die Praktikant*innen miteinzubeziehen. Auf diese Weise merken Sie frühzeitig, falls grobe Wissenslücken bestehen. Denn nicht alle Unis/FHs setzen auf die gleichen Ausbildungsschwerpunkte.

5. «Challengen» und «challengen» lassen

Praktikant*innen sind weder betriebs- noch branchenblind. Profitieren Sie davon. Hinterfragen Sie altbekannte Herangehensweisen, binden sie Praktikant*innen in Projekt- und Entscheidungsprozesse mit ein und fragen Sie nach der ehrlichen Meinung. Hinweis: Die ehrliche Meinung erhalten Sie bei erfolgreicher Umsetzung von Punkt 1 und 2.

Fazit und ein TschüssTschauAufwiedersehen

Ganz ohne Aufwand geht es nicht. Wer aber Zeit, Vertrauen und Geduld in Praktikant*innen investiert, wird belohnt. Das garantiere ich als Ex-Bernet-Praktikant. In diesem Sinne verabschiede ich mich als Autor von der Bernetblog-Bühne und wünsche Ihnen auch in Zukunft viel Freude beim Lesen der Beiträge meiner Kolleg*innen.

Foto: Minh Pham auf Unsplash

Weiterführend:

Alle Bernetblog-Beiträge von Gianfranco.

  • Kategorien
  • Tags

Kommentieren

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

* Pflichtfelder